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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sky drängt Fußball-Kneipen ins Aus



lars.berlin
22.07.13, 22:47
Sie schauen gerne Fußball in der Kneipe?

Das könnte bald vorbei sein:

Sky hat die Preise für Wirte so saftig erhöht, dass diese jetzt das Bundesliga-Abo kündigen - zum Leidwesen der Fußball-Fans.

Natürlich ist die "Domschänke" auf dem Hamburger Kiez bis auf den letzten Platz gefüllt, wenn quasi nebenan im Millerntor-Stadion ein Spiel des FC St. Pauli angepfiffen wird.
Denn die Kneipe ist ein Fan-Treff.
Noch – denn der Besitzer Joachim Kreuzer hat das Sky-Abo zum September gekündigt. Ein schwerer Schlag für die Anhänger der Kiez-Kicker.
Nach einem nahezu fußballfreien Sommer startet endlich die zweite Bundesliga.
Fans, die die Spiele ihrer Lieblingsmannschaft bisher in einer Kneipe mit Bier und Freunden gesehen haben, könnten nun eine böse Überraschung erleben:
Deutschlandweit kündigen Kneipiers ihr Sky-Abos.
Denn der Bezahlsender hat die Preise kräftig erhöht. Mehr als das Doppelte müssen manche Kneipen-Betreiber berappen. Das ist kaum zu stemmen.
Joachim Kreuzer ist stinkwütend. Der Wirt ist St.Pauli Fan, seit 20 Jahren hat er eine Dauerkarte. Direkt gegenüber vom Millerntor-Stadion betreibt er die "Domschänke".
Seit Jahrzehnten ist die urige Spelunke in Familienbesitz. Die Kneipe mit 40 Plätzen ist Kult auf dem Kiez, vor, während und nach Heimspielen versammeln sich dort die Fans, zu Auswärtsspielen ist die Kneipe immer voll. Die Fans mögen die familiäre Atmosphäre zum Fußball gucken, außerdem ist das Bier günstig.
Doch damit ist jetzt Schluss – denn Sky will monatlich statt rund 221 Euro satte 475 Euro von dem Wirt haben.
"Dass alles teurer wird, habe ich verstanden. Und eine moderate Erhöhung hätte ich auch hingenommen. Aber das ist eine Frechheit!", sagt er stern.de.
Die Erhöhung für Kreuzer entspricht über 114 Prozent – und er ist mit der Preisexplosion nicht allein.

Deutschlandweite Preisexplosion

So klagen die Wirte deutschlandweis vor allem in Städten, wie Hamburg, Berlin, aber auch Hannover, Bremen, Göttingen und natürlich im Ruhrgebiet über den Preisanstieg.
Auch in München und Stuttgart, wo die höchste Kaufkraft in Deutschland vorhanden ist, müssen die Betreiber mehr für das Sky-Abo ausgeben. In Bremen ziehen die Preise in einigen Kneipen um 50 Prozent an, in Berlin verdoppeln sich die Preise mitunter und in Köln müssen die Wirte ein Plus von 40 Prozent hinnehmen.
Und: Das teure Abo muss auch in der bundesligafreien Zeit gezahlt werden. Dann, wenn viele Fan-Kneipen fast leer sind.
Nun gehen in ganz Deutschland Wirte auf die Barrikaden – und kündigen das Abo.
Auch der Gaststättenverband ist von den überteuerten Vorstellungen des *******-Senders entsetzt.
So viele Biere könne man gar nicht verkaufen, damit sich das Geschäft lohne, sagt der Geschäftsführer des Verband, Christoph Becker.
"Eigentlich müssten wir alle unsere Abos abmelden. Vielleicht sieht man dann auch bei Sky ein, dass es so einfach nicht geht", sagt Kreuzer.
Bei Sky gibt man sich gelassen. Die neue Preisstruktur sorge nicht nur für eine Erhöhung, es gebe auch Kneipen, die weniger zahlen müssten.
"Es gibt mehrere tausend Bars, wo es künftig günstiger wird", sagt eine Sprecherin stern.de. Das sei nicht nur in ländlichen Gebieten so, sondern schon im Umkreis von größeren Städten
würden die Preise fallen. Bis zu 100 Euro monatlichen könne so manch ein Wirt einsparen. Wo genau diese Kneipen sein sollen, sagt die Sky-Sprecherin nicht. Sky gibt keine Zahlen zu den Abonnementen heraus, aber Schätzungen zufolge soll es rund 50.000 Gastronomie-Betriebe mit Fußball-Übertragung geben.
Die Erhöhung der Übertragungsrechte sei eine "faire Preisstruktur", sagt die Sprecherin. Sky hält sich dabei an die Markforschung. Die besagt, dass nicht nur die Größe eine Kneipe miteinzubeziehen sei, sondern drei weitere Faktoren: Die Kaufkraft, die Sportaffinität und die Bevölkerungsdichte in einer Region werden nun zu der Berechnung der monatlichen Gebühren, die sich ab September erhöhen, hinzugenommen.
Kurz: Dort, wo viele Menschen leben, dort, wo es Vereine in der ersten und zweiten Bundesliga gibt und dort, wo die Menschen genügend Geld für Kneipenbesuche haben – dort wird es künftig teurer. Günstiger müsste es demnach im Saarland, an den Küstenstreifen von Schleswig-Holstein oder in den weit entlegenen Dörfern von Brandenburg werden – die übrigen Kneipiers müssen wohl mehr zahlen. Oder das Abo kündigen.
Einige Wirte haben angekündigt die Bierpreise in den Kneipen zu erhöhen.
Für Joachim Kreuzer in Hamburg ist das keine Alternative: "Soll ich dann auch den Bierpreis verdoppeln?"

