Aus Ärger über Fehlfunktionen schleuderte ein genervter PC-Anwender seinen Rechner aus dem Wohnungsfenster. Der Täter muss keine Strafe fürchten - die Polizei zeigte Verständnis.
Hannover - Was muss das für eine Nacht gewesen sein: Gegen zwei Uhr am Samstagfrüh schreckten die Anwohner der Bütersworthstraße in Hannover aus ihren Betten hoch. Geweckt wurden sie vom Lärm eines zerberstenden Heimcomputers, den ein frustrierter Nachbar aus seiner Wohnung auf die Straße geworfen hatte.
Als die eilig herbeigerufene Polizei eintraf, bot sich den Beamten ein seltsamer Anblick. Über die Straße und den Bürgersteig waren Trümmer elektronischer Bauteile verstreut, der PC hatte sich beim Aufprall in seine Einzelteile zerlegt, war nicht mehr als Rechenknecht zu erkennen.
Auf die Frage der Ordnungshüter, was ihn denn zu seiner nächtlichen Aktion getrieben habe, gab der 52-Jährige an, er habe sich einfach über das Gerät geärgert.
Wie ein Polizeisprecher am Montag mitteilte, konnten sich die Beamten offenbar in die Lage des über alle Maße genervten Mannes versetzen und verzichteten darauf, Anzeige zu erstatten. Stattdessen beließen sie es dabei, ihn dazu zu verdonnern, die Überreste seines brutal hingeschlachteten Rechners zu beseitigen.
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