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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : F1: Mercedes-Team muss um 90 Millionen Euro bangen



fritzmuellerde
14.12.09, 13:43
Mercedes-Team muss um 90 Millionen Euro bangen
Streit über Sponsorenvertrag

Wiedereinmal geht es ums liebe Geld in der Formel 1: Daimler streitet mit dem Waschmittel-Hersteller Henkel um die Einhaltung eines Sponsorenvertrages, der dem Rennstall satte 90 Millionen Euro einbringen soll.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf bestätigte am Montag, dass gegen der ehemalige Henkel-Manager Kai von B. in Zusammenhang mit einem Sponsoring-Vertrag über 90 Millionen Euro für den Formel-1-Rennstall Brawn GP ermittelt wird. Der Waschmittel-Hersteller will den Vertrag nicht erfüllen, weil der Sponsoring-Manager gar nicht zum Abschluss berechtigt gewesen sei, berichtet das "Handelsblatt". Deswegen gebe es jetzt Streit mit Daimler, das den Weltmeister-Rennstall übernommen hat.

Der Brawn-Sponsoring-Vertrag ist nach Angaben des Sprechers der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ein "Nebenkomplex" in den Ermittlungen gegen Kai von B. Gegen den Ex-Manager, der vor seinem Job bei Henkel Chefredakteur lokaler Radiosender war, wird seit Wochen wegen Betrugs und Urkundenfälschung ermittelt. Er soll mit einem Komplizen über Scheinrechnungen Forderungen an Henkel in Höhe von rund 20 Millionen verkauft haben. Dabei soll auch die Unterschrift von Henkel-Chef Kasper Rorsted gefälscht worden sein. Der PR-Mann hatte Mitte Oktober Selbstanzeige erstattet und Henkel verlassen.

Henkel-Chef will nicht in Formel 1

Laut der ermittelnden Staatsanwaltschaft sei es noch nicht klar, welche Geschäftsbeziehungen zwischen Daimler und Henkel zustande gekommen seien. Derzeit werde geprüft, ob sich eine Straftat daraus ergebe. Dem "Handelsblatt" zufolge wurde die Brawn GP im Mai dieses Jahres beim Rennen in Monaco von einer Sponsoring-Agentur angesprochen. Dabei sei es um 30 Millionen Euro pro Saison gegangen. Schnell sei klar geworden, dass es sich bei dem potenziellen Sponsor um Henkel handele. Im Juni habe Kai von B. die Brawn-Führung in die Henkel- ******** nach Düsseldorf eingeladen. Ende Juli habe er persönlich einen Dreijahresvertrag über 90 Millionen Euro unterschrieben.

Brawn soll im Herbst Daimler-Chef Dieter Zetsche über den Deal mit Henkel informiert haben, schreibt die Zeitung weiter. Zetsche habe sich direkt bei Henkel-Chef Kasper Rorsted erkundigt, der aber jedes Interesse an der Formel 1 bestritten habe. Dadurch sei das Geschäft aufgeflogen. Zetsche hatte Mitte November die Übernahme der Mehrheit an Brawn GP durch Mercedes bekanntgegeben.

Quelle ZDF (http://sport.zdf.de/ZDFsport/inhalt/30/0,5676,7960158,00.html)