Unter Terrorverdacht
Blair fast abgeschossen
Der Sondergesandte des Nahost-Quartetts, Tony Blair, wäre hoch über den Wolken des Nahen Ostens beinahe Ziel eines Antiterror-Einsatzes israelischer Kampfjets geworden. Hintergrund waren Verständigungsprobleme von Blairs Piloten mit der israelischen Flugsicherung, wie die britische Zeitung "The Times" berichtete. Der Vorfall ereignete sich bereits am Montag, als Blair in einer Privatmaschine vom Weltwirtschaftsforum im ägyptischen Scharm el Scheich zu einer Wirtschaftskonferenz nach Bethlehem flog.
Die mit Luft-Luft-Raketen ausgerüsteten Kampfflieger vom Typ F15 oder F16 seien aufgestiegen, nachdem Fluglotsen mehrfach vergeblich versucht hätten, Kontakt zur "verdächtigen Maschine" aufzunehmen. Diese habe sich von der Sinai-Halbinsel dem israelischen Luftraum genähert. Auch auf Notrufsignale habe Blairs Pilot nicht reagiert - daraufhin sei eine Terrorattacke aus der Luft befürchtet worden.
Die Kampfflieger hätten sich der Maschine von Blair genährt und dem Piloten signalisiert, er werde als verdächtiges Ziel eingestuft. Endlich habe dieser geantwortet und angegeben, in dem Jet befinde sich Blair. Eine israelische Militärsprecherin wollte den Vorfall nicht kommentieren. Aus Sicherheitskreisen verlautete jedoch, ein solches Manöver sei unter diesen Umständen Standard. Der frühere britische Premierminister bekam von der ganzen Aufregung überhaupt nichts mit, wie es hieß. Er habe später erst aus den Medien von dem Zwischenfall erfahren.
Quelle n-tv