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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Russische Hacker-Gang bedroht das Netz, im großen Stil



Sinakana
06.08.08, 22:09
Im Mai des Jahres identifizierte der US-Sicherheitsspezialist Joe Stewart von SecureWorks
eine Gruppe von russischen Hackern, die über 100.000 Computer weltweit infiziert haben
soll, um an Passwörter und weitere sensible Daten heranzukommen. Die zuständigen Behörden
schritten daraufhin zur Tat und stellten den Betrieb des Kontrollservers der Hacker, der in
Wisconsin lokalisiert wurde, ein.
Wie die New York Times nun berichtet, treibt die Gang allerdings nach wie vor ihr Unwesen
im Netz, nachdem die Schalt******** für die so genannten Botnetz-Attacken in die Ukraine
verlegt wurde - fernab des Wirkungsbereichs der US-Ermittler.

Massenweise
Die Hacker setzen für ihre Angriffe auf ein Programm, das mittlerweile unter dem Namen
"Coreflood" bekannt ist. Über einen Kontrollserver sowie über bereits infizierte Computer
wurden damit kumulierte 378.000 PC in nur 16 Monaten unter Beschlag genommen. Zusätzlich
sollen sich die Angreifer in einigen Fällen auch Administrator-Werkzeuge zunutze gemacht
haben, um innerhalb von Unternehmen das Schadprogramm zu verbreiten. Als Trittbrettfahrer
wurde die Software etwa an System-Updates für Microsoft-Software angehängt, die von
Firmen-Servern automatisch in Mitarbeiter-PCs eingespielt wurden.

Heikle Informationen
"Coreflood" sammelt nicht wie andere bekannte Trojaner vor allem Passwörter, sondern
auch Bildinformationen. Damit ist es den Gang-Mitgliedern möglich Einblick in Bankverbindungs-
informationen zu erhalten, ohne sich mit gestohlenen Daten in fremde Accounts einloggen zu
müssen. Die gesammelten Informationen werden anschließend in eine ******** Datenbank
transferiert. Innerhalb eines Jahres dürften so laut Experten rund 500 Gigabyte an sensiblen
Daten kopiert worden sein.

Ermittlungen
Joe Stewart und dessen Team wollen nach eigenen Angaben in der Lage sein, mit den bisher
gehorteten Informationen über die verantwortlichen Hacker, die Gang zu demaskieren.
Nachdem die Ermittlungen noch im Gange sind, wird über die Einzelheiten des Fall noch
Stillschweigen bewahrt. Stewart will jedoch schon auf der kommenden IT-Sicherheits- und
Hackerkonferenz Black Hat nähre Details zum Wirken der russischen Gang preisgeben. Nach
Einschätzung des Spezialisten sollte es möglich sein, die Verantwortlichen ausfindig zu machen,
vorausgesetzt die russischen Behörden setzen sich ernsthaft damit auseinander.

Belanglosigkeit
Das Phänomen und die verheerende Wirkung von Botnetzen ist indes schon seit längerem
bekannt. Aus dem Bericht der NYT geht allerdings auch hervor, dass viele Unternehmen die
drohende Gefahr auf die leichte Schulter nehmen.
"Die Infektionsrate ist ungebrochen hoch, aber die Bedenken unter den Konzernen gering",
warnt beispielsweise Rick Wesson, ein Botnetz-Ermittler von Support Intelligence. "Viele
Unternehmen scheinen zu denken, es sei in Ordnung ein paar Mal im Monat infiziert zu sein."
Nur: In Analogie zu humanoiden Viruserkrankungen stecken einmal infizierte Systeme über
kurz oder lang auch andere an.

Quelle (http://www.spinnes-board.de/vb/links.php?url=http://derstandard.at/)

/\ttil/\
07.08.08, 18:27
Ich denke der kalte Krieg ist Geschichte? So kann man sich täuschen...:wink2: