Was verrät Vista über mich?
Doch welche Daten übermittelt Windows Vista überhaupt? Zusammengefasst erstellt Microsoft ein eindeutiges Profil des Computers, auf dem das neue Windows installiert wurde: Hersteller, Modell, Serien-Nummer und ID des installierten Windows bis hin zur BIOS-Version. Am Ende erhält der überprüfte Computer von Microsoft noch eine eindeutige Nummer, den "Globally Unique Identifier" oder GUID. Mit dieser Nummer können die Microsoft-Tools dann den Rechner jederzeit eindeutig identifizieren.
Kontinuierliche Überprüfung
Bei der einmaligen Prüfung bleibt es jedoch nicht: in unregelmäßigen Abständen nimmt das System erneuten Kontakt mit Redmond auf, ganz ohne dass der Nutzer etwas davon bemerkt. Damit will Microsoft Piraten aushebeln, die zumindest die einmalige Authentifizierung umgehen können. Für den ehrlichen Kunden bedeutet dies jedoch eine kontinuierliche Überwachung durch Microsoft. Und auch wer nichts zu verbergen hat freut sich nicht unbedingt darüber, mit einem "Fingerabdruck" seines Systems und einer eindeutigen Nummer bei Microsoft gespeichert zu sein.
Piraterie-Bekämpfung vs. Datenschutz
Mit dieser neuen WGA-Offensive nimmt Microsoft den Kampf gegen die zahllosen illegalen Windows-Kopien auf. Dass die Redmonder damit nicht unrecht haben, hat der Start von Vista schon bewiesen: Noch am selben Tag fanden sich auf chinesischen Schwarzmärkten Raubkopien von Microsofts neuem Flaggschiff. Um die milliardenteuren Entwicklungskosten von Vista wieder hereinzuholen muss Microsoft gegen diese Software-Piraten vorgehen. Ob die Kunden die Überwachung deshalb jedoch eher akzeptieren werden, bleibt eine andere Frage.
Letzte Hoffnung: Freeware-Tools
Die fest in Vista verankerte Echtheitsüberprüfung wird sich kaum umgehen lassen. Um diese Rückmeldungen des Systems zu unterbinden müssten normale Käufer die Methoden der Piraten verwenden – stets in der Gefahr, ihr Windows plötzlich nur noch im eingeschränkten Modus wieder zu finden. Einzige Hoffnung für Nutzer, die Microsoft nicht alle Geheimnisse verraten wollen, bleiben Freeware-Tools wie xp-Antispy. Das Werkzeug wurde bereits für Vista angepasst und dämmt auch hier den Wissensdurst der Redmonder ein.