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ewa
14.12.06, 12:39
Investorengruppe erhält Zuschlag für ProSiebenSat.1
Die Bieterschlacht um ProSiebenSat.1 ist offenbar entschieden: Der "Financial Times Deutschland" zufolge will die Investorengruppe um den US-Milliardär Haim Saban die Senderkette an die Finanzinvestoren KKR und Permira verkaufen.

Hamburg - Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" aus verhandlungsnahen Kreisen hat das Konsortium der beiden Finanzinvestoren KKR und Permira den Zuschlag für die deutsche Sendergruppe bekommen. In der Nacht zu heute hätten sich die derzeitigen ProSiebenSat.1-Besitzer um den US-Milliardär Haim Saban darauf verständigt. "Das ist nur noch eine Formsache", hieß es in Branchenkreisen. Die letzte Unterschrift sei noch nicht gesetzt. Der Preis für die Mehrheitsbeteiligung dürfte über drei Milliarden Euro liegen. Bei ProSiebenSat.1 war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

KKR und Permira sind bereits im Mediengeschäft tätig: Ihnen gehört der europäische TV-Konzern SBS. In Branchenkreisen wird damit gerechnet, dass ProSiebenSat.1 mit SBS zu einem neuen TV-Konzern zusammengelegt werden könne. Als Sitz für dieses neue Unternehmen ist München im Gespräch. SBS erreicht mit 19 frei empfangbaren TV-Stationen und 20 *******-Kanälen nach eigenen Angaben jeden Tag 100 Millionen Menschen in Europa.

Für Saban und die Finanzinvestoren, die ihn begleiten, hat sich das Engagement bei ProSiebenSat.1 gelohnt. Beim Einstieg vor gut drei Jahren hatten sie etwa 7,50 Euro je Aktie bezahlt, der Kaufpreis liegt nun laut Branchenkreisen über 30 Euro. Auch, wenn danach noch Geld in das Unternehmen gesteckt wurde, haben Saban und seine Investoren ihren Einsatz vervielfacht.

Härtester Konkurrent von KKR und Permira war laut "FTD" offenbar bis zum Schluss die türkische Dogan-Gruppe, während das Konsortium um Apax und Goldman bereits früh aus dem Rennen gewesen sei. Dogan hatte am Dienstag ein verbindliches Angebot für die Sendergruppe abgegeben. Auch der Axel-Springer-Verlag hatte lange Zeit den Plan verfolgt, mit ProSiebenSat.1 ins Fernsehgeschäft einzusteigen, war jedoch aus kartellrechtlichen Gründen damit gescheitert. Am 1. Februar 2006 zog das Unternehmen seine Übernahmepläne offiziell zurück.

Quelle:kaz/AP/AFP/dpa