Telecolumbus: Mutter des Kabelnetzers vor der Zerschlagung

Kabelnetzer TeleColumbus soll zerschlagen werden

Die Gläubiger des hoch verschuldeten TV-Kabelnetzanbieters Orion Cable verlieren die Geduld. 17 wichtige Kreditgeber wollen ihre Darlehen zurück und haben die niederländische Bank ING mit einer Versteigerung beauftragt, berichtete die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch. Orion Cable gehört zur luxemburgischen Escaline-Holding.

Bereits am Mittwoch wollen die Gläubiger, zu denen unter anderem die Bank of Ireland sowie die Hedgefonds York Capital und GoldenTree gehören, das Auktionsverfahren öffentlich bekanntmachen, hieß es. Damit dürfte die Zerschlagung von Deutschlands drittgrößtem TV-Kabelnetzbetreiber mit rund drei Millionen Kunden nicht mehr zu stoppen sein.

Milliardenschulden drücken das Kabelgeflecht

Der britische Finanzinvestor Scott Lanphere hatte wiederholt versucht, über die von ihm Dachholding Escaline einen Verkauf des mit rund zwei Milliarden Euro verschuldeten Kabelkonglomerats zu verhindern. Das jetzt eingeläutete Auktionsverfahren soll laut "FTD" mehrere Wochen laufen. TeleColumbus und Orion wollten sich zu den Vorgängen nicht äußern.

Nicht ausgeschlossen sei zudem, dass die Kreditgeber selbst in den Eigentümerkreis von Orion einsteigen. Schließlich war bereits im November ein Verkauf von TeleColumbus mangels ernsthaften Interessenten gescheitert. Ein Auktionsverfahren könnte nun jedoch Orion-Rivalen wie den TV-Kabelnetzbetreibern KDG oder Unitymedia sowie Telekomkonzernen wie Vodafone wieder Appetit machen, zuzuschlagen.

Orion Cable versorgt über ihre Töchter TeleColumbus und Primacom rund 2,5 Millionen Kabelhaushalte in Deutschland (SAT+KABEL berichtete).

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