21 Tote nach Massenpanik auf Loveparade
Unglück in Duisburg: Nach Angaben der Polizei gab es nach einer einer Massenpanik auf der Loveparade mindestens zehn Tote. Der WDR spricht bereits von 15 Toten.
Vor dem Eingang zum Gelände kam es bei den Wartenden in einem Tunnel zur Panik, teilte die Polizei mit. Mindestens zehn Menschen kamen dabei ums Leben. Der WDR spricht mittlerweile von 15 Toten. 45 weitere Menschen wurden verletzt. Die Rettungskräfte versuchten, mehrere bewusstlose Verletzte wiederzubeleben.
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Trotz der Todesopfer lief die Loveparade vorerst - aus Sicherheitsgründen - weiter. Laut dem Nachrichtensender ntv haben die Veranstalter die Besucher der Parade nicht über das Unglück informiert. Im Norden des Geländes dröhne die Musik noch aus den Wagen, sagte ein Sprecher des Malteser Hilfsdienstes der Nachrichtenagentur dpa. Bis dorthin habe sich die Nachricht von den Todesopfern am Süden des Geländes noch nicht verbreitet.
Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, der Verantaltungsort sei wegen Überfüllung geschlossen worden. An der Loveparade nahmen nach Angaben der Organisatoren über den gesamten Tag verteilt 1,4 Millionen Menschen teil. 14 Hundertschaften der Polizei waren im Einsatz.
Vor dem eingezäunten Gelände des Güterbahnhofs hatte sich bereits am Nachmittag der Besucherstrom gestaut. Der Tunnel war dabei ein Nadelöhr. Als es um 17 Uhr zur Abschlusskundgebung kam, entstand Gedränge unter Besuchern, die schnell auf das Gelände wollten.
Zahl der Loveparade-Opfer auf 21 gestiegen
Zahl der Loveparade-Opfer auf 21 gestiegen
Die Zahl der Todesopfer nach der Massenpanik bei der Duisburger Loveparade am vergangenen Samstag hat sich auf 21 erhöht. In der Nacht zum Mittwoch sei eine 25 Jahre alte Frau aus Heiligenhaus bei Essen im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, sagte der Duisburger Staatsanwalt Rolf Haverkamp.
Derweil macht die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen laut einem Pressebericht den Veranstalter der Loveparade für die Katastrophe verantwortlich. In dem vorläufigen Bericht, den Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Nachmittag vorstellen will, heißt es laut "Süddeutscher Zeitung", der Veranstalter habe sich mehrfach über Bedenken der Behörden hinweggesetzt.
Nach Informationen der "SZ" kommen die Sicherheitsbehörden zu der Einschätzung, dass die Lopavent GmbH um den Fitnessunternehmer Rainer Schaller in ihrem Sicherheitskonzept von völlig falschen Berechnungen ausging, wie sich die Besucherströme auf dem Festivalgelände verteilen würden.
Polizei wies auf Probleme hin
Der Veranstalter habe nicht mit einem Stau gerechnet, obwohl die Polizei ihn zuvor immer wieder auf diese Problematik hingewiesen habe, berichtete die "SZ" unter Berufung auf Polizeikreise. Der Veranstalter habe auf seine Erfahrungen verwiesen. Das Unternehmen ging in seinem Sicherheitskonzept nach "SZ"-Informationen davon aus, dass die verschiedenen Lastwagen mit Tänzern und DJs auf der Ladefläche die Besucher auf das Gelände locken und verteilen würden.
Die Behörden kritisieren in ihrer Ursachenanalyse jedoch, dass die Lkw viel zu nah an der Rampe - dem Zugang zum Partygelände - vorbeigefahren und dort zudem Würstchenstände aufgebaut worden seien, an denen die Menschen stehenblieben.
Ordner, die den Stau hätten beseitigen können, waren dem "SZ"-Bericht zufolge offenbar nicht in ausreichender Zahl vorhanden, weil der Veranstalter viel weniger eigene Ordnungskräfte eingesetzt habe als angekündigt. Dies habe Innenminister Jäger dem Landeskabinett in Düsseldorf berichtet. Außerdem habe der Veranstalter Vorschläge ignoriert, im Zugangsbereich eine Videoüberwachung zu installieren.
Opfer starben an Quetschungen
Zuvor war bestätigt worden, dass 20 Todesopfer der Loveparade durch Brustquetschungen ums Leben gekommen waren. Sie seien erstickt, berichtete die Duisburger Staatsanwaltschaft über die Obduktionsergebnisse. "Anhaltspunkte für Stürze aus großer Höhe als Todesursache haben sich nicht finden lassen", teilte die Behörde mit.
Zuvor hatte bereits die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft (SPD), gesagt, dass die tödlichen Verletzungen ausschließlich auf das Gedränge zurückzuführen seien. Drei Tage nach der Katastrophe wurden die Leichen zur Bestattung freigegeben. Bei der Massenpanik am Rande der größten Techno-Party der Welt gab es mehr als 500 Verletzte.
Quelle: T-Online
Rücktritt OB Sauerland, online-Petition
Mittlerweile gibt es schon eine online-Petition mit der Forderung, dass der Duisburger OB Sauerland zurücktritt.
http://www.petitiononline.com/lp2407du/petition.html