Zitat Zitat von Hank Beitrag anzeigen
Auch 18 Jahre nach der Wende zieht es wenige Westdeutsche in die neuen Bundesländer.
Fast jeder zweite ist einer Umfrage zufolge nicht bereit, für einen Job dort hin zu ziehen.
Zitat Zitat von Hank Beitrag anzeigen
Statistiken zufolge ziehen weiterhin deutlich mehr Menschen von Ost nach West als in umgekehrte Richtung
Irgendwie hinken solche Aussagen bzw. Vergleiche für mich ein bisschen. Es ist doch ein Unterschied "bereit" zu sein, für einen
neuen Job wegzuziehen, oder für einen neuen Job bzw. in der Hoffnung auf einen "besseren" Arbeitsmarkt wegziehen
zu müssen ! Oder glaubt jemand, dass es einen "Ossi" wegen der tollen Landschaft oder den supernetten Menschen
in den Westen zieht ?

Im Übrigen könnte man statt "Fast jeder zweite Wessi würde nie in den Osten ziehen", auch einen Artikel schreiben,
der in etwa lautet " Nur wenige Bayern würden nach Norddeutschland ziehen", um dem Leser vor Augen zu halten,
dass wir noch nach hunderten Jahren mit einem Süd-Nord-Problem bzw.mit unüberwindbaren Vorurteilen in den Köpfen
zu tun haben. Zudem kann man dann noch Arbeitslosenquoten und weitere wirtschaftliche Statistiken zu Bunderländern wie
Bayern, Baden Würtemberg, Schleßwig Holstein und Niedersachsen vergleichend hinzuziehen.

Und was heisst das nun ? Letzteren Artikel würde kaum jemanden interessieren. Vor allem weil das schon zu abgedroschen ist !
Sicherlich sind auch hier noch viele Vorurteile zur Genüge vorhanden. Menschen neigen halt dazu. Aber was solls, wenns im
Rahmen bleibt und man vielleicht sogar noch drüber schmunzeln kann ?

Gefährlich wird es erst, wenn man immer und immer wieder in der Presse mit Pseudoartikeln (als Statistik getarnt) auf Gräben hinweisst, diese
regelrecht manifestiert, und so Meinungen bildet bzw. Vorurteile so schürt, dass sich diese in Abneigung und schliesslich zu Hass entwickeln.
Schlagwörter wie "Ossi" und "Wessi" sind negativ behaftet. Darum unterstelle ich dem Urheber des Artikels " Fast jeder Wessi..."
auch bewusst zu polarisieren um eben genau die Reaktionen zu provozieren, wie man sie nun hier teilweise lesen kann !

Viele Menschen sind sesshaft und hängen an Ihrer Heimat. Inlands-sowie Globalbezogen:
Es sind grösstenteils wirtschaftliche und politische Umstände, die Menschen dazu bewegen, unfreiwillig aber auch
freiwillig ( wenn die Aussicht auf die grosse Kohle lockt) ihre Heimat zu verlassen.

Von mir aus sollten alle Menschen in Ihrer Heimat bei Ihren Familien bleiben können, wo Sie sich sicherlich wohler fühlen,
weil sie sich ungehemmter Ihrer Kultur und Sprache/Dialekt hingeben können, ohne ständig anecken zu müssen.

Das das kaum möglich ist, daran sind alleine die Wirtschaft und ihre Handlanger aus der Politik schuld. Die bestimmen
wo das Spiel stattfindet und die Spielsteine (Bürger) stehen. Mit all ihren Instrumentarien steuern sie Angebot und Nachfrage.
Dabei wird auch der Mensch zur Ware ! Ossi, Wessi, Össi, Italiener, Türke....völlig unerheblich für die Oberen.

Die bewusste Erhaltung und Pflege einer breiten mehr oder weniger armen und ungebildeten "Unterschicht" dient neben der
Angebot-und Nachfragesteuerung des Arbeitsmarktes (zur Drückung der Löhne) auch dazu, um bei Bedarf "Schuldige" für Miseren
präsentieren zu können.
Sozialausgaben können einen Staat halt auch ruinieren. Zigfach höhere Milliardenausgaben zur Rettung von Banken und
misswirtschaftende Fremdstaaten erhalten natürlich unseren Wohlstand ! ;-)

Ossi-Wessi-Diskussionen halte ich also nicht für sehr fruchtbar. Der "Wessi", der nicht genug in den Hals bekommen kann...
der undankbare "Ossi"..........etc....Solche Dinge arten leicht in eine Art "geistige Hexenverbrennung" aus und ist genau das,
was die Oberen von uns wollen.

Übrigens noch zum Thema Klassenkampf (Ist ja hier im Thread auch gefallen):
Der Begriff "Planwirtschaft" sagt ja nun doch auch schon alles ! ;-)
Und ob es so grosse Unterschiede macht, ob man in der "Planwirtschaft", als ARGE-Praktikant oder
Zeitarbeitsfirma-Angestellter immer Arbeit hat, sich aber nichts leisten kann !?

Zumindest tut sich jetzt schon für viele (selbst regulär Beschäftigte) der Begriff "Reisefreiheit" in einem
seltsamen Licht auf.

Da lassen wir doch lieber alles beim alten ! Die Umstrukturierung würde zudem auch wieder viel Geld kosten.
Und den Anblick von Gregor Giesy in so´ner Fidel Castro Uniform mit dem seltsamen Schildmützchen bei
einer TV-Weihnachtsansprache würd ich irgendwie nicht verkraften.
Evtl. werden dann aber des öfteren Threads zu lesen bekommen, wie " 8 von 10 Deutsche würden gerne
nach Alaska auswandern". :-) ...sofern das Internet noch halbwegs zugänglich bleibt.......