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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mammut-Prozess um Bautzner Premiere-Hacker geht in nächste Runde



lars.berlin
23.03.11, 06:31
Am Donnerstag beginnt vor dem Landgericht Bautzen der Strafprozess gegen einen 40-jährigen Techniker wegen des Verdachts des Computerbetruges in 100 Fällen. Er soll manipulierte Premiere-Decoder verkauft haben, mit denen man die Programme ohne Abo schauen konnte.

Dem angeklagten Sven P. wird vorgeworfen, über seine Firma in Bautzen "nicht lizenzierte Software interessierten Kunden zum kostenlosen Schauen des Bezahlfernsehens Premiere angeboten zu haben", erklärte das zuständige Landgericht.

Sein Angebot habe er im Internet über eine Internetseite in eindeutiger Art und Weise beworben. Insbesondere die Angebote ausländischer Sender, aber auch die Programme von Premiere seien problemlos zu erhalten. Zu diesem Zweck habe er laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bautzen ein entsprechendes Emulatorprogramm zur Verfügung gestellt und auch aktualisiert.

Ursprünglich waren 972 Fälle angeklagt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde die Anklage nunmehr auf die verbleibenden 100 Fälle beschränkt. Die weiteren Verhandlungstage sind auf den 30. März, 4. April, 6. April und 13. April 2011 bestimmt worden.
Zurzeit sind 29 Zeugen und ein Sachverständiger geladen.

Durch die Geschäfte soll der Mann rund 137 000 Euro eingenommen haben. Ein Großteil des Geldes ist inzwischen beschlagnahmt worden. Der Internethändler räumte vor einem Jahr in einem Bericht ein, die Technik zwischen 2005 und 2008 über Ebay oder seinen Internet-Shop verkauft zu haben. "Allerdings war da nichts Verbotenes dran", sagte der gebürtige Bautzener. Die Geräte die seinen Laden verlassen hätten, seien nicht zum illegalen Empfang von Bezahl-Sendern geeignet gewesen.

Jedoch seien Manipulationen durch Dritte möglich gewesen – wie bei Empfängern anderer Anbieter auch. "Wie das geht, findet man überall im Internet", verteidigte sich der Angeklagte. Die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass der gelernte Elektrotechniker selbst seine Kunden mit der verbotenen Software versorgt hat. So warb der Händler "Auch Premiere ist möglich", "Alles ist immer mit dabei" oder "Gratis-Service per Email"

Computerbetrug ist in Deutschland gemäß § 263a des Strafgesetzbuches (StGB) strafbar. Er kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet werden. Selbst wenn eine Straftat nur wie im vorliegenden Fall vorbereitet wird, kann der Helfer zu einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe verurteilt werden. Bereits seit Mitte 2009 wird in dem Fall verhandelt.

Qualle:http://www.digitalfernsehen.de/Mammut-Prozess-um-Bautzner-Premiere-Hacker-geht-in-naechste-Runde.52076.0.html

Greetz Larsi.

wacheia
23.03.11, 08:26
Vier Verhandlungstage für so einen Kleinkram?

Hat die Justiz in Bautzen Langeweile?

lars.berlin
23.03.11, 08:57
Vier Verhandlungstage für so einen Kleinkram?
Hat die Justiz in Bautzen Langeweile?
Die sind da nicht ausgelastet.

Siehst Du jeden Sonntagabend 19:50 Uhr im Mitteldoofen Rundfunk,(MDR):

Kripo steif, äh live !!!

Greetz Larsi.

TÜR
23.03.11, 20:02
der typ is doch auch nur ein mensch!
is doch schon verjährt!:schilder0249:

r4711
23.03.11, 20:39
Vier Verhandlungstage für so einen Kleinkram?
Hat die Justiz in Bautzen Langeweile?


29 Zeugen und ein Sachverständiger, alleine der Sachverständigen wird sicher bei dem komplzierten Thema einen Tag verschlingen, bleiben rund 10 Zeugen pro Tag, das könnte sogar noch knapp werden.

lars.berlin
24.03.11, 07:32
Was soll der Sachverständige den sagen ?
Es gibt nur 2 Möglichkeiten. Hat der Angeklagte nur die Boxen geflasht, sprich in den Debug gebracht, kann man ihm nix. Hat er ein Image mit oder auch ohne Online-Update-Funktion installiert ist er im Arsch, selbst ohne Keydateien und mit nur installierter camd2. Er hat dann zumindest der Umgehungsvorrichtung Vorschub geleistet und Urheberrechte verletzt (miniflash, ucodes etc. gehören Betaresearch). Mit installiertem EMU , eventl. noch AU, kommt er da nicht mehr raus.
Meine Einschätzung - er wird verurteilt.
stranger1
... bekommt aber sicherlich nur eine Freiheitsstrafe die zur Bewährung ausgesetzt wird !?

Greetz Larsi.

CChaos
25.03.11, 16:01
Und wenn, ein Zivilprozess um Schadenersatz wird sicher noch folgen. Dann sollter er sich nen LowJob suchen wo er nicht mehr als 950 € Netto hat.