Helmes, Jones und Marin ein "Sandkorn" zu leicht


High Noon auf Mallorca. Am Mittwochmittag benannte Joachim Löw seinen EM-Kader. Der Bundestrainer sortierte in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch seine letzten Eindrücke aus dem Spiel gegen Weißrussland (2:2) und schritt dann mit seinem Trainerteam zur Verkündung.


Joachim Löw
Du und du und du bist raus: Joachim Löw hat sich auf seine 23 Mann für die EURO festgelegt.

"23 aus 26" hieß das Thema, für Jermaine Jones, Patrick Helmes und Marko Marin endete das Casting mit einer Enttäuschung. Das Trio wird zunächst nicht im EM-Kader stehen, der am Samstag noch das Testspiel gegen Serbien vor der Brust hat und am 3. Juni geschlossen ins EM-Quartier nach Ascona aufbricht. "Die Entscheidung ist sehr schwer gefallen. Es war eine Millimeter-Entscheidung. Es war ein Sandkorn, das die Waage zum Ausschlag gebracht hat. Jeder der drei Spieler hätte es verdient gehabt, dem EM-Kader anzugehören. Wir haben bis spät in die Nacht zusammengesessen, alle Trainingstage, alle Fakten, alle Auswertungen besprochen", so Löw, der dem aussortierten Trio gute Chancen einräumte, "nach der EM wieder im Kreis der Nationalmannschaft dabei zu sein und eine gute Rolle zu spielen."

Hintergrundreport
Sorgen um Lehmann


Die Würfel sind gefallen: Helmes, Jones und Marin können vorzeitig ihren Urlaub antreten. Rainer Holzschuh kommentiert die Entscheidung von Joachim Löw. Welche Erkenntnisse können aus dem 2:2 gegen Weißrussland gezogen werden?. Für den kicker-Chefredakteur ist beispielsweise Jens Lehmann noch nicht der sichere Rückhalt zwischen den Pfosten.


Theoretisch hat Löw jedoch die Möglichkeit, bis zum Auftaktspiel gegen Polen am 8. Juni um 20.45 Uhr noch nachzumelden. Und zwar für den Fall, dass sich aus dem 23er-Kader ein Spieler so schwer verletzt, dass er "spielunfähig" ist, wie es in den UEFA-Regularien heißt.

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Demnach geht die deutsche Nationalmannschaft wie vorgeschrieben mit drei Torhütern ins Rennen. Zudem hat der Bundestrainer sieben Abwehrspieler, acht Mittelfeldspieler und fünf Stürmer ins Euro-Boot geladen. Bei den drei Aussortierten ist keine echte personelle Überraschung dabei, wobei sich besonders Marin zuletzt in den Vordergrund gedribbelt hatte.

Von dem Sextett, das den letzten Test gegen Weißrussland nicht mitmachen konnte, erwischte es keinen. Der Stuttgarter Stürmer Mario Gomez (Wadenprobleme), die geschonten Kevin Kuranyi von Schalke und Simon Rolfes aus Leverkusen, der grippe-geschwächte Bremer Tim Borowski, der an Beckenproblemen laborierende Keeper René Adler und der mit Magen-Darm-Viren kämpfende Berliner Arne Friedrich sind allesamt dabei.
Slideshow zum Thema
Der deutsche EM-Kader

Kevin Kuranyi: Diesmal nicht allein zuhause

Kevin Kuranyi, der bei der WM 2006 den Schock einer kurzfristigen Streichung verdauen musste, bestreitet sein zweites großes internationales Turnier nach der EM 2004. Das erste Mal bei einem solchen Großereignnis dabei sind die Torhüter Robert Enke und René Adler, die Abwehrspieler Clemens Fritz und Heiko Westermann, die Mittelfeldspieler Simon Rolfes und Piotr Trochowski sowie der Stürmer Mario Gomez.
15 Mann aus dem WM-Kader dabei

Aus dem WM-Kader von 2006 sind auch 2008 15 deutsche Nationalspieler dabei, nämlich: Jens Lehmann, Philipp Lahm, Arne Friedrich, Marcell Jansen, Per Mertesacker, Christoph Metzelder, Michael Ballack, Tim Borowski, Torsten Frings, Thomas Hitzlsperger, David Odonkor, Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose, Oliver Neuville und Lukas Podolski.

Quelle:kicker.de