EU: Auslands-SMS für fünf Cent?
Laut einem Bericht der Zeitung Welt am Sonntag hält EU-Kommissarin Viviane Reding einen Preis von fünf Cent für eine Auslands-SMS für möglich. Nach ihren Aussagen habe der dänische Telekomminister vorgeschlagen, die SMS-Preise per Verordnung auf dieses Niveau zu senken.
Reding sagte der Zeitung, die Mobilfunkbetreiber hätten bis zum 1. Juli Zeit gehabt, ihre Preise freiwillig zu reduzieren. Seit Januar seien die Preise aber lediglich von 29 Cent pro SMS auf 28 Cent zurückgegangen. Reding bezeichnete dies als Armutszeugnis für die Selbstregulierungskräfte der Branche.
Demgegenüber behauptet der Branchen-Verband GSM Association, die Regulierung der EU-Behörde gefährde die Zukunft der mobilen Breitbanddienste. Laut der GSMA reduziert die Mobilfunkindustrie ihre Investitionen in neue Netzwerke und Dienste, da die Profitabilität aufgrund wachsender Regulierung seitens der EU gefährdet sei.
Die Regulierung der Roaming-Preise bei Handy-Telefonaten hat dem Verband zufolge nicht dazu geführt, dass wesentlich mehr Roaming-Gespräche geführt wurden, wie von der EU-Kommission vorausgesehen. Nach Zahlen der Unternehmensberatung A.T. Kearney gab es bei den EU-Auslandsgesprächen einen Zuwachs von elf Prozent, während die Roaming-Einnahmen der Mobilfunkbetreiber um 26 Prozent gesunken seien.
Außerdem, so die GSMA, befinden sich die europäischen Mobilfunkbetreiber mitten in einer Investitionsphase, um neue Dienste wie mobile Breitband-Zugänge, Video-Downloads, mobiles TV und mobile Mails zu ermöglichen. Diese Investitionen könnten nicht auf dem hohen Niveau stattfinden, wenn die Regulatoren weiterhin den Markt durch Preisregulierung stören würden.
Das von der Mobilfunkindustrie investierte Kapital ist laut der GSMA von 13 Prozent im Jahr 2005 auf zwölf Prozent im Jahr 2006 und elf Prozent im Jahr 2007 gefallen.
Quelle connect
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