DECT-Störungen: ProSiebenSat.1 zieht Konsequenz

Die TV-Programme der ProSiebenSat.1 Media AG werden in den kommenden Wochen über einen neuen Astra-Transponder senden. Eine entsprechende Entscheidung bestätigte Konzernsprecherin Katja Pichler auf Anfrage unserer Redaktion. Um den Zuschauern die Umstellung zu erleichtern, wird es einen längeren Simulcast-Betrieb geben. Grund für die Umstellung sind die teilweise massiven Empfangsstörungen, die durch schnurlose DECT-Telefone ausgelöst werden.

DECT-Telefone stören

Der DECT-Standard nutzt den Frequenzbereich um 1,8 Gigahertz (GHz), in dem auch die ProSiebenSat.1-Programme vom LNB zum Satelliten-Receiver transportiert werden. Um auch bei längeren Kabelwegen einen Empfang zu gewährleisten, werden die Programme im Bereich von 10,7 bis 12,75 GHz auf 0,95 bis 2,15 GHz umgewandelt. Werden Kabel verwendet, die nicht ausreichend isoliert sind, kommt es häufig zu Bild- und Tonstörungen. Mit der Entscheidung für einen Transponderwechsel trägt der TV-Konzern den Beschweden von zahlreichen Zuschauern und Technik-Experten Rechnung.

Momentan stehen aber weder die künftige Frequenz, noch das Datum für den Beginn der Parallelabstrahlung fest. Bislang senden ProSieben, kabel eins, Sat.1, N24, 9Live, HSE 24, Tele 5, Astro TV, sonnenklar.tv und das Deutsche SportFernsehen über Astra 19,2 Grad Ost, Transponder 104, 12,480 GHz v (SR 27500, FEC 3/4).

Problem seit Jahren bekannt

Seit der Aufnahme des Sendebetriebs vor einigen Jahren ist die Frequenz besonders stark von den Störungen durch DECT-Telefone betroffen. Um den beschriebenen Störeinflüssen vorzubeugen, wird der Einsatz eines hochwertigen, mindestens doppelt geschirmten Antennenkabels mit einem Schirmungsmaß von mindestens 90 Dezibel empfohlen. Von der Umstellung sind nur Haushalte betroffen, die ihre Fernsehprogramme per Sat-Anlage in die Wohnstube holen.

(onlinekosten.de)