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fritzmuellerde
27.01.09, 12:47
Streit um TV-Rechte bei Olympia eskaliert - ARD droht
Krach um TV-Rechte für Olympia - Premiere dabei?

Der Streit um die Fernsehrechte für die Olympischen Spiele 2014 und 2016 droht zu eskalieren.

"Kein Privatsender wird über die Olympischen Spiele so berichten wie die ARD. Im Gegensatz zu uns würden sich die Privaten nur auf die Höhepunkte konzentrieren. Das weiß hoffentlich das IOC", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Die Qualität und Breite der Berichterstattung von ARD und ZDF gebe Olympia eine "Werthaltigkeit" in Deutschland.

Herres warnte das Olympische Kommitee vor einer möglichen Vergabe der Rechte an Privatsender: "Sollte es zu einem Verlust der Fernsehrechte an den Olympischen Spielen kommen, würde dies zahlreiche vor allem kleinere Sportarten entwerten", sagte Herres der Zeitung. "Sollten wir die Fernsehrechte an den Spielen 2014 und 2016 verlieren, würden wir unser Engagement zwischen den Spielen für jede Einzelsportart überprüfen", drohte der Programmdirektor.

Das IOC hatte zuvor keinen Rahmenvertrag mit der European Broadcasting Union (EBU) über die Spiele geschlossen. In der EBU sind alle öffentlich-rechtlichen Sender in Europa zusammengeschlossen. Durch eine getrennte Vergabe versprechen sich die Olympia-Organisatoren höhere Einnahmen. Herres hält die Entscheidung für einen "strategischen Fehler". Er drohte indirekt mit einem Boykott, sollte das IOC deutlich mehr Geld verlangen. "Auf Seiten des Internationalen Olympischen Komitees gibt es Vorstellungen über den wirtschaftlichen Wert der Fernsehrechte, die völlig überzogen sind", sagte Herres. Man werde dies nicht mitmachen.

Ob beim Poker um die Spiele der Medien-Unternehmer Rupert Murdoch mit seinem Konzern News Corp. eine Rolle spielen will, bleibt im Bereich der Spekulation. In Italien hat sich der Medienriese die Fernsehrechte mit seinem Bezahlsender Sky-Italia gesichert. Ein Premiere-Sprecher bestätigte der Zeitung nur, dass der Abosender sich für die Olympia-Rechte "interessiere". Zu Umfang und Preis wollte er keine Angaben machen. Im Falle eines Zuschlags müsste Premiere nach "Handelsblatt"-Angaben 200 Stunden der Olympia-Übertragung an einen frei empfangbaren Sender abgeben. Die ARD will das nicht: "Eine Teilung der Rechte beispielsweise mit dem Bezahlfernsehen, wonach die einen die Rosinen bekommen und die anderen Graubrot - so weit reicht meine Selbstlosigkeit nicht", sagte Herres dem Blatt.

Quelle Sat und Kabel (http://satundkabel.magnus.de/medien/artikel/update-streit-um-tv-rechte-bei-olympia-eskaliert-ard-droht.html)