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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Handy für das Handgelenk



Sinakana
06.12.08, 14:06
Seit kurzem hat der koreanische Schiffs- und Autobauer Hyundai auch Mobiltelefone im
Angebot. Mit dem MB-910 ist für den europäischen Markt ein Handy im Armbanduhren-
format im Sortiment - ein optisch eher enttäuschendes Gadget, das in der Nutzung aber
durchaus Spaß macht.

Mit einem österreichischen Lizenznehmer, der Leitz Austria Vertriebs GmbH, soll von Wien
aus der europäische Markt mit Hyundai-Mobile-Geräten erobert werden.
Im Sortiment sind dabei zum Weihnachtsgeschäft acht Modelle, darunter mit dem MB-910
auch eine Handyuhr. Zahlreiche asiatische Hersteller haben in der Vergangenheit entsprech-
ende Modelle vorgestellt, kaum eines schaffte aber den Sprung auf den europäischen Markt.
Umso größer also die Neugierde auf das Gadget, das sofort Erinnerungen an David Hasselhoff
alias Michael Knight in "Knight Rider" aufkeimen lässt.

"Yps" statt "Knight Rider"
Der erste Eindruck beim Auspacken der Handyuhr ist dann zunächst etwas enttäuschend:
Lederimitat und ein etwas zu groß geratenes Plastikgehäuse in Silberoptik sorgen eher für
Assoziationen mit einem "Yps"-Gimmick als mit Michael Knight.
Am Gehäuse finden sich links der Ein-/Ausschaltknopf und der USB-Anschluss, auf der rechten
Seite sind zwei Tasten, die die Lautstärke regeln und eine optisch als Aufziehrad getarnte
"Okay"-Taste angebracht. Der 1,5 Zoll-TFT-Touchscreen zeigt im Uhrenmodus erst mal Zeit,
Datum und Wochentag an. Zur Bedienung ist ein Mini-Stylus im Armband versteckt, dessen
Handhabung aber für Erwachsenenhände etwas schwierig ist.

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Mit der Hand zum Ohr
Erstaunlicherweise funktioniert aber die Fingerbedienung des berührungsempfindlichen
Bildschirms auf Anhieb um einiges leichter als bei diversen größerformatigen Touchscreens
namhafter Hersteller. Das Menü ist einfach und übersichtlich gestaltet, die Menüführung
intuitiv. Neben Menüpunkten wie Telefonbuch, Nachrichten, Anruflisten und Einstellungen,
finden sich unter Multimedia etwa ein Video-/Audioplayer und eine Aufnahmefunktion. Der
Organizer bietet Kalender, Aufgabenliste und Alarm, unter Extras gibt es neben einem Taschen-
rechner auch einen BMI-Rechner.
Will man eine Telefonnummer wählen, erfolgt das entweder direkt über einen Ziffernblock oder
per Auswahl aus dem Telefonbuch. In der Normaleinstellung muss man dabei deie Uhr zum Ohr
halten, um etwas von seinem Gesprächspartner zu verstehen. Die Lautsprecherfunktion ist für
den öffentlichen Raum nicht unbedingt empfehlenswert, weil der Gesprächspartner extrem laut
zu hören ist, was natürlich jederlei geheimdienstliche Aktivitäten konterkariert.
Abhilfe verschafft das mitgelieferte Bluetooth-Headset. Die Verbindung mit der Uhr gelang
problemlos und schnell, die Gesprächsqualität überzeugte.


Akku hält etwa einen Tag
Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit 70 Stunden im Stand-by-Betrieb und drei Stunden
Gesprächszeit an. Im Praxistest hielt der Akku bei Nutzung des Bluetooth-Headsets und
mittlerem Telefonieaufkommen etwa einen Tag lang. Dank Schnelladefunktion ist der Akku
in einer Stunde aber wieder voll.
Ein lustiges Spielzeug ist Hyundais Handyuhr allemal, und wer sein Umfeld kurz einmal in den
Glauben versetzen will, er arbeite beim Secret Service, wird damit auf jeden Fall erfolgreich
sein - beim Telefonieren ohne Headset zieht man nämlich alle Blicke auf sich. Auch wenn die
Funktionalität des Handys durchaus überzeugt, würde man sich bei einem Preis von 199 Euro
aber bei Material und Verarbeitung etwas mehr erwarten.

Quelle (http://www.spinnes-board.de/vb/links.php?url=http://futurezone.orf.at/stories/1500416/)