Sky schreibt Verlust

Es ist nicht die erste Preissteigerung.
Bereits 2011 mussten die Wirte durchschnittlich 30 Prozent mehr bezahlen, 2012 würden die Preise um weitere 10 Prozent erhöht.
Für die Übertragungsrechte der aktuellen Saison bezahlt Sky 486 Millionen Euro. Erstmals konnte sich der Bezahlsender alle Rechte sichern – also Fernsehen, Internet und mobile Endgeräte.
Dafür musste der Sender tief in die Tasche greifen: 216 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
Sky steckt in den roten Zahlen, 2014 soll endlich die schwarze Null stehen. Nun bittet man die Wirte zur Kasse.
Dafür biete Sky aber auch ein breiteres Sportangebot. "Wen interessiert denn Beachvollbeyball?", sagt Kreuzer dazu. Er hat gekündigt, aber hofft dennoch, dass es eine Einigung mit dem Bezahlsender geben wird. "Das wäre doch Mist", sagt er. Viele Fußball-Fans in Deutschland sehen das wohl ähnlich.

Qualle: Stern.de

nimmruht
23.07.13, 17:18
Die Preise fallen wieder, keine sorge.

lars.berlin
13.08.13, 07:12
Sullivan verteidigt neues Preismodell für Sky Sportsbars

Sky-Geschäftsführer Brian Sullivan betrachtet das neue Preismodel für die Sky Sportsbars grundsätzlich als fair. Immerhin seien Standortfaktoren ein wichtiger Indikator dafür, wie viel zusätzliche Umsätze einzelne Wirte über die Sportübertragungen des *******-Anbieters erwirtschaften können.


Seit einigen Wochen sorgt das neue Preismodell für die Sky Sportsbars für Wirbel. So berücksichtigt der *******-Anbieter bei der Berechnung der monatlichen Gebühren für die Gastwirte seit Neuestem auch Standortfaktoren der jeweiligen Kneipen. Das Ergebnis: Wirte, die Sportsbars an belebten Orten betreiben, zahlen mehr, als solche die ihre Kneipen etwa im ländlichen Raum haben. In einem Interview aus der Montagsausgabe des "Handelblatt" verteidigt Sky-CEO Brian Sullivan das neue Modell. Grundsätzlich sei es fairer als die bisherige Preispolitik.

"In anderen Ländern basieren die Gebühren auf dem Umsatz der entsprechenden Bars, so dass steigende Kosten fair aufgeteilt werden können", so Sullivan. Einen entsprechenden Einblick in die Geschäftszahlen der Sportsbarskunden habe man bei Sky Deutschland allerdings nicht, weshalb es stattdessen sinnvoll sei, Standortfaktoren für die Berechnung der Abo-Preise heranzuziehen. "Es ist aus meiner Sicht nachvollziehbar, dass eine Bar mit 500 Quadratmetern in der Nähe eines Bundesligisten mehr bezahlt als eine Bar der selben Größe hunderte von Kilometern entfernt", so der Sky-Chef weiter. Die neue Preisstruktur würde sich deshalb nicht nur auf die Größe der jeweiligen Bar beziehen, sondern auch auf die Nähe zu Fußballvereinen und die lokale wirtschaftliche Situation.

