gulliZitat:
Coding-Aktivisten der Gruppe "Anti-Phorm" haben ein Werkzeug veröffentlicht, dass eigenständig, zufällig und "halb-intelligent" das Netz besurft. Es kann parallel zum eigenen Webbrowser eingesetzt werden. Das Tool soll schützen vor ungefragtem Datensammeln von Internetprovidern, bzw. Marketingfirmen wie Phorm, die systematisch Userdaten erschnüffeln.
Phorm hat mit ihrer Datenschnüffel-Marketingidee nicht nur für reichlich Widerstand und Diskussionen gesorgt. Mit der Software Anti-Phorm-Lite gibt es nun den ersten aktivistischen Ansatz. Anti-Phorm-Lite ist vom Ergebnis her wenig überraschend, aber bietet selbst gewählten Schutz vor gezieltem Datensammeln von Internetserviceprovidern. Das Tool erzeugt mehr oder weniger zufälliges Surfen im Netz, dass "naturgetreues" Websurfen simuliert. Man kann zwischen vielen hundert Themenschwerpunkten wählen. Der Serviceprovider wird den Unterschied zwischen Anti-Phorm-Lite und dem websurfenden User nicht erkennen können.
Das informationelle "Rauschen" das dadurch entsteht, soll genügen, um die eigene Spur im Netz zu verwischen. Gespannt darf man sein, wie Phorm oder der britische Serviceprovider BT auf das Tool reagieren wird. Werden sie versuchen, Algorithmen zur Erkennung von Anti-Phorm zu entwickeln? Oder den Einsatz des Tools per Nutzungsbedingung ausschließen? Oder belässt man alles beim Alten, da man damit rechnen muss, dass nur eine kleine Nutzergruppe dieses Werkzeug benutzen wird?
Falls letzteres der Fall sein sollte, darf man sich in unbestimmter Zukunft auf das nächste Firefox Update in der "Anti-Phorm" Edition freuen. Webbrowser, die zusätzlich zum normalen Surfen wilde Spuren im Netz erzeugen, sinnlosen Traffic erzeugen und so letztlich wieder den Serviceprovidern schaden. Eine furchtbar klingende Entwicklungsspirale, die als Szenario projektiert ähnliche Ausmaße annehmen wird, wie Spam und Anti-Spam in der Gegenwart.
