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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwachstel*e im Virus nährt Hoffnu*g im Kampf gegen A*ds



Burgerdri
15.02.07, 02:04
Amerikanische Forscher haben möglicherweise eine Schwachstelle im Aids-Virus entdeckt, die Ansatzpunkt für eine Impfung gegen die tödliche Immunschwäche sein könnte. Wie sie im britischen Wissenschaftsmagazin "Nature" berichten, zeigten Aufnahmen auf atomarer Ebene, dass sich bei dem äußerst wandelbaren Virus die Spitze eines Dorns, der zum Andocken an Körperzellen benutzt wird, nicht verändert.

Chance für Impfstoff?
Dies könnte "eine Lücke in der Rüstung des HI-Virus" sein, hoffen die Forscher des Nationalen Instituts für Allergien und ansteckende Krankheiten. Sie sprechen von "einer kritische Stelle der Verletzlichkeit des Virus, die wir möglicherweise mit Impfstoffen angreifen können".

Praktisch aufgegeben
Das Virus HIV mutiert ständig. Zudem hat es eine Art Schutzhülle aus Zucker-Molekülen, die Antikörper daran hindert, sich an das Virus zu binden und es unschädlich zu machen. Versuche, einen Impfstoff zu entwickeln, wurden deshalb in den vergangenen Jahren praktisch aufgegeben

Angreifbare Stelle
Durch ihre Aufnahmen auf atomarer Ebene machten die US-Forscher nun eine zugängliche Stelle aus, die sich nicht verändert und damit angreifbar ist. Sie heißt Glykoprotein 120 und kann durch einen Antikörper namens b12 lokalisiert werden. Dieser Antikörper wird bei Menschen gefunden, die HIV-positiv sind, das Aids-Virus aber sehr lange in Schach halten können.

Damit er nicht mehr passt
Den Kampf mit b12 gegen das Aids-Virus stellen sich die Wissenschaftler ungefähr so vor, wie wenn ein Kaugummi auf einen Schlüssel geklebt wird: Er passt dann nicht mehr ins Schloss. Genau so soll b12 auf dem Aids-Virus dazu führen, dass dieses menschliche Zellen nicht mehr angreifen und zerstören kann. Die Antikörper könnten zudem den Rest des Immunsystems alarmieren, damit der Eindringling zerstört wird.

Viel versprechender Weg
Wayne Koff von der Internationalen Aids-Impf-Initiative (IAVI), von der die Forschungen unterstützt wurden, hält die Entdeckung für einen viel versprechenden Weg im Kampf gegen das Virus. "Diese Arbeit legt eine mögliche Verletzlichkeit von HIV offen, die uns einen wichtigen Hinweis für die Richtung bei der Entwicklung neuer Impfstoff-Konzepte gibt."

25 Millionen Tote seit 1981
Aids zerstört das Immunsystem, so dass Infizierte durch sonst ungefährliche Krankheiten sterben können. Seit der Anerkennung als Krankheit 1981 sind 25 Millionen Menschen durch das Virus gestorben. Fast ein Prozent der Weltbevölkerung gelten heute als infiziert - am schlimmsten betroffen ist Afrika.

Quelle:
http://www2.onnachrichten.t-online.de/dyn/c/10/36/55/46/10365546.html