Warum spucken Fußballer ständig aus?

[Sinakana]

Die EM 2008 steht vor der Tür und deshalb eine Frage zum Thema Fussball:

"Warum spucken Fußballer ständig aus?
Am Wochenende war wieder sichtbar: es wird auf Europas Fussballplätzen auf Teufel komm raus gespuckt.

Die Frage ist: warum? Ist das ein steinzeitlicher Reflex, hat es hormonelle Gründe, wird es bei der Sozialisierung am Platz von einer zur nächsten Spielergeneration weitergegeben? Die körperliche Anstrengung allein kann nicht der Grund sein - andere Sportler spucken ja auch nicht ständig.

Abgesehen davon - eine Erweiterung der Frage: Warum spucken männliche Jugendliche auf der Straße so oft aus? - Sind das etwa alles Fußballer?"

Für rege Antworten wäre ich euch dankbar

Grüße
Sinakana

PS: diese Frage wird von einer Österreichischen Online-Tageszeitung an die Leser gestellt und ich habe sie ein wenig adaptiert übernommen. Hoffe, dass ich damit dem Board keine Schwierigkeiten mache.

Quelle (http://www.spinnes-board.de/vb/links.php?url=http://derstandard.at/)

[Panther]

Ich glaub,dass diese Unart tatsächlich schon von klein auf bei vielen übernommen wird...
Schön ists net grad...

[shory]

weil fußball auf der grünen wiese gespielt wird. in der halle spuckt kein anständiger fußballer. tennisspieler könnten auch spucken, aber die schlucken den vermehrt gebildeten speichel plus den rotz aus den nebenhöhlen elegant runter.
mfg helli

[Heval]

Und es sieht auch nur nach Mundspülung aus.

Man gibt der Natur die Natur zurück!

[MasterA]

Beim Frauenfussball wird nicht gespuckt !!!!

Muss wohl Macho-gehabe sein die Spuckerei.

[Heval]

Beim Frauenfussball wird nicht gespuckt

Die Männer bewegen sich auch in einem viel stärkeren Leitungsbereich.
Also rennen und tun mehr als die Frauen

[nul0000]

ich dachte schon ich bin der einzige der das besonders bemerkenswert wie dämlich findet.
schon als schulkind war das oft grund für verwunderung, während ich dem reinem weitspucken zum wettbewerb noch ganz entfernt verständnis hätte abringen können, standen doch die meisten männlichen mitschüler in kleinen kreisen herum und beendeten jeden "wichtigen" satz mit der abgabe des oralen ejakulates in die mitte. ich dachte mir damals - das müsse am rauchen liegen, der dreck muss halt dringend raus. da ich irgendwann später der, mindestest genauso dummen, angewohnheit rauchen verfallen bin konnte ich das aber widerlegen.
vielleicht ist es eine art balz- oder imponierverhalten?
tiere brummen, schnurren oder plustern sich auf, diese untergruppe mensch spuckt halt - die grösseren schleimberge demonstrieren das mächtigere genital......?!?

[lelamaus]

Hallo zusammen, eigentlich finden die Spieler ihr Spiel wohl oft zum kotzen, aber das wäre nicht fernsehgeeignet, darum halt die kleine Variante mit dem spucken

[Wolverine]

ich glaube, daß das taktische grundzüge sind. wenn der rasen nass ist, rutscht es sich besser und auch schneller. wahrscheinlich überlegen die fussballer bei ihrer taktikbesprechung wer wo spucken muß, damit man da nen zweikampf besser gewinnen kann oder dem gegner ein faul entlocken will, weil der eben nicht wusste, daß es genau dort eben sauglatt ist.... die these von nul0000 hat aber auch was für sich!

[satfan2]

Das einzig richtige wäre eine gelbe Karte....

Demnächst setzt dann noch einer einen Haufen an die Eckfahne und alle schauen zu...

[Ham-Master]

Moin,

Zwar hat die öffentliche Plazierung des Auswurfs auf das Spielfeld auch sicherlich etwas mit einem männlichen Macho-Image zu tun, aber es wäre zu kurz gegriffen, alle Fußballer als Prolls zu bezeichnen. Das Bedürfnis, zu spucken kommt nämlich nicht von Ungefähr, dafür gibt es medizinisch belegte Gründe:
Fußball ist ein kräfteraubendes Laufspiel, bei dem die Akteure ihren "Hunger" nach Luft nicht mehr allein durch die Nase stillen können. Ist die Anstrengung zu groß gehen Fußballer zur Mundatmung über, weil ein höheres Atemvolumen gefordert ist. Die Schleimhaut im Mund besitzt nun Schwellkörper, die die Aufgabe haben, die Luft anzufeuchten und zu erwärmen. Ist der Mund jedoch immer offen, sind diese überfordert. Die Folge: Die Schleimhautoberflächen trocknen aus, der Schleim wird zäher und stört zunehmend im Mundbereich. Und was macht man dann ? Man spuckt! Dieses Bedürfnis ist um so stärker, wenn man - aufgrund des schweißtreibenden Laufens - eigentlich seinen Wasserhaushalt ausgleichen müßte, aber die Linderung versprechende Flasche am Spielfeldrand für den Fußballer unerreichbar ist.

