HSV distanziert Bayern
1:0-Sieg im Topspiel - Hamburg bleibt Spitzenreiter
Der Hamburger SV bleibt ganz oben: Die Hanseaten gewannen das Traditionsduell gegen Bayern München mit 1:0 (0:0) und liegen nun sechs Punkte vor dem Rekordmeister. Das Tor des Abends erzielte Mladen Petric nach 72 Minuten.
Die Anfangsphase vor 57.000 Zuschauern in der Hamburger Arena gehörte eindeutig den Gästen aus München. Während die Hanseaten Fehler an Fehler im Aufbauspiel reihten, trugen die Bayern gepflegte schnelle Angriffe vor. Eine große Gelegenheit vergab Arjen Robben, als er in der elften Minute den Ball nur Zentimeter am rechten Pfosten des HSV-Tores vorbeisetzte.
Boateng gefühlvoll, Butt glänzend
Erst nach 30 Minuten kamen die Hausherren besser ins Spiel und folgerichtig auch zu Möglichkeiten. Nach toller Vorarbeit von Jerome Boateng köpfte Mladen Petric nur knapp über das Tor. Nur vier Minuten später schlenzte Boateng den Ball von links ins lange Eck des Bayern-Tores. Nur eine Weltklasse-Parade von Jörg Butt verhindert die Hamburger Führung.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel Fahrt auf. Hamburg hatte umstellen müssen, weil Außenverteidiger Guy Demel verletzt ausscheiden musste. Für ihn kam der zuletzt überforderte Marcus Berg. Der schwedische Nationalspieler nahm den Platz neben Petric im Angriff ein. Der zunächst im Mittelfeld aufgebotene Dennis Aogo rückte zurück in die Abwehrkette.
Petric trifft
Doch die Umstellugn schwächte die Gastgeber keineswegs. Hamburg erarbeitete sich eine optische Überlegenheit, ohne die ganz großen Torchancen herauszuspielen. Nach 66 Minuten wurde Ivica Olic ausgewechselt, Mario Gomez kam ins Spiel. Und der Kroate verließ unter dem Beifall der Hamburger Fans das Feld - nicht gerade selbstverständlich für einen Spieler, der den Rauten-Klub gen Bayern verlassen hat.
Die nächste brenzlige Szene dann im HSV-Strafraum: Nach einem Freistoß von Arjen Robben, köpfte Daniel van Buyten, der Ball wurde aber noch abgefälscht und strich knapp am Pfosten vorbei. Das Tor fiel dann auf der anderen Seite. Ex-Bayer Zé Roberto setzte sich schön auf links durch und schob quer auf Petric, der nur noch einschieben musste (72.).
Abseitstor durch Klose
In der Folge warfen die Gäste alles nach vorne, liefen sich aber immer wieder an der vielbeinigen Hamburger Defensive fest. Und der HSV verlegte sich nun auf schnelle Konter. Bei einem war Zé Roberto fast schon durch und wurde von Bastian Schweinsteiger von den Beinen geholt. Der Münchener hatte in dieser Szene Glück, nur Gelb zu sehen.
Der nächste Aufreger folgte sieben Minuten vor Schluss, als der eingewechselte Miroslav Klose den Ball im Hamburger Tor versenkte. Der Treffer wurde aber wegen Abseitsposition zu Recht von Schiedsrichter Michael Weiner nicht anerkannt. Die letzte Gelegenheit zum Ausgleich vergab Philipp Lahm als er einen Schuss aus halblinker Position deutlich über die Latte knallte.
Angstgegner der Bayern
Dann war Schluss, der HSV hat seine Rolle als Angstgegner der Bayern einmal mehr erfüllt. In der vergangenen Spielzeit war der Rekordmeister gegen die Hanseaten bereits zwei Mal als Verlierer vom Feld gegangen. Zudem gelang es, die Scharte vom peinlichen Pokal-Aus in Osnabrück wettzumachen. Während die Elf von Bruno Labbadia - die einzige in dieser Spielzeit in der Liga noch unbesiegte Mannschaft - mit nunmehr 17 Punkten die Tabelle anführt, rutschte München auf den sechsten Platz ab.
"Unser Spiel war nicht so schlecht, aber der Zug nach vorne hat einfach gefehlt", sagte Lahm nach der Partie. Innenverteidiger van Buyten ergänzte: "Der HSV ist eben eine gute Mannschaft. Und wir haben leider kein Tor gemacht."
Hamburger SV - Bayern München 1:0 (0:0)
Hamburg: Rost - Demel (46. Berg), Rozehnal, Mathijsen, Boateng - Jarolim, Zé Roberto - Trochowski (90. Tesche), Aogo - Petric, Elia
München: Butt - Breno, van Buyten, Badstuber - Lahm, Timoschtschuk (63. Ottl), Schweinsteiger (81. Klose) - Robben, Müller, Ribery - Olic (66. Gomez)
Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)
Tor: 1:0 Petric (72.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Ze Roberto (2) - Ribery, Schweinsteiger (2)
Quelle ZDF
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