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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pre*iere wird zum Spielball der Rechteinhaber



Ratatia
12.10.07, 23:29
(IT-Times) Die Rückkehr von Leo Kirch in die Bundesliga sorgte beim deutschen *******-Anbieter Premiere AG (WKN: PREM11) zuletzt für kräftige Kursverluste. Der Medienmogul meldete sich mit einem spektakulären Deal zurück und sicherte sich für rund drei Mrd. Euro für sechs Jahre die Rechte an der Fußball-Bundesliga.

Kirch kündigte an, die Rechte öffentlich versteigern zu wollen, worauf Premiere den Fehdehandschuh aufnahm und eine Teilnahme an dieser Auktion ankündigte. Marktbeobachter und Analysten glauben nunmehr, dass Premiere deutlich mehr für die künftigen Bundesliga-Rechte hinblättern muss, immerhin hat Kirch den Vereinen 500 Mio. Euro pro Spielzeit und Saison zugesichert. Analysten der LBBW mutmaßen, dass die künftigen Bundesliga-Rechte Premiere bis zu 290 Mio. Euro kosten könnten. Bei entsprechender Exklusivität könnten die Kosten sogar auf 400 Mio. Euro steigen, glauben Deutsche Bank-Analysten.

Doch Premiere steckt in der Zwickmühle. Verzichtet der *******-Sender auf die Live-Übertragung der Bundesliga, scheint ein Abonnentenrückgang vorprogrammiert. Erhöht der Sender die Preise, werden die Abonnentenzahlen vermutlich weniger stark wachsen, oder gar einbrechen. Das Ziel von dauerhaft über vier Mio. Abonnenten scheint daher auf der Kippe zu stehen.

Die große Unbekannte Komponente im Spielereigen um Macht, Rechte und Vermarktung spielen dabei die öffentlich-rechtlichen Sender. Während das ZDF für vergleichbare Rechte nicht tiefer in die Tasche greifen will, rechnen Experten damit, dass sich die ARD die „Sportschau“ bis zu 150 Mio. Euro kosten lassen wird, um die beliebte Sendung zu halten. Premiere jedoch will nur mehr bezahlen, wenn dem *******-Sender mehr Exklusivität garantiert wird - das heißt, der Sendeplatz der „Sportschau“ um 18.30h soll fallen.

Ganz unabhängig wie die Machtspiele der großen Medienkonzerne ausgehen -
ein Verlierer steht jetzt schon fest: Premiere
. Dies hat offenbar auch der ehemalige Premiere-Chef Georg Kofler erkannt, der sich im August überraschend von Premiere und aus der Fernsehbranche (!) zurückzog und sich mehr erneuerbare Energien widmen will. Quelle hier im I-Net gelesen (http://www.it-times.de/news/hintergrundbericht/datum/2007/10/12/premiere-wird-zum-spielball-der-rechteinhaber/)

Ratatia
12.10.07, 23:40
Dies hat offenbar auch der ehemalige Premiere-Chef Georg Kofler erkannt, der sich im August überraschend von Premiere und aus der Fernsehbranche (!) zurückzog und sich mehr erneuerbare Energien widmen will. Quelle hier im I-Net gelesen (http://www.it-times.de/news/hintergrundbericht/datum/2007/10/12/premiere-wird-zum-spielball-der-rechteinhaber/)



...ich hab es doch immer gesagt, Kofi ist und war ein Schl*tzohr und nun muss "Nick Börni" die Suppe auslöffeln! .... :maschinen0088:


.....ich glaube immer mehr, dass Opa Leo da noch für etliche Schlagzeilen ....wie auch immer ...... sorgen wird :liebe0028:

lars.berlin
12.10.07, 23:53
Der Leo wird sich damals schon gedacht haben:

"Man sieht sich immer 2x im Leben" !!!

Greetz Lars.

:45::45::45:

Ratatia
13.10.07, 00:03
Der Leo wird sich damals schon gedacht haben:
"Man sieht sich immer 2x im Leben" !!!
Greetz Lars.
:45::45::45:


