Blutiges Gemetzel in Duisburg
Duisburg - Bei einem der blutigsten Verbrechen der vergangenen Jahre sind in der Nacht zum Mittwoch in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs sechs Männer erschossen worden. Die Polizei entdeckte die mit Kopfschüssen getöteten Opfer in zwei Autos, die nur 100 Meter vom Hauptbahnhof entfernt zwischen zwei Bürogebäuden abgestellt waren.
Der Hintergrund der Tat war zunächst völlig unklar. «Es muss sich um mehr als einen Täter gehandelt haben», sagte Polizeisprecher Reinhard Papel. «Es ist oft geschossen worden.» Am Tatort seien zahlreiche Geschosshülsen gefunden worden. Die Opfer selbst seien offenbar unbewaffnet gewesen.
Fünf Leichen wurden in zwei Fahrzeugen gefunden. Ein sechster Mann erlag im Notarztwagen seinen Schussverletzungen. Alle sechs Opfer seien zwischen 20 und 30 Jahre alt gewesen und von Schüssen im Kopfbereich getroffen worden, sagte Pape. Der Sprecher betonte: Es gebe bislang keine Hinweis auf die Täter.
Die Tat ereignete sich offenbar kurz nach 02.00 Uhr morgens. «Eine Fußgängerin hat die Schüsse gehört und einen Streifenwagen angehalten, der zufällig in der Gegend war», sagte Polizeisprecher Pape. Die Beamten entdeckten daraufhin gegen 2.30 Uhr die beiden Autos mit den Toten.
Bei dem einen Fahrzeug handelte es sich den Angaben zufolge um einen VW Golf mit Pforzheimer Kennzeichen, bei dem anderen um einen kleinen Lieferwagen aus Duisburg. Die Polizei sperrte den Tatort ab und begann mit der Spurensicherung. Es werde versucht, jede Spur zu sichern, auch wenn dies durch Regen erschwert werde, sagte Polizeisprecher Hermann-Josef Helmich. Am Morgen wurden die ersten Leichen mit Leichenwagen abtransportiert. Dabei schützen Rote-Kreuz-Helfer die Leichen mit hochgehaltenen Decken vor den Objektiven der Fotografen.
Der Tatort liegt nur 100 Meter vom Hauptbahnhof entfernt, direkt neben dem so genannten «Klöckner-Hochhaus», einem der Wahrzeichen der Ruhrgebietsstadt, in einem Verbindungsweg zwischen zwei Bürogebäuden.
Anwohner zeigten sich entsetzt über die Ereignisse. «Ich bin hier noch gegen Mitternacht lang gegangen, da war noch alles ruhig», sage eine junge Frau. «So was hat es hier noch nie gegeben.» Eine andere Anwohnerin wunderte sich. «Die Schüsse hätte ich eigentlich hören müssen, schließlich war ich um die Zeit noch wach. Aber gehört habe ich nichts.» Auch andere Anwohner berichteten, sie seien erst durch den Polizeieinsatz auf die Ereignisse aufmerksam geworden.
Einzelheiten wollte die Polizei auf einer Pressekonferenz um 14.00 Uhr bekannt geben.
Quelle net-tribune