ZDF setzt Dieter Thomas Heck ab
Sender bietet dem Erfolgsmoderator Episodenrollen in Fernsehserien an
Von B. Jänichen und F.v. Mutius
Eine Ära geht zu Ende:
Dieter Thomas Heck (69), das Urgestein des deutschen Showgeschäfts, wird im November zum allerletzten Mal als Moderator auf Sendung gehen. Das ZDF verjüngt sein Donnerstagabend-Programm, da gibt es keinen Raum mehr für Volksmusik und einen bald siebzigjährigen Entertainer. "Das war eine programmstrukturelle Entscheidung. Herr Heck wurde damit nicht kalt erwischt, es liefen seit Längerem Gespräche mit ihm. Er wird Ende des Jahres 70. Es gibt keinen schöneren Anlass, um die Entscheidung umzusetzen, als diesen Geburtstag", sagte ZDF-Sprecher
Walter Kehr. Und versicherte: Es gebe keinen Streit und kein Zerwürfnis zwischen dem ZDF und Heck. Der scheidende Moderator selbst war gestern für eine Stellungnahme leider nicht erreichbar.
Ganz auf Dieter Thomas Heck möchte der Sender allerdings nicht verzichten. Dafür waren seine Erfolge in den vergangenen 38 Jahren dann doch zu groß. "Er ist Mister ZDF im Showbereich und hat eine große Fanschar. Deswegen wird er weiter auf dem Schirm bleiben, aber als Schauspieler", so Kehr. Kleinere Episodenrollen in Serien wolle man Heck anbieten, etwa beim "Traumschiff". Dessen Erfinder und Produzent
Wolfgang Rademann sagte gestern zu der neuesten Entwicklung im Sender: "Das wäre durchaus möglich, lässt sich sicherlich machen. Wenn es vom Drehbuch und der Rolle zu ihm passt, warum nicht. Ich fand ihn Ende der 80er-Jahre als Schauspieler in der ARD-Serie ,Praxis Bülowbogen" prima. Aber es wäre kein Ersatz für seine großen Unterhaltungssendungen. Dieter Thomas Heck ist ein Denkmal der ZDF-Unterhaltung, eine unverwechselbare Figur. Er hat mehr drauf als mancher junge Moderator. Ich bedauere es, wenn er nicht mehr moderiert."
Aus, Schluss, vorbei. Das ZDF hält an seiner Moderatorin
Carmen Nebel fest, die auch Volksmusikstars zu Gast hat, verlängerte ihren Vertrag bis 2010. Hecks Unterhaltungs- und Benefiz-Sendungen ("Das Sommerhitfestival", "Melodien für Millionen") werden hingegen eingestellt. Heck wurde vor allem durch die von ihm mit erfundene ZDF-"Hitparade" (moderierte er von 1969 bis 1984) bekannt. Sein Ende des Jahres auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. Grund: Das ZDF will 2008 im Zuge seiner Programmreform die Zahl seiner volkstümlichen Musikshows reduzieren, wochentäglich keine Volksmusik mehr zeigen, sondern nur noch an den Wochenenden (Hecks Showsendungen liefen donnerstags). "Den Sendeplatz am Donnerstagabend wollen wir neu gestalten", sagt Walter Kehr. "Selbst die heute 70-jährigen Zuschauer wollen lieber Rockmusik, rockigen Pop oder Musical sehen und hören." Sie gehörten einer Generation an, die nicht mit Volksmusik aufgewachsen sei. Den veränderten Zuschaueransprüchen wolle man nun Rechnung tragen. Und selbstverständlich junge Zuschauer gewinnen. Nur die deutsche Vorentscheidung zum "Grand Prix der Volksmusik" sei künftig an einem Donnerstag geplant.
Wer fliegt wohl als Nächster vom Bildschirm? Spekuliert wird, dass auch
Marianne (54) und
Michael (58) mit ihren Volksmusiksendungen betroffen sind. Und Show-Dino Frank Elstner ("Verstehen Sie Spaß?", ARD) hat bereits seinen 65. Geburtstag gefeiert ...
Quelle:
Berliner Morgenpost
Ick meine:
Dadurch det Heck und andere gehen müssen wird det Programm sich nich wesentlich verbessern! Oder globt hier jemand, die ÖR wandeln ihr musikalisches Angebot in Techno & Hiphop Formate?