In der Schleimhaut sind zwei Arten von Zellen für die Schleimproduktion zuständig. Die eine für die festen, die andere für seine flüssigen Bestandteile. Während uns normalerweise diese Substanz unauffällig den Rachen hinunterfließt, kann eine Störung des Gleichgewichts zu einem dickflüssigen Speichel führen, der im Mund schleimige Fäden zieht. Neben der natürlichen Austrocknung während starker körperlicher Beanspruchung, ist dies auch eine Alterserscheinung. Denn der Alterungsprozess verändert nicht nur unsere normale Haut, die trocken und faltig wird, sondern auch die Schleimhaut. Zudem leiden Menschen mit einer Kieferhöhlenentzündung häufig unter zähflüssigem Speichel.

Aber auch junge und gesunde Menschen sind unter bestimmten Bedingungen davon betroffen. Dann nämlich, wenn bei relativ niedriger Luftfeuchtigkeit die Schleimhaut austrocknet. Speichel wird dadurch zu einer Art Hydrometer.

Fußballspieler können auch im wahrsten Sinne des Wortes "die Nase voll haben". Bei einer Fehlsteuerung der Schleimhautzellen gibt die Nase zuviel Feuchtigkeit ab, sie beginnt zu laufen. Wer nun glaubt, in einer solchen Situation könne man ja gefälligst zum Taschentuch greifen, verkennt die Machart von Hose und Trikot. Dort gibt es keine Taschen für solche Hilfsmittel.

Doch trotz aller Versuche, das Spucken und Rotzen medizinisch zu erklären - eine Frage bleibt: Ist es wirklich nur Zufall, dass dies insbesondere bei Fußball oder Eishockey der Fall ist, also bei Sportarten, in denen das Macho-Gehabe besonders ausgeprägt ist? :schild:

[Panther]

:biggrin:...höchst interessant die Vermutungen hier...

[Sinakana]

@All

Danke euch für die bisherigen Beiträge, die teils zum Schmunzeln einladen, teils aber auch streng wissenschaftliche Erklärungen liefern.

@Ham-Master
Da hast du wirklich ein hervorragendes medizinisches Statement abgeliefert. Würde sagen:

sehr gut, setzen!

:156::156::156::156:

Grüße
Sinakana

[/\ttil/\]

@Sinakana

Schon mal "Die nackte Kanone" (Link) (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_nackte_Kanone) geschaut? Da werden Kautabak vertilgende Bayseballspieler gezeigt, die unentwegt ausspeien und sich nebenbei noch die Eier kraulen :wink2:

Scheint also nicht nur ein "Fussballerproblem" zu sein :biggrin:

[thab]

Diese Unart degradiert den Volkssport Nr. 1 damit wieder mal zum Prollsport (was er letztendlich ja auch ist...) Kein Stil, kein Anstand, gar nichts... im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten, wo es einfach, sagen wir mal, etwas gesitteter zugeht.
PS: Mir ist klar, dass ich mit so einer Äußerung nun Heerscharen von Feinden :boese-traurig0326: auf mich ziehen werde - aber das ist mir damals bei der Anprangerung der Modern-Talking-"Kultur" auch schon passiert...:sendungen_tv0308::baeh:

[Sinakana]

@thab

Finde deine Ansätze auf den Punkt gebracht, wenn auch etwas zu punktgenau.

Nein, im Ernst - gibt wohl nichts zu meckern über deine Aussage, weil sie einen hohen Wahrheitsgehalt hat.

Und "Modern Talking" - was soll man dazu sagen: :wink::wink:

Grüße
Sinakana

[lars.berlin]

Der 19-jährige Serbe Slobodan Rajkovic wurde bei den Olympischen Spielen bei einem Vorrundenspiel gegen Argentinien vom Platz gestellt. Daraufhin spuckte er dem Schiedsrichter ins Gesicht. Nun verhängte die FIFA eine harte Strafe.
Für sein Vergehen wurde der Spieler nun ein Jahr gesperrt, so die Meldung heute. Der serbische Fußball-Verband FSS kritisierte die Strafe scharf: Die Strafe sei "lächerlich".
"Sollte die Entscheidung endgültig sein, entzieht das dem Spieler die Möglichkeit, seiner Arbeit nachzugehen", sagte ein Verbandssprecher. Beistand bekommt der Verband von Rajkovics Klub Twente Enschede und dem FC Chelsea, der den Spieler ausgeliehen hatte.

sueddeutsche.de

Greetz Larsi.