Internetpiraten machen Premiere zu schaffen
*******-Sender verliert durch illegale Livestreams im Netz Abonnenten
Wenn samstags um 15.30 Uhr die Fußball-Bundesliga angepfiffen wird, schalten nicht nur die Premiere-Abonnenten ein. Tausende Fußballfans schauen sich mittlerweile die Spiele illegal live im Internet an. Die beliebtesten Piratensender im Netz haben bis zu 25.000 "Zuschauer", berichtet das "Handelsblatt". Dem *******-Sender Premiere gehen durch Schwarzseher Abonnenten verloren.
Die Qualität der Livestreams steigt
Während die einen für ihr Bundesliga-Abo pro Monat 20 Euro an Premiere zahlen, schalten die anderen am Wochenende ihren PC an und suchen sich einen Anbieter, der illegal die Spiele als Livestream ins Netz stellt. Bis zu 90 Piratensender sollen hierzulande aktiv sein. Die größte Sorge der Rechteinhaber dürfte sein, dass die Qualität der Übertragungen aus dem Internet steigt: Musste man früher ruckelnde Bilder in Kauf nehmen, sind heute die Premiere-Originalbilder in guter Qualität verfügbar - gratis.
"Premiere wird Abonnenten verlieren"
Das hat Folgen: "Ich bin mir sicher, dass Premiere durch die Internetpiratierie Abonnenten verlieren wird", sagte Sportrechtehändler Robert Müller dem "Handelsblatt". 2008 hat der ohnehin kriselnde *******-Sender über 130.000 Kunden verloren und fast 270 Millionen Euro Verlust gemacht - auch wegen Schwarzsehern: Nach früheren Angaben des Senders empfingen zwischenzeitlich bis zu eine Million Menschen illegal das Programm des Bezahlsenders mit manipulierten Receivern.
Sender und Vereine haben den Schaden
Zwei Fragen drängen sich auf: Warum soll der Zuschauer für die Bundesliga bezahlen, wenn er sie gratis im Internet schauen kann? Und warum soll Premiere mehrere hundert Millionen Euro für die Übertragungsrechte der Spiele hinlegen, wenn das Geld nicht wieder über zahlende Kunden reinkommt? Auch der Sport wird leiden, wenn für die TV-Rechte weniger gezahlt wird und demzufolge die Vereine kleinere Stücke vom Kuchen abbekommen.
"Eine der größten Bedrohungen unserer Zeit"
"Internetpiraterie ist für Sportrechte-Inhaber eine der größten Bedrohungen unserer Zeit", sagt die Vereinigung Sports Rights Owners Coalition (SROC), der auch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) angehört. DFL-Sprecher Tom Bender versichert zwar, die Bundesliga verfolge jede Urheberrechtsverletzung, muss gegenüber dem "Handelsblatt" aber zugeben: "Wenn wir einen illegalen Livestream aufgespürt haben, ist der am nächsten Tag oft bereits wieder verschwunden und auf eine andere Plattform umgezogen."
Die Musikindustrie kennt die Folgen
Welche Auswirkungen die Internetpiratierie hat, musste die Musikindustrie bereits schmerzhaft erfahren. Die Rechteinhaber sprechen von einer Verschärfung des Problems: "Eine nahezu flächendeckende Verbreitung von Breitbandanschlüssen in den deutschsprachigen Ländern, fallende Servermieten, sinkende Preise für externe Festplatten und zunehmend leistungsfähige Rechner schaffen auch vereinfachte Voraussetzungen für Online-Piraterie", sagt Matthias Leonardy, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU). Mehr als 90 Prozent aller Urheberrechtsverletzungen fänden im Internet statt.
China ist ein Dorn im Auge
Laut Schätzungen von Universal-Music-Chef Zach Horowitz wird nur jede dritte CD und jeder zwanzigste Download auf der Welt legal erstanden. In der Kritik steht dabei ganz besonders die chinesische Suchmaschine Baidu, die Links zu Webseiten mit illegalem Content bereitstellt. Nach Angaben der SROC kamen von den 85 illegalen Livestream-Angeboten der Bundesligasaison 2007/2008 drei Viertel aus China.
Quelle:inside-digital.de
mfg hansi müller