Nachdem der australische Premierminister John Howard Anfang August angekündigt hatte, mit einem kostenlosen Filter-Service gegen Kindesmissbrauch über das Internet vorgehen zu wollen (wir berichteten), ging die Software jetzt an den Start.
Die Filter-Software für den PC setzt auf eine Blacklist der Internet-Provider, kann aber auch durch persönliche Einschränkungen der Eltern ergänzt werden. Sie blockiert die gesperrten Webseiten noch bevor sie vom Browser dargestellt werden können. Über 60 Millionen Euro soll die Entwicklung gekostet haben.
Der 16 Jahre alte Tom Wood brauchte allerdings nur 30 Minuten, um die Scheuklappen wieder zu entfernen. Das berichtete er den lokalen Medien. Das Besondere daran: Für die Eltern sieht es so aus, als ob die Software weiterhin anstandslos ihren Dienst verrichtet. Kurze Zeit später legten die Verantwortlichen eine neue Version nach, um das Sicherheitsleck zu beseitigen.
Wieder dauerte es nur wenige Minuten, bis der Teenager die Schutzmaßnahmen aushebeln konnte. Den Programmierern war diese Schlappe natürlich peinlich. Immerhin schaffte es ein 16-Jähriger eine ausgetüftelte Entwicklung, die ganze 60 Millionen Euro gekostet hat und Kinder schützen soll, innerhalb weniger Minuten außer Kraft zu setzen.