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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zur Technik, wie funktioniert die Übertragung... ?



Kuppi
26.01.12, 10:48
Hallo zusammen,

mal keine Frage zu wie konfiguriere ich ein EMU oder welche Parameter muss der CardReader haben. Das alles ist ja mehr als hundert mal beschrieben und ganze Webseiten / Threads erklären in allen Varianten wie man vorgehen muss. Ich selbst habe unter Linux (Debian 6.0 Squeeze unter 64 Bit) den oscam aus der Versionskontrolle SVN gezogen, kompiliert, konfiguriert und mit mehreren Clients (mgcamd, camd3, cccam) eingerichtet. Funktioniert alles Bestens.

Was mich interessiert ist, wie funktioniert das eigentlich technisch? Das kann mal bitte einer erklären? Die Rechnerseite ob nun im LAN, oder über das Internet ist mir alles klar. Da ich selbst Software Entwickler bin und Konfiguration von Netzwerken (IP Adressen, Netzmasken, Router, DNS, etc.) keine Probleme macht, möchte ich eigentlich nur wissen wie das bei der Übertragung der verschiedenen Kanäle funktioniert. Also was mich brennend interessiert ist, wie funktioniert das mit dem Bild und den dazu gehörigen Keys? Ich stelle mir das so vor, dass das Bild (digital) verschlüsselt übertragen wird und ähnlich wie beim Videotext parallel (irgendwo versteckt z.B. in der Bildaustastlücke) zu dem eigentlichen Videostream ein öffentlicher Schlüssel mit übertragen wird. Diese Daten verwendet dann der Receiver um sie an den Kartenleser zu senden, damit dieser mit dem Algorythmus auf der programmierten Karte (ist ja eigentlich auch nur ein kleiner Computer mit einem Programm) dann aus den übergebenen Daten ein Entschlüsselungscode generiert. Dieser berechnete Entschlüsselungscode wird dann verwendet um die digitalen Bildinformationen "zurecht" zu rücken. Das wäre eine Variante wie es technisch funktionieren könnte.
Oder in der digitalen Übertragung wird ebenfalls der berechnete Entschlüsselungscode mit übertragen und der Receiver (das Programm darauf) vergleicht den berechneten Schlüssel vom Kartenleser mit dem des ausgestrahlten Senders und entscheided bei Gleichheit -> Programm freischalten bzw. bei unterschiedlichen Ergebnissen -> Programm gesperrt.

Es gibt sicher noch viele andere Techniken wie es funktionieren könnte, aber kann mal einer von den Experten erklären (zumindest in groben Zügen) wie das von der Technik funktioniert?

Besten Gruß (vom wissenshungrigen)
Kuppi...

Kuppi
26.01.12, 11:07
Au Backe...jetzt habe ich gerade mal in ganz alten Threads gelesen (auch hier im Forum) und direkt gefunden wie es funktioniert. <schäm> Also bitte die Frage oben direkt wieder vergessen, hat sich erledigt. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Eine Sache noch...Wenn die ECM Informationen im Transport Stream zu dem Sender mit übertragen werden (also wie ich es oben schon vermutet hatte), dann spielt natürlich die Datenübertragung bzw. die Qualität da eine wesentliche Rolle. Wird wegen schlechter Signalqualität (hohe BER -> Bitfehlerrate) ein Bit in den ECM Informationen falsch übertragen, dann wird bei der Berechnung über die Karte auch ein falscher Code für den Descrambler berechnet und das Bild nicht angezeigt. Bei digitalen Programmen sieht man das bei hoher Bitfehlerrate der Receiver versucht das laufende Programm trotzdem anzuzeigen, indem fehlende Informationen durch eine Berechnung wieder eingepflegt werden. Das spiegelt im Bild das dargestellt wird dann meist so Artefakte wieder. Bei den ECMs die benötigt werden wird es dann sicherlich dazu führen dass das Bild wegen falscher CodeWords nicht angezeigt wird.
Dies bedeutet man kann z.B. trotz sehr hoher Bitfehlerrate ein freies Programm empfangen und auf dem TV ansehen, weil der Receiver die fehlenden Informationen nachberechnet, aber ein ***** Kanal wird trotzdem nicht freigeschaltet, weil der Datenstrom in den übertragenen ECMs ein Bitkipper hat und damit eine falsche Berechnung ausführt respektive den Descrambler dann mit falschen Registerinhalten befüllt.

Ist das so korrekt?

