Schonzeit für Magath beendet - Rummenigge macht Druck

Schonzeit für Magath beendet - Rummenigge macht Druck

Nach dem Fehlstart des FC Bayern München in die Bundesliga-Rückrunde ist die Schonzeit für Trainer Felix Magath und die Spieler endgültig vorbei. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge forderte nach der 2:3-Pleite bei Borussia Dortmund eine sofortige Wiedergutmachung im Heimspiel am Dienstag gegen den VfL Bochum und den Start einer Erfolgsserie.

"Ich erwarte eine Gegenreaktion gegen Bochum, aber dabei kann es nicht bleiben. Wir brauchen jetzt sicherlich eine Serie, um den Rückstand von sechs Punkten auf Bremen und Schalke abzubauen", sagte Rummenigge in München. "Wir brauchen eine Mannschaft, die kratzt, beißt und fightet."

Kurzfristige Konsequenzen schloss Rummenigge aus. "Wir werden nicht nach einem Spiel verrückt spielen und in Panik verfallen." Auch Spielernachkäufe kurz vor Ablauf der Wechselperiode am 31. Januar seien kein Thema, denn es gebe derzeit nur "drittklassige Ware zu überteuerten Preisen". Dem aktuellen Kader traut er weiterhin die Titelverteidigung und auch Erfolg in der Champions League zu: "Wir sind von der Qualität mehr als ausreichend besetzt, um unsere Ziele zu erreichen. Wir geben die Meisterschaft nicht verloren."

"Kalle" kontra "Kaiser"

Das Potenzial des Kaders ausschöpfen muss Magath, auf den der Druck wieder größer geworden ist. "Der Trainer ist verantwortlich für Training, Taktik und Mannschaftsaufstellung", betonte Rummenigge. Er werde Magath aber keine Ratschläge über die Medien geben. "Damit tut man dem Trainer keinen Gefallen", sagte er in Anspielung auf Vereinspräsident Franz Beckenbauer, der sich nach dem Dortmund-Spiel unter anderem im Fernsehen kritisch über die Spielmacher-Rolle von Bastian Schweinsteiger geäußert hatte.

"Ob er den Schweinsteiger links oder in der Mitte aufstellt, ist exklusiv Sache des Trainer. Da muss man kein Trara 'rausmachen", kommentierte Rummenigge und schloss indirekt in Bezug auf Beckenbauer an: "Ich gehöre zu den Leuten, die rationaler und ruhiger sind."

Hargreaves kehrt zurück

Magaths Hoffnungsträger für das Spiel gegen Bochum ist ausgerechnet ein Spieler, der den Verein am liebsten in der Winterpause verlassen hätte: Owen Hargreaves. Vier Monate nach seinem Wadenbeinbruch soll der englische Nationalspieler der Mannschaft bei seinem geplanten Comeback gegen Bochum auch moralisch "einen Schub" geben, wie Magath betonte: "Er fehlt uns mit seinen Tempoläufen, mit seiner Schnelligkeit. Er ist auch einer, der aus der zweiten Reihe ein Tor machen kann."

Hargreaves würde im Mittelfeld voraussichtlich für Ali Karimi in die Mannschaft kommen, der in Dortmund einmal mehr enttäuschte und zudem Oberschenkelprobleme hat. Angeschlagen ist auch Mark van Bommel, der wegen Achillessehnen-Problemen am Wochenende eine Trainingspause einlegen musste, aber unbedingt spielen soll. Doch egal, wer am Ende spielt, auch Magath verlangt eine positive Reaktion: "Ich erwarte, dass wir gegen Bochum einen ganz anderen Auftritt hinlegen."

Quelle n-tv