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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : YouTube spioniert



Burgerdri
23.04.07, 18:14
Die beliebte Videoseite YouTube wird zum größten Datenkraken im Netz. Getreu dem Motto "Sag` mir, was du schaust und ich sag` dir, wer du bist" rüstet die Webseite ihre Werkzeuge zur Beobachtung der Nutzer massiv auf. YouTube will exakte Daten für jeden Nutzer erheben, wie eine YouTube-Sprecherin verkündet. Die beliebte Seite, die dem Suchmaschinenriesen Google gehört, ist einer der weltweit am häufigsten besuchten Angebote im Internet mit schätzungsweise 150 Millionen Nutzern im Monat.

Weitreichende Folgen für den Verbraucher
Die Ankündigung von YouTube könnte für den Verbraucher weitreichende Folgen haben. Denn YouTube kann mit den Daten sensible Informationen über seine Nutzer herausbekommen, und so genaue Profile eines jeden Besuchers erstellen. Künftig wird die Videoseite wissen, wer welche Videos sich wann angeschaut hat. Demnach wird es YouTube möglich sein, zu bestimmen, welcher Personenkreis sich für welche Art von Video interessiert. Doch welches Ziel verfolgt YouTube mit der Datenspeicherung seiner Nutzer?

Zielgruppenspezifische Werbung ermöglichen

YouTube gibt offen zu, dass es in Zukunft das Nutzerverhalten detailliert aufzeichnen will. So informierte die Marketing-Direktorin des Video-Portals Suzie Reider Webefachleute auf einer Fachkonferenz für Webwerbung über das Vorhaben des Unternehmens. Durch das gezielte ausspionieren seiner Nutzer wolle sich YouTube für Werbepartner interessanter machen. Mit Informationen darüber, welcher Personenkreis sich welche Videos anschaut, könne zielsicherer geworben werden, da man etwa über das Geschlecht oder das Alter der Nutzer bescheid wisse. Erste Studien seien beinahe abgeschlossen und würden in Kürze vorgestellt.

Start der Spionage im dritten Quartal
Spätestens im dritten Quartal will YouTube zu jedem angebotenen Video umfangreiche Daten zu den Nutzern bereitstellen, die sich das Video angeschaut haben. Suzie Reider sieht großes Potenzial in dem Vorhaben: "Man kann eine Menge daraus lernen, wenn man sich anschaut, wer sich was anschaut." Diese Daten würden den Werbepartnern angeboten, damit diese zielgruppenspezifische Werbung auf dem Videoportal platzieren können. So könnten Unternehmen ihre Werbeclips auf dem Portal zur Verfügung stellen und Informationen darüber erhalten, welcher Personenkreis sich das Video anschaut.

Der "gläserne" YouTube-Nutzer

Noch zeichnet YouTube das Nutzerverhalten nicht auf. Angaben darüber, wie das Video-Portal an die Verbraucher-Daten kommen will, machte Suzie Reider nicht. Denkbar sind intelligente Super-Cookies, die den Nutzer ausspionieren und die nur mit großem Aufwand und Fachwissen gelöscht werden können. Zudem könnte ein Großteil der Video nur für angemeldete Nutzer zu Verfügung gestellt werden - diese Option ist aber eher unwahrscheinlich. Eines wird aber durch die Ankündigung von Reider klar: Google will sich den 1,65 Milliarden Dollar teuren Zukauf YouTube durch zielgerichtet Werbung versilbern. Denn das gezielte Ausspähen des Nutzerverhaltens bietet ein ungeheures Potenzial in Sachen zielgruppenspezifischer Werbung - das Geschäftsfeld, mit dem Google sein Geld verdient und weltweit die Nummer Eins ist.

Google erstellt Surf-Profile
Aber nicht nur YouTube spioniert seine Benutzer aus. So bietet Google seit neuestem den Dienst Web History an, bei dem Nutzer alle während einer Surf-Session anfallenden Informationen über Google speichern können. Dies soll dem Anwender schnellere Surfergebnisse liefern - Google ermöglicht es auf detaillierte Surfprofile der Nutzer zuzugreifen. Der Dienst erfasst minutiös jede Netzaktivität des Nutzers und erlaubt es dem Suchmaschinenriesen, dem Verbraucher präzisere Werbeinhalte anzuzeigen, die auf seine persönlichen Interessengebiete zugeschnitten sind. Somit kann Google seine zielgruppenspezifische Werbung verbessern.

Quelle und weitere Infos:
http://oncomputer.t-online.de/c/10/85/89/30/10858930,si=0.html