Kirch-Deal: Premiere ruft Kartellamt an
[fr] München/Bonn - Premiere macht gegen seinen ehemaligen Chef Leo Kirch mobil: In einem Schreiben an das Bundeskartellamt kritisiert der Abo-Sender den Vermarktungsvertrag der DFL mit dem Medienmanager als kartellrechtlich unzulässig.
Dabei richtet sich der Protest der Premiere-Verantwortlichen vor allem gegen die Ankündigung Kirchs, zukünftig die TV-Bilder samt Kommentaren, Moderation und Reportern komplett selbst zu produzieren. "Indiskutabel" nannte der Premiere-Vorstand Carsten Schmidt dieses Modell gegenüber der "Financial Times Deutschland" (FTD).
Dabei argumentiert Schmidt, dass der Zwang, ein fertiges Programm zu kaufen, das Monopol der Deutschen Fußball Liga "DFL" im Geschäft mit den Rechten weiter verstärken würde. Als potenzieller Rechtekäufer verlange Premiere die "Hoheit über die Berichterstattung", erklärte Schmidt gegenüber der "FTD". "Da sind wir zu keinerlei Kompromissen bereit - und sehen sehr gute Chancen, diese Forderung auch durchzusetzen."
Für den wahrscheinlichen Fall, dass Kirch der Ansprechpartner für die TV-Rechte wird, kündigt Schmidt erbitterte Gesprächsrunden an. "Wir werden beinhart gegenverhandeln." Dabei ließ Schmidt keinen Zweifel darüber offen, dass er die Live-Rechte haben will. "Fußball ist wichtig für Premiere und wir sind bereit, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen", sagte er dem Wirtschaftsblatt. Quelle