Vater hält offenbar Tochter 24 Jahre im Keller gefangen
Österreich: Vater festgenommen
Grausiger Verdacht in Österreich: Eine Frau ist angeblich 24 Jahre lang in einem Kellerverlies eingesperrt und missbraucht worden - vom eigenen Vater. Womöglich ist er der Vater ihrer Kinder. Der Fall weckt Erinnerungen an die Kampusch-Entführung.
Die Polizei vermutet, dass der 73-jährige Josef F. zugleich der Vater seiner sechs Enkelkinder ist. Ein siebtes Kind soll wenige Tage nach der Geburt 1996 gestorben sein. Der Mann wurde festgenommen, machte aber zunächst keine Aussagen, wie die Polizei erklärte.
Erinnerungen an Fall Kampusch
Der Fall weckte Erinnerungen an die Entführung von Natascha Kampusch. Sie war als Zehnjährige verschleppt und von ihrem Peiniger achteinhalb Jahre lang in einem Kellerverlies in Niederösterreich festgehalten worden. Im August 2006 gelang ihr die Flucht. Ins Rollen kam der jetzige Fall am Samstag vor einer Woche, als die 20-jährige Tochter der Frau bewusstlos im Haus ihres Großvaters in Niederösterreich aufgefunden wurde. Sie wurde ins Krankenhaus Amstetten gebracht, wo sie seitdem auf der Intensivstation liegt.
Die Behörden leiteten eine Suche nach der Mutter der Kranken ein, die zunächst spurlos verschwunden schien. Inzwischen wurde die 42-Jährige gefunden, sie galt seit dem 29. August 1984 als vermisst.
Kinder im Keller geboren
Laut einem Bericht auf der Website des Senders ORF wurde die Frau am 28. August 1984 von ihrem Vater in einen Keller gelockt, betäubt, mit Handschellen gefesselt und eingesperrt. Dem sexuellen Missbrauch in der Gefangenschaft entstammten insgesamt sieben Kinder, wurde ein Polizeisprecher zitiert. Nachdem eines kurz nach der Geburt gestorben sei, habe Josef F. die Leiche aus dem Keller gebracht und verbrannt, wurde die Mutter von der Polizei zitiert.
Drei Söhne und drei Töchter, die den Behörden bislang nicht bekannt waren, leben heute noch. Sie sind den Angaben zufolge zwischen fünf und 20 Jahren alt. Der Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Franz Polzer, sagte laut einer Meldung der Nachrichtenagentur APA, alle Kinder seien in dem Keller geboren worden. Drei von ihnen wuchsen demnach bei den Großeltern auf. Zwei Jungen und ein Mädchen hätten in dem Keller gelebt und seien nicht zur Schule gegangen.
DNA-Test soll Vaterschaft klären
Die Frau beschuldige ihren Vater "massiver Verbrechen", sagte Gerhard Sedlacek, Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Ihre Aussagen seien glaubhaft. Die Frau sei erst zur Aussage bereit gewesen, nachdem ihr versichert worden sei, dass sie ihren Peiniger nie wiedersehen müsse und dass für ihre Kinder gesorgt werde. DNA-Tests sollen nun klären, ob Josef F. tatsächlich der Vater der Kinder ist. Der 73-Jährige wurde festgenommen.
Quelle Heute