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ewa
15.12.06, 11:57
München (ddp-bay). Das Jahr 2006 hat den bayerischen Polizisten wieder eine Reihe kurioser Einsätze beschert. Nicht immer mussten die Gesetzeshüter schwere Jungs verfolgen oder Verbrechen aufklären. Oftmals brachten ungewöhnliche Zwischenfälle die Beamten zum Schmunzeln. Die Nachrichtenagentur ddp hat einige der witzigsten und seltsamsten Polizeiberichte aus dem Freistaat zusammengestellt.

Ausgerechnet ein Polizeihund hat sich im Januar in München als Ladendieb entpuppt. Der vierjährige Schäferhund Castor schlich sich aus dem Garten seines
Herrchens davon und machte sich in einem nahe gelegenen Supermarkt über einen Sack mit Hundefutter aus getrocknetem Pansen her. Als sein Hundeführer davon erfuhr, konnte er mit 3,69 Euro Nachzahlung die «Straftat» wieder aus der Welt schaffen.
Nicht nur sein Gewissen erleichtert hat im Februar ein unbekannter Mann im niederbayerischen Pfarrkirchen. Er überreichte dem Ortspfarrer eine Maschinenpistole, eine Handgranate und 34 Patronen. Der Geistliche gab die Waffen an das Landeskriminalamt weiter, verriet aber unter Berufung auf das Beichtgeheimnis keine Details über den ursprünglichen Besitzer.

Verdächtige Blinkzeichen haben die Polizei im unterfränkischen Obernburg auf eine völlig falsche Fährte gelockt. Passanten alarmierten die Beamten, weil sie aus der Ferne immer wieder Lichter aufflackern sahen. Ursache dafür war aber kein Notfall, sondern ein Paar beim leidenschaftlichen Liebesspiel im Auto. Nach dem unerwarteten Auftauchen der Polizei suchten sich die Beiden einen ungestörteren Ort für ihr Treiben.

Als Retter in echter Not haben sich bei minus 18 Grad Polizisten im oberfränkischen Selb bewährt. Ein siebenjähriger Bub war auf dem Weg zur Schule mit seiner Lippe an einer Laterne festgefroren. Mit heißem Wasser wurde der Schlaumeier befreit und konnte schließlich bis auf einige leichte Risse an der Unterlippe unverletzt zum Unterricht gehen.

Besser gegangen als gefahren wäre wohl ein fast blinder 84-Jähriger, den die Polizei in Augsburg erwischte. Der Mann saß am Steuer seines Autos und ließ sich von seiner Beifahrerin beschreiben, wie er fahren musste. Dabei übersah jedoch auch die Dame eine rote Ampel, wodurch die Beamten auf die Blindfahrt aufmerksam wurden. Der Führerschein des Sehbehinderten wurde einkassiert.

Als besonders vorausschauend haben sich kurz vor Ostern Diebe im oberfränkischen Bad Rodach erwiesen. Sie klauten aus einem Wäldchen 25 Weihnachtsbäume und verschwanden unerkannt. Es seien am Tatort keine Osterhasenspuren gefunden worden, betonte die Polizei.

Um einem Gläubiger zu entkommen, hat ein Mann aus dem mittelfränkischen Schwabach seinen eigenen Tod vorgetäuscht. Der 53-Jährige verfälschte die Sterbeurkunde seines Vaters mit den eigenen Daten und schickte diese an eine Firma, um eine Rechnung über 960 Euro nicht bezahlen zu müssen. Als sich die Firma an das Nachlassgericht wandte, um dort wegen möglicher Erben nachzufragen, kam der Schwindel ans Licht.

In verständlicher, aber dennoch illegaler Eile hat die Polizei im unterfränkischen Kreis Haßberge zwei Gymnasiastinnen erwischt. Die jungen Damen rasten in ihren Autos mit jeweils rund 100 Kilometern pro Stunde durch eine Tempo-70-Zone und wurden kurz hintereinander geblitzt. Beide waren auf dem Weg zur Englisch-Abiturprüfung in Knetzgau - und ziemlich spät dran. Die Polizisten beeilten sich mit dem Ausstellen der Strafzettel und ließen die Schülerinnen weiterfahren.

Auf weniger Verständnis stieß ein Dieb im Coburger Gerichtsgebäude. Während einer Pause seiner eigenen Verhandlung ließ der 61-Jährige vom Richtertisch den Schlüsselbund einer Richterin mitgehen. Die Juristin hatte den Mann sofort in Verdacht und schickte ihm Beamte hinterher. Sie fanden den Dieb auf der Toilette, wo er den Schlüssel unter der Klobürste versteckt hatte.

Sich selbst überführt hat ein diebischer Fußballfan während der Weltmeisterschaft in München. Der Mann stahl einer Frau die Eintrittskarte für die Partie Brasilien gegen Australien. Doch sein Fußball-Vergnügen war kurz: Neben ihm saß nämlich der Ehemann der Bestohlenen. Dieser alarmierte die Polizei, die Beamten nahmen den Dieb fest.

Ein tierischer Fehlalarm hat die Polizei zum Schlosses Rosenau im oberfränkischen Rödental eilen lassen. Rund 200 Fliegen tummelten sich an zwei Fenstern und hatten dabei den Bewegungsmelder aktiviert. Der Hausmeister des Schlosses entließ die vermeintliche Einbrecherbande in die Freiheit.

Auf einen äußerst widerstandsfähigen Lkw-Fahrer traf die Polizei auf der A 9 Nürnberg-Hof am Bindlacher Berg. Der 48-Jährige hatte eine 4000 Kilometer weite Rückreise aus Russland ohne Windschutzscheibe absolviert. Dick vermummt saß der Mann hinter dem Steuer seines Lastzugs. Er hatte nicht in Russland auf eine Ersatzscheibe warten wollen. Die Autobahnpolizei hatte daran prinzipiell nichts auszusetzen und ließ ihn weiterfahren.

Als besonders dienstbeflissen hat sich ein katholischer Geistlicher aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab erwiesen. Bei einer Kontrolle entdeckte die Polizei auf dem Beifahrersitz des Mannes ein Blaulicht. Der Priester erklärte, er habe das Blaulicht immer dabei, um im Fall der Fälle schneller zur letzten Ölung kommen zu können. Die erstaunten Polizisten beschlagnahmten die illegale Signalanlage.

Quelle:(ddp-bay)