Dass sich dabei die Preise für einige Gastwirte erhöhen würden, gestand Sullivan ein. Allerdings würden andere Gastwirte nach dem neuen Modell nun sogar weniger bezahlen als bisher. Sky sei zudem einer der wichtigsten Umsatztreiber für die jeweiligen Bars, wobei in jedem Falle nur ein Bruchteil des jeweiligen Umsatzes an Sky zurückgehen würde. Die meisten Barbesitzer hätten die Ausgaben für ihr Jahresabo mit den Einnahmen, die sie aus zehn Spielen erzielen, amortisiert. Einer Kündigunswelle sieht man sich laut Sullivan nicht ausgesetzt. Insgesamt habe es nach der Umstellung auf das neue Preismodell weniger Kündigungen von Seiten der Wirte gegeben, als man intern erwartet hatte.

Qualle: DF

alebi
13.08.13, 10:57
In ländlichen Gebieten zahlen Wirte weniger. Das sei sinnvoll. Dummes Geschwätz. Gerade in ländlichen Gebieten mit wenigen Sky-Kneipen werden Die an den Spieltagen belagert und sind proppenvoll. In Großstädten werden viele Kunden auf genauso viele Kneipen verteilt und haben dementsprechend viel weniger Umsatz als der auf dem Land. Erschwerend kommt dazu, dass in Großstädten der Kunde zu dem Wirt geht, der die Preise moderat hält. Da wirst du dummdreist abgezockt, und dann wird dir auch noch vorgelogen wie Fair das ist. Einfach kündigen, die Kneipe abschließen, und Privat ein paar Freunde zum Fußball gucken einladen. Nennt man auch Eigentor was die machen, sie kennen sich da ja aus.

alebi
13.08.13, 11:42
Ich kenne es anders. Wo war das denn, und war da der Stammverein am Ball?

Außerdem, wer will schon Schlacke gucken ;).

wacheia
13.08.13, 12:00
Hier ist die Kneipe meist rappelvoll, wenn Fußball läuft.

fassbier
14.08.13, 21:27
Einspruch:
mir hat man angekündigt, das ich das Abo zukünftig für nur 179.-(netto) statt 279 haben kann, ein 42" TV ist auch noch Gratis dabei....
Ich lebe aber auch auf dem Lande....
Trotzdem rechnet sich das für den einen/zwei Spieltage nicht für uns.
Ab 100 Euro im Monat wäre es interesssant für mich.

fassbier

wacheia
15.08.13, 15:08
Einspruch:
mir hat man angekündigt, das ich das Abo zukünftig für nur 179.-(netto) statt 279 haben kann, ein 42" TV ist auch noch Gratis dabei....
Ich lebe aber auch auf dem Lande....
Trotzdem rechnet sich das für den einen/zwei Spieltage nicht für uns.
Ab 100 Euro im Monat wäre es interesssant für mich.

fassbier

Bei 179 Euro netto benötigt man nach dem sky-rechner des DEHOGA 355,02 Euro zusätzlichen Monatsumsatz. Der DEHOGA rechnet dabei bestimmt nicht zum Nachteil der Wirte.

Wenn ich mal von nur sechs Tagen sky im Monat ausgehe, sind das 59,17 Euro zusätzlicher Umsatz am Sky-Tag.

Hier geht es zum Rechner:

Klick (http://www.dehoga-nrw.de/lohnt-sich-sky)

wacheia
15.08.13, 20:00
Für mancheinen trifft es wohl zu, aber für sehr viele ist es eine Milchmädchen Rechnung.
Aber wie gesagt es gibt ja Experten am PC...........

Wer nicht nur lesen, sondern auch verstehen kann, was er liest, der erkennt, dass der Rechner vom DEHOGA stammt.

Wer über eine halbwegs durchschnittliche Allgemeinbildung verfügt, der weiß sogar, für was die Abkürzung DEHOGA steht.

Wer das nicht weiß, aber PC-Spezialist ist, der schaut einfach hier nach:

Klick

(http://de.wikipedia.org/wiki/Dehoga)Wer selbst das nicht kann, der muss halt dumm sterben. :-)