Glückwunsch nach Bärenburg
Grafite drei, Krstajic null
Wolfsburg bleibt die Mannschaft der Stunde. In einem furiosen Bundesligaspiel behielt die Magath-Elf in der sechsten Partie und dem zehnten Heimspiel in Folge die Oberhand und rückt der Tabellenspitze immer näher. Matchwinner, war der Brasilianer Grafite, der nicht nur dreimal traf, sondern auch drei entscheidende Zweikämpfe gegen Mladen Krstajic gewann. Schalke ging zwar früh in Front, lag aber bereits zur Pause hinten. Immer, wenn den "Wölfen" die vermeintliche Entscheidung gelungen war, bäumte sich S04 zwar auf und schaffte postwendend den Anschluss, am Ende siegten die Niedersachsen aber verdient.
Westermann (re.) lässt sich feiern.
Ließ sich zu Recht feiern: Heiko Westermann (re.) brachte Schalke mit einem Traumtor früh in Front.
Wolfsburgs Trainer Felix Magath änderte seine Elf nach dem 1:0 gegen Karlsruhe auf einer position. Für Hasebe begann Madlung.
Auch Schalkes Coach Fred Rutten musste im Vergleich zum 1:0 gegen Köln einmal wechseln. Schober ersetzte Stammkeeper Neuer, der unter einer Magen-Darm-Grippe litt.
Bei der besten Heimmannschaft begann Schalke forsch und spielte nach vorne. Nachdem Rakitic daneben gezielt hatte, und Gentner auf der Gegenseite geblockt worden war, brachte Westermann die Knappen mit seinem sechsten Saisontor schnell in Front. Jones passte aus der eigenen Hälfte über das halbe Feld nach rechts, wo Westermann die Kugel einmal aufspringen ließ und dann aus schwierigem Winkel von der Strafraumkante fulminant ins lange Eck jagte (9.).
Während die Gäste durch Rakitic eine weitere Chance verbuchten (17.), tat sich der VfL zunächst schwer. Schalke stand hinten sicher und ließ den Spitzen Dzeko und Grafite vorerst keinen Raum zur Entfaltung. Ein verunglückter Torschuss von Madlung erwies sich dann aber als Initialzündung für die "Wölfe". Das Leder prallte zu Dzeko, der aus spitzem Winkel an Schober scheiterte (23.). Drei Minuten später war es dann schon soweit. Grafite schirmte das Spielgerät im Strafraum geschickt gegen Krstajic ab, ehe er versuchte, sich um den Serben zu drehen. Der Schalker Verteidiger agierte unglücklich und traf den Brasilianer am Fuß, der sofort zu Boden sank. Den fälligen Elfmeter verwandelte Grafite selbst, hatte aber Glück, dass Schober, der im richtigen Eck war, den Ball nicht um den Pfosten lenken konnte (26.).
Der VfL wollte sofort nachsetzen, Dzeko köpfte allerdings freistehend über das Tor (28.). S04 benötigte einige Minuten, fing sich dann aber und wurde wieder selbst aktiv. Von Sanchez bedient, brachte Rakitic das Leder allerdings nicht aufs Tor. Wolfsburg blieb dennoch gefährlich. Immer wieder schalteten die hausherren blitzschnell zwischen Abwehr und Angriff um, ehe es kurz vor der Pause erneut klingelte. Grafite ließ Krstajic auf der rechten Seite alt aussehen und flankte perfekt nach innen. Dzeko stand im Strafraum völlig frei und traf aus kurzer Distanz mühelos ins Tor - 2:1 (44.).
Wolfsburg suchte nach dem Seitenwechsel die Entscheidung. Grafite verpasste haarscharf eine Schäfer-Hereingabe (47.), ehe Schober per Reflex gegen Gentners tückische Flanke rettete (48.). Dzeko köpfte vorbei (56.), ehe Grafite gleich zweimal knapp das 3:1 verpasste (59., 61.). Dazwischen sorgte Schalke nur einmal für Gefahr, als es Farfan aus spitzem Winkel per Freistoß direkt versuchte, jedoch an Benaglio scheiterte (52.).
Auch in der Folge spielte erst einmal nur Wolfsburg. Grafite (65.) und Schäfer (68.), ehe es gut eine Viertelstunde vor dem Ende klappte. Misimovic passte auf Grafite, der leichtfüßig in den Strafraum eindrang, mühelos Krstajic, der seinen dritten entscheidenden Zweikampf gegen den Brasilianer verlor, austanzte und locker zum 3:1 einschob (74.).
Die Knappen gaben aber nicht auf und hatten eine schnelle Antwort parat. Kuranyi steckte für Jones durch, der Benaglio aus zwölf Metern überwand und den Anschluss herstellte (76.). S04 wollte nun den Ausgleich, gab dem VfL dadurch allerdings auch viel Platz zum Kontern. Josue passte nach rechts zu Dejagah, der alleingelassen einige Meter marschierte und dann nach innen zum mitgelaufenen Grafite, der sich wohl ganz knapp nicht im Abseits befand, flankte. Aus kurzer Distanz grätschte der Brasilianer das Spielgerät zum vorentscheidenden 4:2 über die Linie (84.).
Die Rutten-Elf bewies jedoch Moral und schaffte in der Nachspielzeit durch Kuranyi, der aus elf Metern ins kurze Eck traf, noch einmal den Anschluss, am Ende siegten die "Wölfe" aber verdient.
Wolfsburg muss am kommenden Samstag in Bielefeld antreten, Schalke empfängt am Sonntag den HSV.
Quelle: www.Kicker.de
Gruss Urmel
