Mainz - 2012 soll die analoge Ausstrahlung der TV-Programme von ARD und ZDF beendet werden. Dies geht aus dem Empfehlungsbericht der "Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten" (KEF) hervor.

Dabei werden die verschiedenen Übertragungswege unterschiedlich behandelt. Über Antenne ist die Analogabschaltung durch den so genannten harten Wechsel auf die digitale Terrestrik (DVB-T) bereits im vollen Gang. In den modernisierten Gebieten gibt es keinen weichen Übergang, sondern mit der Aufschaltung der digitalen Verbreitung wird das analoge Signal nicht mehr ausgestrahlt. Bis 2010 soll die Umstellung auf DVB-T beendet sein.

Anders sieht es über Satellit aus, wo ARD und Arte bis 2011 den analogen Betrieb der Transponder einstellen wollen. Laut KEF will sich das ZDF hier noch ein Jahr mehr Zeit lassen. Aufgrund von akutem Kapazitätsmangel ist die analoge Ausstrahlung über Satellit derzeit bereits umstritten.

So senden derzeit auf der Premium-Position 19,2 Grad Ost des Satellitenbetreibers SES Astra insgesamt noch 44 Programme analog - 43 davon aus Deutschland. Außer Frankreich sind alle europäischen Länder hier bereits einen großen Schritt weiter und senden über Satellit ausschließlich digital. Zum Vergleich: Auf einem analogen Transponder können acht bis zehn TV-Sender digital ausgestrahlt werden, im hochauflösenden Standard (HDTV) finden drei bis vier Kanäle Platz.

Am längsten dürfte jedoch die Analogabschaltung im Kabel dauern. Hier macht die KEF noch keine definitiveren Angaben und verweist dabei auf die Zusagen, die Kabelnetzbetreibern ihren Kunden gemacht hätten. Um eine gefürchtete Abwanderung von Kabelkunden zu DVB-T zu stoppen, versprachen die Kabelnetzbetreiber, noch viele Jahre analog zu senden. Also kann es passieren, dass in den deutschen Kabelnetzen noch über 2012 hinaus analoge Programme übertragen werden.
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