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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 3-D-Streifen feiern Comeback



Burgerdri
27.03.07, 11:27
Mit 3-D-Filmen sollen wieder mehr Leute ins Kino gelockt werden. Hollywood setzt auf ein Revival der Technologie und die Brille, die einst in den 50er-Jahren einen kurzen Boom erlebte.

Blockbuster-Regisseur David Cameron ("Titanic", "Alien") war mit einer Botschaft nach Las Vegas gekommen: "Ich warne euch rechtzeitig - ihr habt zwei Jahre, um euch vorzubereiten", rief er den Tausenden Kinobesitzern zu, die sich im März 2005 zur jährlichen Branchenmesse Showest versammelt hatten. Cameron prophezeite damals das Comeback des 3-D-Films. Die von ihm gesetzte Frist ist dieser Tage verstrichen, und für die Branche ist der Hollywood-Regisseur zum Hoffnungsträger geworden: Sein Science-Fiction-Epos "Avatar" soll die neue Ära einläuten.

Zwar kommt der 200 Mio. $ teure dreidimensionale Film erst im Mai 2009 in die Kinos, aber immer mehr US-Kinoketten folgen Camerons Aufruf. Zusammen mit den Hollywood-Studios investieren sie Hunderte Millionen Dollar in die Einführung digitaler 3-D- Filmtechnologien.

Lange waren 3-D-Versionen von Filmhits wie "Superman Returns" vor allem in speziellen Imax-Kinos populär. Die Masse der Kinozuschauer verband mit 3-D die Rot-Grün-Pappbrille und veraltete Streifen. Nun sollen die Zuschauer von deutlich besserer Bild- und Tonqualität hinter ihren Fernsehern und Computern hervor- und ins Kino gelockt werden. Und auch die bunten Pappgestelle sind passé - stattdessen werden getönte einfarbige Plastikbrillen gereicht. "Angesichts des Unterhaltungsprogramms, das den Leuten zur Verfügung steht, ist 3-D wichtig, da die Technologie fürs Heim so nicht zur Verfügung steht", sagt John Fithian, Präsident des US-Kinoverbands.

Die Technologie hat in den vergangenen Wochen weitere prominente Unterstützer gefunden. So kündigte Disney-Erbe Roy Disney an, dass der Capital Growth Fund seines Investment-Imperiums Shamrock Holdings 50 Mio. $ in Real D investiert. Die Firma aus Beverly Hills hat knapp 700 Kinos in den USA, Deutschland und zwölf weiteren Ländern mit seinen 3-D-Systemen ausgerüstet. Bis Ende des Jahres sollen es 1000 sein. Digitale Filmtechnik ist in den USA bislang in weniger als 2400 der insgesamt rund 37.000 Kinosäle zu finden.
Nur ein Bruchteil der Kinos 3-D-fähig
Noch ist Real D der einzige 3-D-Anbieter. Doch Tontechnikspezialist Dolby Laboratories aus San Francisco testet mit der Ulmer 3-D-Firma Infitec ein Konkurrenzprodukt. Und DCIP, die Technologietochter der drei größten US-Kinoketten, sowie Technicolor Digital Cinema steigen in den Markt ein.

Bei Investitionskosten, die pro Leinwand bei 85.000 $ liegen, ist bislang nur ein Bruchteil der Kinos 3-D-fähig. Dennoch will das Trickfilmstudio Dreamworks Animation ("Shrek") ab 2009 alle seine Filme in 3-D produzieren. "Das ist die größte Chance für Filme und das Kinogeschäft seit 30 Jahren", glaubt Studio-Chef Jeffrey Katzenberg. Der bislang größte 3-D-Neustart ist "Triff die Robinsons". Walt Disneys neuer Trickfilm kommt Ende März auf 650 3-D-Leinwänden. Im Februar gründete der Konzern zudem mit Robert Zemeckis ("Zurück in die Zukunft") ein 3-D-Studio. Der Regisseur drehte 2006 bereits den 3-D-Film "Beowulf" mit Angelina Jolie, Kinostart ist im November.


Quelle:
http://www.ftd.de/technik/medien_internet/:D%20Streifen%20Comeback/178749.html