Burgerdri
26.04.07, 02:21
Sie können einen HD-Film in 30 Sekunden durchs Netz pumpen: Forschern an der Universität von Tokio ist es gelungen den Weltrekord für Datenübertragungen im Internet2 zu brechen - und das gleich zweimal nacheinander.
Über die Rundkurse, auf denen Autohersteller ihre Gefährte zu Rekordfahrten schicken, können die Forscher der Tokioter Universität nur milde lächeln. Ihre Internet2-Teststrecke ist 32.000 Kilometer lang. Über diesen Testparcours sendeten die Wissenschaftler ihre Datenpakete bei einem Versuch, den bisherigen Rekord zu übertreffen - mit Erfolg.
Wie von den Betreibern des Internet2 erst jetzt bekanntgegeben wurde, haben sie bereits im ersten Anlauf, am 30. Dezember 2006, eine Datenübertragungsrate von 7,67 Gigabit pro Sekunde erreicht. Die bisherige Bestmarke auf der Teststrecke, die von Tokio über Chicago, Amsterdam und Seattle schließlich wieder zurück nach Tokio führt, lag bei 6,96 Gigabit pro Sekunde.
Einen Tag später, Silvester 2006, übertrafen die Wissenschaftler ihren gerade erst aufgestellten Rekord selbst, indem sie Daten mithilfe optimierter Übertragungsprotokolle über den Parcours jagten. Das Ergebnis: 9,08 Gigabit pro Sekunde. Damit, dürfte vorerst das Ende der Fahnenstange erreicht sein, da jeder neue Rekordversuch diese Marke um mindestens zehn Prozent übertreffen müsste, eine Marke, die mit dem derzeitigen Internet2 kaum zu schaffen sein dürfte, da dessen theoretische Obergrenze bei zehn Gigabit pro Sekunde liegt.
Ein Traum für Online-Videotheken
Damit will sich das Internet2-Konsortium allerdings nicht zufrieden geben und plant bereits die nächste Ausbaustufe. Zehnmal schneller soll die werden, also Geschwindigkeiten von bis zu 100 Gigabit pro Sekunde ermöglichen. Ein solches Internet ist der Traum aller Betreiber von Video-on-Demand-Diensten. Ein Kinofilm wie "Matrix" könnte darüber in hochauflösender Qualität binnen weniger Sekunden an die Kunden übertragen werden. Im aktuellen Internet2 wäre dafür immerhin eine gute halbe Minute zu veranschlagen während ein gewöhnlicher DSL-Anschluss damit rund zwei Tage ausgelastet wäre.
Vorerst dürfte diese Vorstellung aber eine Vision bleiben. Denn das Internet2 ist ein Forschungsnetzwerk, das derzeit etwa 200 Universitäten, die meisten davon in den USA, über eine eigene Infrastruktur miteinander verbindet. Die so miteinander verwobenen Einrichtungen nutzen das Spezial-Netz vornehmlich, um untereinander große Datenmengen, wie sie etwa bei physikalischen Experimenten gesammelt werden, untereinander auszutauschen. Darüber hinaus wird das Internet2 als Forschungsplattform genutzt, um ein schnelleres, besseres Datennetz für die Allgemeinheit zu entwickeln. Douglas Van Houweling, Chef des Internet2, geht davon aus, dass es noch fünf bis zehn Jahre dauern wird, bis die Highspeed-Technologien des Internet2 auch Endkunden zugute kommen werden.
Quelle:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,479325,00.html
Über die Rundkurse, auf denen Autohersteller ihre Gefährte zu Rekordfahrten schicken, können die Forscher der Tokioter Universität nur milde lächeln. Ihre Internet2-Teststrecke ist 32.000 Kilometer lang. Über diesen Testparcours sendeten die Wissenschaftler ihre Datenpakete bei einem Versuch, den bisherigen Rekord zu übertreffen - mit Erfolg.
Wie von den Betreibern des Internet2 erst jetzt bekanntgegeben wurde, haben sie bereits im ersten Anlauf, am 30. Dezember 2006, eine Datenübertragungsrate von 7,67 Gigabit pro Sekunde erreicht. Die bisherige Bestmarke auf der Teststrecke, die von Tokio über Chicago, Amsterdam und Seattle schließlich wieder zurück nach Tokio führt, lag bei 6,96 Gigabit pro Sekunde.
Einen Tag später, Silvester 2006, übertrafen die Wissenschaftler ihren gerade erst aufgestellten Rekord selbst, indem sie Daten mithilfe optimierter Übertragungsprotokolle über den Parcours jagten. Das Ergebnis: 9,08 Gigabit pro Sekunde. Damit, dürfte vorerst das Ende der Fahnenstange erreicht sein, da jeder neue Rekordversuch diese Marke um mindestens zehn Prozent übertreffen müsste, eine Marke, die mit dem derzeitigen Internet2 kaum zu schaffen sein dürfte, da dessen theoretische Obergrenze bei zehn Gigabit pro Sekunde liegt.
Ein Traum für Online-Videotheken
Damit will sich das Internet2-Konsortium allerdings nicht zufrieden geben und plant bereits die nächste Ausbaustufe. Zehnmal schneller soll die werden, also Geschwindigkeiten von bis zu 100 Gigabit pro Sekunde ermöglichen. Ein solches Internet ist der Traum aller Betreiber von Video-on-Demand-Diensten. Ein Kinofilm wie "Matrix" könnte darüber in hochauflösender Qualität binnen weniger Sekunden an die Kunden übertragen werden. Im aktuellen Internet2 wäre dafür immerhin eine gute halbe Minute zu veranschlagen während ein gewöhnlicher DSL-Anschluss damit rund zwei Tage ausgelastet wäre.
Vorerst dürfte diese Vorstellung aber eine Vision bleiben. Denn das Internet2 ist ein Forschungsnetzwerk, das derzeit etwa 200 Universitäten, die meisten davon in den USA, über eine eigene Infrastruktur miteinander verbindet. Die so miteinander verwobenen Einrichtungen nutzen das Spezial-Netz vornehmlich, um untereinander große Datenmengen, wie sie etwa bei physikalischen Experimenten gesammelt werden, untereinander auszutauschen. Darüber hinaus wird das Internet2 als Forschungsplattform genutzt, um ein schnelleres, besseres Datennetz für die Allgemeinheit zu entwickeln. Douglas Van Houweling, Chef des Internet2, geht davon aus, dass es noch fünf bis zehn Jahre dauern wird, bis die Highspeed-Technologien des Internet2 auch Endkunden zugute kommen werden.
Quelle:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,479325,00.html