Zwei Teenager aus Recklinghausen gestanden, Bohlen gefesselt und um 60.000 Euro erleichtert zu haben. Ihnen drohen zehn Jahre Haft.
Sieben Monate nach dem Raubüberfall auf den Musikproduzenten Dieter Bohlen sind zwei junge Männer aus Recklinghausen verhaftet worden. Sie legten ein umfassendes Geständnis ab, teilte die Polizeiinspektion Harburg mit. Vorher war bei Durchsuchungen in ihren Wohnungen belastendes Beweismaterial sichergestellt worden, wie es hieß.
Bis zu zehn Jahre Haft
Die Polizei sei durch einen Tipp auf die beiden Recklinghäuser gestoßen, sagte Wolfgang Dörsch von der zuständigen Staatsanwaltschaft Bochum. Beide hätten bisher keine Vorstrafen. Vorgeworfen wird ihnen erpresserischer Menschenraub und schwere räuberische Erpressung. Dafür drohen ihnen im Höchstfall bis zu zehn Jahre Haft. Die beiden Verdächtigen waren zur Tatzeit 17 und 18 Jahre alt.
Die zwei Teenager hatten Bohlen in seiner Villa in Tötensen bei Buchholz südlich von Hamburg am 11. Dezember 2006 in der Früh überfallen. Dabei hatten sie Bohlen wie auch seine Freundin und zwei Hausangestellte gefesselt. Die mit Wollmasken getarnten Männer hatten zunächst den 65-jährigen Gärtner mit einer Waffe und einem großen Küchenmesser bedroht. Er musste an die Haustür klopfen, die von der Haushälterin geöffnet wurde.
Der Gärtner wurde in die Villa gestoßen und zusammen mit der Haushälterin in der Küche gefesselt. Der Musiker und seine Freundin kamen hinzu, wurden bedroht und ebenfalls gefesselt. Die Täter zwangen Bohlen nach dessen Angaben, 60.000 Euro herauszugeben. Dann flüchteten sie zu Fuß. Bohlen konnte sich befreien und rief die Polizei.
Schreckschusspistole
Die Männer waren bei den Überfall gefilmt worden, einer war sogar zeitweise unmaskiert zu sehen. Auf dem Grundstück fanden Fahnder später eine Schreckschusspistole und das Küchenmesser. Für Hinweise hatte die Polizei eine Belohnung von 5.000 Euro für Hinweise ausgesetzt. Bohlen erklärte nach dem Überfall, er wolle seine Villa nun besser sichern lassen.