Ebay zwingt australische User zur Paypal-Nutzung
Geringeres Konfliktpotenzial wird als Begründung für die Maßnahme angegeben


Die australische Ebay-Niederlassung hat eine drastische Änderung bei den Zahlungsmöglichkeiten für Anwender angekündigt. Ab dem 21. Mai muss bei Ebay-Auktionen Paypal als Zahlungsmethode angeboten werden. Knapp einen Monat später folgt die Verschärfung dieser Maßnahme - nach dem 17. Juni muss die Abwicklung der Zahlung bei nahezu allen Artikeln entweder in bar oder per Paypal erfolgen.

Auf die Verkäufer kommt damit eine zusätzliche finanzielle Belastung zwischen 1,1 und 2,4 Prozent pro Transaktion zu, berichtet Australian IT. Kritiker sehen darin nichts anderes als eine versteckte Gebührenerhöhung, da Ebay somit über seine Tochterfirma Paypal bei jedem Kauf zusätzlich Geld einstreicht.

Von den Änderungen ausgenommen sind zehn Kategorien mit hochpreisigen Waren wie Autos, Boote, Immobilien oder Flugzeuge. Ebenfalls wurde eine Ausweitung des Käuferschutzes angekündigt. Dieser war bislang auf 3000 Australische Dollar (1760 Euro) begrenzt und wird künftig auf 20.000 Australische Dollar erhöht. Begründet wird die Maßnahme von Seiten Ebays mit der Sicherheit für die Käufer. Statistisch zeige sich, dass bei Zahlungen, die nicht über Paypal erfolgten, die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts etwa um das Vierfache ansteige.

Die Ebay-Ankündigung beschränkt sich derzeit auf Australien. Allerdings dürfte das Unternehmen den kleinen, überschaubaren Markt mit vier Millionen Anwendern als Testfeld benutzen. Sollte sich die Methode bewähren, so könnte das Beispiel Schule machen und auf weiteren Ebay-Märkten eine Zwangsbeglückung mit Paypal folgen.

Laut Australian IT rechnet Ebay zwar mit Beschwerden, jedoch nur im kleinen Rahmen. "Natürlich werden einige verärgert sein, aber das ist die Minderheit. Der Großteil unserer User nutzt Paypal ohnehin bereits", sagte Alastair MacGibbon, Verantwortlicher für Ebay Trust and Safety. In Australien gehen die Wogen jedoch bereits hoch und viele User kritisieren die Umstellung im Web.

Quelle zdnet