(dpa) Wegen Beleidigung des türkischen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk hat ein Gericht in der zentralanatolischen Stadt Sivas eine Sperre der Internet-Videoplattform YouTube angeordnet.
Die Entscheidung sei der türkischen Telekom zugestellt worden, berichteten türkische Medien am Mittwoch. Eine Privatperson hatte geklagt. Er beschwert sich, auch Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident Abdullah Gül und die Armeeführung würden in Videos beleidigt, die auf der YouTube-Seite veröffentlicht wurden. YouTube erklärte sich unterdessen den Berichten zufolge bereit, die Probleme gemeinsam zu lösen.
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Nachtrag aus winfuture.de:
Der größte Internet Service Provider des Landes Turk Telecom hat mittlerweile reagiert und setzt das Verbot nach und nach durch. Das Unternehmen habe nicht das Recht zu entscheiden, was auf YouTube gezeigt werden darf. Man müsse sich an die Vorgaben des Gerichts halten. Sollte das Urteil aufgehoben werden, wird auch der Zugriff auf YouTube wieder möglich sein, hieß es.
Die Entscheidung des Gerichts geht auf eine Art "virtuellen Krieg" zurück, der derzeit von Griechen und Türken über YouTube geführt wird. Beide Seiten veröffentlichen regelmäßig kurze Videos, mit denen die Gegenseite lächerlich gemacht werden soll. Das dem Urteil zugrunde liegende Video behauptet, Atatürk und das türkische Volk seien homosexuell.
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WinFuture