Danke und Gruß,
Kuppi...

odysseus
26.01.12, 11:41
Der Video,- und Audiostream wird nicht wie ein FTA-Signal gesendet, sondern im Common Scrambling Algorythm ( CSA) verschlüsselt gesendet. Um diesen in CSA codierten Stream zu entschlüsseln braucht es die Control Words ( CW). Diese ändern sich alle paar Sekunden (Nagra ca. 7 Sek./ NDS ca. 4 Sek.) und müssen entsprechend rechtzeitig dem Chip zum Berechnen vorliegen. Hier kommen nun die eigentlichen Conditional Access Systeme ( CAS) zum Zug, wie Nagravision, Videoguard, Cryptoworks, SECA, Viaccess, Conax, Irdeto usw. Diese machen jetzt nichts anderes als mittels des CWs den CSA zu entschlüsseln. Deine Smartcard erhält der ihr zugehörigen Caid/ Pr-ID und generiert ein gültiges CWs und sendet dieses dann ans CAM und weiter zum MPEG-Chip für den CSA, der dann seinerseits decodiert. Nebenbei erhält die Karte über die Caid auch entsprechende Berechtigungen und damit Freischaltungen (ECM). Durch dieses System ist eben auch Simultancryptverfahren problemlos möglich, wie z.B. bei Sky (Nagra + NDS).

Das ist jetzt sehr oberflächlich beschrieben, dafür Allgemein-verständlich.

Kuppi
26.01.12, 12:42
Hi odysseus,

ist denn meine Annahme das es bei der Übertragung der CW bei zu hoher Bitfehlerrate (siehe meinen anderen Eintrag) zu falschen Daten kommen kann und damit dann natürlich auch die nachfolgende Berechnung über den Chip (MCU) auf der SmartCard fehlerhaft ist?
Meine Frage geht dahin...ich habe einen SAT Receiver komplett eingerichtet und bei mir zu Hause alles getestet, also an meiner SAT Anlage und in meinem lokalen Netzwerk. Der Receiver ist aber für mein Schwiegervater, der eine sehr gute Internet Anbindung hat und ich die WAN Verbindung als Fehler ausschließen kann. Ich habe die Internet Verbindung von ihm zu mir per VPN (Virtual Private Network) hergestellt und arbeite somit quasi wie im LAN, er befindet sich also in meinem Netz. Wenn ich dann Dateien per scp oder ftp übertrage, dann sehe ich das er maximale Bandbreite hat. Damit habe ich sichergestellt das es keine Probleme mit dem Netzwerk gibt.

Wenn ich nun den Receiver bei ihm in Betrieb nehme, also an seinem SAT Anschluss, dann ist mir aufgefallen das er z.B. bei HD Kanälen (und wir sprechen hier noch von FTA wie z.B. ARD HD, oder ZDF HD) da schon ab und an "Aussetzer" hat bzw. es zu diesen Block-/Artefakte Bildungen kommt. Reine SD Kanäle empfängt er eigentlich problemlos, wobei ich jetzt nicht ausschließen kann das da nicht auch schon Bitfehler vorhanden sind (müsste ich nochmal kontrollieren). Prinzipiell läuft der Receiver bei ihm mit CS wie bei mir, zumindest auf den SD Kanälen wird es hell. Greife ich auf die HD Kanäle zu, dann bekomme ich kein Bild. Aus dem Grund die Vermutung das schon beim Empfang der CW ein Problem auftritt.
Da der Receiver bei mir (an meinem SAT Anschluss) wunderbar funktioniert und bei ihm zumindest SD Kanäle freischaltet (was mir zeigt dass die Technik an sich läuft), aber eben nicht die HD Kanäle, gehe ich davon aus das es Fehler beim Empfang der CW gibt.

Kannst du dir sowas vorstellen, ist dir sowas bekannt, oder bist du der Auffassung es kann nicht daran liegen, weil z.B. die Übertragung so gesichert ist mit ECC (Error Correction Code) und CRC (Checksumme) usw. das es an was anderes liegen muss.

Hab vielen Dank für dein Feedback.
Gruß,
Kuppi...

odysseus
26.01.12, 13:04
Die Artefakte sind nicht Ergebnis, einer falschen Berechnung des CW, sondern eher der fehlerhaften Signalqualität bzw. Stärke (BER) geschuldet. Zudem benötigt HD eine höhere Bandbreite als SD, von daher ist es nicht verwunderlich, das SD geht, und HD sehr fehlerbehaftet ist. Dies alles hat aber nichts mit CS bzw. Verschlüsselung zu tun, sondern ist Ausrichtungs,-und Einstellungssache des Empfangweges (Kabel oder Sat).

Das CW was über LAN von der SC angefordert und gesendet wird ist gerade mal 8 Byte gross.

Mein Eindruck bei dir ist, es handelt sich nicht um ein CS-Problem, sondern eher um ein Empfangsproblem( was die Fehler bei FTA-HD-Sender unterstreicht).

zeus-crew
26.01.12, 15:13
Block-/Artefakte Bildungen

eindeutig einstellungssache des spiegels ! richte ihn neu ein und dann haste die sorgen los