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fritzmuellerde
06.05.08, 09:25
Neuer ProSieben-Senderchef will nur behutsam kürzen

Der neue Programmverantwortliche für die vier deutschen Fernsehsender von ProSiebenSat.1 will nur sanft den Rotstift ansetzen.

"Es wird nicht gespart, die Budgeterhöhungen fallen nur nicht so hoch aus wie ursprünglich geplant", sagte der 45-jährige Andreas Bartl der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagausgabe). ProSiebenSat.1 werde in diesem Jahr für neues Programm wie 2007 mindestens als eine Milliarde Euro ausgeben. Der bisherige Chef von ProSieben bekannte sich zum Sorgenkind des Konzerns: "Sat.1 wird nicht verkauft. Im Gegenteil: Ich soll die Zusammenarbeit in der Senderfamilie verbessern", sagte Bartl. "Sat.1. ist ein ganz wichtiger Sender, der sein Wachstum fortsetzen soll."

Sat.1 hatte zuletzt unter sinkenden Marktanteilen gelitten und war sogar hinter ProSieben zurückgefallen. Kritiker warfen dem von den Finanzinvestoren KKR und Permira beherrschten Konzern vor, den Rivalen von RTL kaputtzusparen. Der Bezahlsender Premiere hatte in einem ungewöhnlichen Schritt öffentlich Interesse an Sat.1 angemeldet. Bartl sagte, Sat.1 müsse wie ProSieben mittelfristig auf einen Marktanteil von zwölf Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kommen. Zuletzt seien es elf Prozent gewesen: "Es gab eine Delle, aber Sat.1 ist auf dem richtigen Weg."

Die europäische Sendergruppe ProSiebenSat.1 hatte die Gesamtverantwortung für ihre vier deutschen Sender ProSieben, Sat.1, Kabel eins und N24 am Montag bei Bartl gebündelt, der aber nicht in den Vorstand einzieht. Zuletzt hatte der Konzern 2003 einen Programmvorstand. Unterstützt werden soll Bartl durch "Content Manager" für Fiction, Infotainment und Magazine sowie für Unterhaltung. "Durch die neue Koordination werden wir die Programmentwicklung weiter verbessern und die Profile der Sender entsprechend ihrer Zielgruppen sowohl im Fernsehen wie auch im Internet schärfen", sagte Vorstandschef Guillaume de Posch.

ProSiebenSat.1 hatte im vergangenen Jahr die europäische Sendergruppe SBS übernommen. SBS gehörte den Eignern von ProSiebenSat.1, den Beteiligungsgesellschaften KKR und Permira.

Quelle Reuters (http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBUC61868820080506)