(pk) Justiz und Gesetzgeber bereiten nach einem Magazinbericht derzeit mehrere Initiativen vor, um das Geschäft mit kostenpflichtigen TV-Telefongewinnspielen einzudämmen.

So warnt laut "Focus" (Montagsausgabe) der Medienkonzern ProSiebenSat.1 in der Rubik "Risikobericht" seines neuen Geschäftberichts vor "Umsatzeinbußen", falls in dem noch zu verabschiedenden Glücksspielstaatsvertrag "bei allen Call-In-Angeboten kostenfreie Mitspielangebote geschaffen werden müssten".

Parallel entscheidet der Europäische Gerichtshof in der Rechtssache C-195/06 darüber, ob Call-TV überhaupt Rundfunk oder eher Werbung oder Teleshopping ist. Nach dem "Focus" vorliegenden Schlussantrag des Generalanwalts des Europäischen Gerichtshofs, Dámaso Ruiz-Jarabo Colomer, sei "Glücksspiel, bei dem für die Teilnahme eine Mehrwert-Telefonnummer angewählt werden muss", Teleshopping. Und Teleshopping sei bei normalen Fernsehsendern auf maximal drei Stunden täglich begrenzt.

Darüber hinaus würden nun auch Deutschlands Medienwächter und die Bundesländer aktiv, hieß es in dem Magazin weiter. In dem Zehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der 2008 in Kraft tritt, sollen die Gewinnspielregeln so verankert sein, dass bei Verstößen auch Bußgelder drohen. Die Unternehmensberatung Goldmedia schätzt das TV-Geschäft mit allen Telefonmehrwertdiensten bei Sendern wie DSF, 9Live, MTV oder Super-RTL auf ein Jahresvolumen von 350 Millionen Euro.

---
Sat+Kabel