Flatrates für Mobilfunk und mobiles Internet: Schluss mit der Vielquatscherei
E-Plus, Arcor, Congstar: Immer mehr Anbieter von Festnetz- und Mobilfunkanschlüssen wollen den Kunden ihre Interpretation des Begriffes Flatrate aufzwingen. Wer das nicht akzeptiert, dem wird der Vertrag gekündigt.
Nun also auch noch Congstar: Wie das IT-Fachportal ZDNet unter Berufung auf Einträge in Handyforen berichtet, ist der Mobilfunk-********er Congstar seit Ende der vergangenenen Woche dazu übergegangen von sich aus Handy-Flatrate-Verträge zu kündigen.
Betroffen sein sollen demnach Kunden, die ihre SMS- oder Sprach-Flatrate häufig zu Verbindungspartnern im Ausland genutzt haben. Den Kunden sei der Vertrag fristgerecht, aber ohne Angabe von Gründen zum 1. Mai gekündigt worden. Viele der Betroffenen wollen dies aber nicht tatenlos hinnehmen, da in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) keine Einschränkung der SMS- und Sprach-Flatrates geregelt sei.
Arcor
Zuvor hatten bereits der Mobilfunkanbieter E-Plus und der Festnetzanbieter Arcor den Nutzern von Flatrates mit Kündigung gedroht oder deren Verträge fristgerecht gekündigt, wenn sie zu viel telefonieren. Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» berichtete jüngst, Arcor verschicke momentan Briefe an Kunden mit einer speziellen Auslands-Flatrate.
Dabei handele es sich um das Angebot «International flat 1». Wer diese Auslandsflatrate mehr als 50 Stunden im Monat nutze, werde von Arcor brieflich aufgefordert, weniger zu telefonieren oder die Flatrate zu kündigen.
Ein Arcor-Sprecher betonte gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» das Recht des Unternehmens, die Flatrate zu kündigen. Man erlaube den Kunden nur, privat zu telefonieren. In der Vergangenheit aber sei mit Flatrate-Auslandstelefonaten vielfach Missbrauch festgestellt worden.
E-Plus
Noch einmal anderthalb Wochen zuvor hatte Base, die ********-Marke von E-Plus, den ganzen Flatrate-Ärger mit einer Kündigungswelle gegen Internetsurfer auf mobilen Geräten begonnen. Kunden, die einen Flatrate-Datentarif für den mobilen Zugriff auf das Internet intensiv beanspruchten, wurde der Vertrag unter Hinweis auf die AGB gekündigt.
Die Firma warf den Nutzern vor, tagelang ununterbrochen im Netz zu surfen und dabei auch noch große Mengen Daten austauschen, wie Medien berichteten. Dem Webportal Onlinekosten.de liegt eines der Kündigungsschreiben vor. Darin heißt es: «Ihre Verbindung wird fast ausschließlich zum Aufbau und Halten von Dauerverbindungen über mehrere Tage und zur permaneten Datenübertragung verwendet. Es besteht der dringende Verdacht, dass Sie unsere Mobilfunkdienstleistungen nicht auf der mit uns vereinbarten Grundlage nutzen und damit gegen unsere AGB verstoßen.»
Verbraucher********n
Einige Verbraucher********n gaben indes bekannt, die gekündigten Mobilfunkkunden zu unterstützen. Gegen die Kündigungsbriefe von Arcor hat die Verbraucher******** NRW bereits eine Unterlassungsklage vor Gericht eingereicht. Auch andere Verbraucher********n beschäftigen sich nach Medienberichten intensiv mit dem Thema.
Quelle netzzeitung