BuLi: Jetzt bleiben Hertha nur noch Durchhalteparolen
Jetzt bleiben Hertha nur noch Durchhalteparolen
In der Geschichte der Fußball-Bundesliga hat sich noch nie ein Verein vor dem Abstieg gerettet, der nach zwölf Spielen nur vier Punkte hatte – wie Hertha BSC nach der Heimpleite gegen Köln. Trainer Friedhelm Funkel beeindruckt das nicht besonders: "Dann werden wir eben der erste Klub sein."
Friedhelm Funkel will kein Risiko eingehen. Der Trainer von Hertha BSC wird sich in nächster Zeit gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Tage im Bett kann sich der 55-Jährige im Kampf um den Klassenerhalt einfach nicht leisten; seine Mannschaft ist spätestens nach dem 0:1 (0:0) im Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Sonntag Abstiegskandidat Nummer eins. Kapitän Arne Friedrich hatte die Partie vor Anpfiff als Endspiel bezeichnet. Hertha war die bessere Mannschaft und verlor dennoch – ein Absteigersyndrom. „Das war für uns eine ganz bittere Niederlage“, sagt Funkel.
In der vergangenen Saison noch Tabellenvierter, sind die Berliner derzeit die schlechteste Mannschaft der Liga. Aus zwölf Spielen haben sie nur vier Punkte geholt und auf Nichtabstiegsplatz 15 schon sechs Zähler Rückstand. Seit elf Ligaspielen sind sie ohne Sieg, haben mehr als dreimal so viele Gegentore (26) kassiert wie Spitzenreiter Bayer Leverkusen (8) und erst sieben Treffer erzielt. In der Liga ist Hertha seit 441 Minuten ohne Tor. Der Verein steht mit einem Bein in der Zweiten Liga. „Die Spieler waren nach dem Spiel gegen Köln in der Kabine fassungslos“, sagt Michael Preetz.
Für den 42-Jährigen ist es die erste Saison als Manager des Bundesligaklubs. Nach dem Abgang seines Vorgängers Dieter Hoeneß im Sommer trägt er die Verantwortung – und hat einen schlimmen Start erwischt. „Ich habe alles mitgenommen“, sagte er kürzlich – wohlgemerkt in negativer Hinsicht. Aus im DFB-Pokal, Beurlaubung des ehemaligen Trainers Lucien Favre, freier Fall in der Bundesliga und Verletzungsprobleme (Florian Kringe, Pal Dardai und Marc Stein). Trotzdem sagt Preetz: „Mit der Zweiten Liga beschäftigen wir uns nicht. Wir befassen uns damit, wie wir die Kurve kriegen und müssen jetzt wieder aufstehen.“
Quelle Welt