Doppelter Schock für die Schweiz - Unverdientes 0:1 gegen Tschechien - Frei verletzt
Bitterer hätte der EM-Auftakt für die Schweiz kaum ausfallen können: Gegen Tschechien kassierten die Mitgastgeber eine unverdiente 0:1 (0:0)-Niederlage. Zu allem Überfluss musste Kapitän Alexander Frei mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden.
Das Tor des Tages erzielte der eingewechselte Vaclav Sverkos in der 71. Minute. Der frühere Bundesliga-Profi (Gladbach, Hertha) bescherte den Tschechen damit einen höchst schmeichelhaften Erfolg, war die Schweiz doch über weite Strecken die stärkere und wesentlich aktivere Mannschaft. Eine treffende Einschätzung der Partie lieferte UEFA-Präsident Michel Platini: "In jeder Sportart gewinnt der Bessere, nur der Fußball ist völlig irrational. Da kann es sein, dass auch einmal der Schlechtere gewinnt."
Cech im Brennpunkt
Den ersten Schock hatten die Schweizer schon kurz vor dem Seitenwechsel hinnehmen müssen: Nach einem Zusammenprall mit dem Tschechen Zdenek Grygera blieb Kapitän Alexander Frei mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden liegen und musste schließlich ausgewechselt werden. Frei hat nach ZDF-Informationen einen Teilabriss am Innenband des linken Knies erlitten. Mindestens 6 Wochen wird der Spieler von Borussia Dortmund pausieren müssen. "Von den schlechten Möglichkeiten ist das immer noch die beste", sagte der ZDF-Experte und Dortmunds neuer Trainer Jürgen Klopp.
Bis zu seinem tragischen Aus war Frei der überragende Mann auf dem Platz gewesen und die Triebfeder des schwungvollen Schweizer Spiels, das die 40.000 Zuschauer im Baseler St. Jakob-Park in der Anfangsphase erlebten. In der dritten Minute prüfte Frei Tschechiens Keeper Petr Cech mit einem 18-Meter-Schuss. Nach 19 Minuten legte der Dortmunder den Ball per Hacke in den Lauf von Gökhan Inler, der wiederum seinen Meister in Cech fand. 120 Sekunden später war es erneut Frei, der nach einem Schlag Ball aus der eigenen Hälfte allein vor Cech auftauchte. Der Keeper rettete mit einer glänzenden Fußabwehr.
Tschechen enttäuschend
Ein Pausenrückstand für die Tschechen wäre verdient gewesen. Die Mannschaft von Coach Karel Brückner enttäuschte, allein Torhüter Cech und die Innenverteidiger zeigten sich auf der Höhe. Im Spiel nach vorne fiel den Tschechen gegen gut organisierte Schweizer viel zu wenig ein, um Stoßstürmer Jan Koller wirkungsvoll in Szene zu setzen. Erst als sich die Eidgenossen nach 25 Minuten etwas weiter zurückzogen, kamen die Osteuropäer besser in die Partie, ohne aber auch nur ansatzweise Torgefahr zu verströmen.
Wenn der Ausfall von Frei die Schweizer geschockt haben sollte, ließen sie es sich nach dem Seitenwechsel zumindest nicht anmerken: Ludovic Magnins Schrägschuss bereitete Cech einige Mühe (49.), kurz darauf verfehlte Hakan Yakin den Kasten mit einem 20-Meter-Freistoß nur knapp. Die Eidgenossen schnürten die Tschechen regelrecht in deren Hälfte ein. In dieser Form werden es Koller und Kollegen sehr schwer haben, die Gruppenphase zu überstehen.
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Quelle ZDF