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Thema: AVG: Anti-Virus-Software überflutet das Internet mit falschen Anfragen

  1. #1
    Sinakana
    Gast

    Arrow AVG: Anti-Virus-Software überflutet das Internet mit falschen Anfragen

    Linkscanner ruft ungefragt Such- maschinenergebnisse auf - Gibt sich als
    Internet Explorer 6 aus - Seiten sehen dadurch erheblichen Zusatz-Traffic


    Nicht jede Idee, die in der Planungsphase einer Software besonders innovativ klingt, stößt
    dann in der Realität auch tatsächlich auf ungeteilte Begeisterung bei den ComputernutzerInnen.
    Einer Erkenntnis, der sich nun auch der Softwarehersteller AVG stellen muss.

    Ärger
    Denn eine neue Funktion in dessen Anti-Viren-Software sorgt nun seit Wochen für Verärgerung
    in der Online-Community. Begonnen hatte alles damit, dass die englische IT-Seite "The Register"
    im Mai eine ungewöhnliche Zunahme an Traffic auf die eigene Internetpräsenz registrierte.
    Weitere Recherchen offenbarten dann, das "The Register" bei weitem nicht die einzige Seite ist,
    bei der sich dieses Phänomen zeigt. Andere Webseiten wie Wikipedia Watch stellten gar eine
    Verzehnfachung des Traffics fest.

    AVG 8
    Ausgelöst wurden dieses Zugriffe auf den ersten Blick durch eine wundersame Vermehrung von
    Internet Explorer 6-BenutzerInnen, der reale Urheber ist freilich ein anderer: Eine mit AVG 8
    automatisch installierte Software namens LinkScanner ruft ohne weiteres Zutun der Benutzer-
    Innen alle bei einer Suche aufgelisteten Ergebnisse im Hintergrund auf. Um nicht weiter aufzufallen,
    gibt sich die Software, die laut Hersteller bereits von mehr als 20 Millionen BenutzerInnen
    eingesetzt wird, als IE6 aus.

    Speziell
    Wie stark sich dieses Verhalten auf die Zugriffszahlen einer Seite auswirkt, hängt dabei von
    unterschiedlichsten Faktoren ab. Die Größe der Seite und deren Platzierung in Suchmaschinen
    spielen hierbei etwa eine erhebliche Rolle.

    Slashdot
    Aber selbst zugriffsstarke Webseiten können einen spürbaren Effekt durch den LinkScanner
    ausmachen: So berichtet etwa das IT-Portal Slashdot davon, dass aktuell bereits 6 Prozent
    des gesamten Traffics auf die eigene Seite durch Anfragen der Anti-Viren-Software verursacht
    werden.

    Traffic
    Eine Vorgangsweise, die nicht nur zu einer Verfälschung der BenutzerInnenzahlen führt, gerade
    BetreiberInnen von kleineren Seiten zeigen sich auch über den Extra-Traffic wenig erfreut.
    Immerhin haben viele davon Traffic-Beschränkungen - und müssen für jede Überschreitung
    extra zahlen. Da sind Anfragen wie von LinkScanner, die ja nie ein realer Mensch zu Gesicht
    bekommt, ein einziges Ärgernis.

    Schutz?
    Bei AVG sieht man die Problematik freilich von einer ganz anderen Seite: Um die BenutzerInnen
    effektiv vor Schädlingen schützen zu können, müsse man die Seiten schon scannen, bevor
    diese überhaupt angesurft werden, diese Aufgabe übernehme nun eben der LinkScanner.

    Ausgetrickst
    Doch auch wenn sich die Software als IE6 tarnt, so haben findige Webseiten-AdministratorInnen
    mittlerweile einen Weg herausgefunden, eine klare Unterscheidung zu einer realen Ausgabe des
    Microsoft Browsers treffen zu können. Denn der LinkScanner lässt den "Accept-Encoding"-Eintrag
    im Header aus, der definiert, welche Kompressions-Methoden der Browser verträgt. Mit diesem
    Wissen ausgestattet, haben einige Seiten damit begonnen die LinkScanner-Zugriffe zu blockieren -
    oder gleich auf die Seiten von AVG selbst umzuleiten.

    Fehlender Schutz

    Womit sich allerdings eine andere Problematik stellt: Können normale Webpages diese
    Unterscheidung treffen, so ist dies natürlich auch auf mit Malware verseuchten Seiten
    möglich. Womit der Schutzfaktor des LinkScanner dann allerdings langsam gegen Null
    tendieren würde...


    Quelle
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