Fünf Jahre nach der Pleite seines Medienkonzerns ist Kirch wieder hoffähig. In einem spektakulären Coup sicherte er sich die milliardenschweren Vermarktungsrechte an der Fußballbundesliga. Bleibt die Frage, woher Kirch so viel Geld hat und wer die Strippen zieht
( Diese Bemerkung hat der Autor des Beitrags wahrscheinlich @Lars Berlin gerichtet) Geschichte wiederholt sich nicht, möchte man meinen . Doch Leo Kirch bestimmt wieder das Mediengeschehen. Gerade so, als hätte es die vergangenen fünfeinhalb Jahre nicht gegeben. Damals, im April 2002, meldete die Kirch-Gruppe Insolvenz an. Der Zusammenbruch des weit verzweigten Imperiums war eine der spektakulärsten Pleiten der jüngeren deutschen Wirtschaftsgeschichte. Das Verfahren ist nicht abgeschlossen, noch immer warten Gläubiger auf Geld, noch immer beschäftigen sich Richter mit dem Fall. Nun ist Leo Kirch zurück, als wäre nichts gewesen.Wieder geht es um Milliardensummen und Bankbürgschaften. Und wie vor mehr als fünf Jahrzehnten ist die Keimzelle Sirius. So hieß die erste Firma, mit der Leo Kirch 1956 erstmals Rechte an einem Film erwarb und aus der mit den Jahren ein kaum durchschaubares Firmengeflecht entstand. So heißt auch die Firma, mit der sich Kirch am Dienstag von der Deutschen Fußball Liga (DFL) den Auftrag sicherte, die Ausstrahlungsrechte der Fußball-Bundesliga im deutschsprachigen Raum zu vermarkten. Im Gegenzug garantiert Sirius Erlöse in Höhe von mindestens drei Milliarden Euro für die Vertragslaufzeit von sechs Jahren. Es geht um die Rechte beginnend mit der Saison 2009/2010 bis zum Jahr 2015. Dann stünde Leo Kirch, der in wenigen Tagen 81 Jahre alt wird, vor seinem 89. Geburtstag.Der Medienforscher Lutz Hachmeister begleitete den Aufstieg und Absturz des Münchner Unternehmers über viele Jahre hinweg. Er scheint die Nachricht auch am Tag danach nicht fassen zu können und sagt, er fühle sich an eine Theateraufführung erinnert, die an Skurrilität nicht zu übertreffen ist. Gleichzeitig wundert er sich über die Stabilität des Systems Kirch. Das belege die patriarchalische Macht dieses Mannes, sagt Hachmeister.Da ist nicht nur Dieter Hahn, unverändert die Schlüsselfigur aller Kirch-Aktivitäten. Hahn, der die Verhandlungen mit der DFL führte, hatte auf der Gegenseite keinen Unbekannten sitzen. Auch DFL-Geschäftsführer Christian Seifert stand einst in Kirchs Diensten. Von 1995 bis 1998 war der heute 38-Jährige bei der Media Gruppe München (MGM), jener Firma, die die Werbezeiten von Sendern wie Pro7 und Kabel 1 vermarktete, Leiter des Produktmanagements.Auch im weiteren Umfeld von Leo Kirch sind lauter alte Bekannte wie Werner Klatten, früher Geschäftsführer von Sat.1, heute Vorstandsvorsitzender von EM.Sport, wozu unter anderem das Internet-Portal Sport1 und das Deutsche Sportfernsehen (DSF) gehören; oder Dejan Jocic, einst beim DSF und heute Sportrechtehändler. Viele andere der alten Weggefährten sind wieder im Spiel. Das System Kirch funktioniert.Im Schulterschluss mit EM.Sport kehrte Leo Kirch denn auch offiziell auf die öffentliche Bühne zurück. Kirchs Firma KF 15, benannt nach seiner Münchner Büroanschrift Kardinal-Faulhaber-Straße 15, stieg vor wenigen Tagen mit 11,5 Prozent bei EM.Sport ein. Im Gegenzug zahlte EM.Sport 120 Millionen Euro in bar und übernahm Kirchs Beteiligung an der Firma Highlight. Zu Highlight wiederum gehört das Tochterunternehmen Team, das bereits die Champions League vermarktet. Wie in alten Zeiten also: Das Verwirrspiel der ineinander verschachtelten Kirch-Firmen beginnt von Neuem.Woher hat Leo Kirch das Geld? Die Insolvenz betraf allein seine Unternehmensgruppe, nicht ihn als Privatmann. Ob und wie viele Millionen Euro der 80-Jährige auf der hohen Kante hat, weiß wohl nur er selbst. Berüchtigt war er zudem stets für seine finanziellen Helfershelfer im Hintergrund. Doch auch über mögliche dritte Geldgeber, die ihn bei seinen aktuellen Aktivitäten unterstützen, ist derzeit nichts bekannt. Sicher ist lediglich, dass er für den Pakt mit der DFL eine Bankbürgschaft vorweisen kann, die jährlich erneuert werden muss, um die Zahlungen an die 36 Fußballklubs zu garantieren. Welche Bank dazu bereit war, wollte ein Kirch-Sprecher auch am Mittwoch nicht sagen. Er bewies jedoch Humor, als er sagte: "Nach allem, was man darüber lesen und hören kann, wird es aber nicht die Deutsche Bank sein." Zur Erinnerung: Für den Zusammenbruch seines Unternehmens macht Kirch den früheren Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, verantwortlich, der mit einer ähnlichen Formulierung im Februar 2002 vor die Presse trat, Kirchs Kreditwürdigkeit anzweifelte und damit aus Kirchs Sicht seinen Ruin einläutete.Die Firma Sirius, ein Tochterunternehmen von KF-15, wird nun also die Rechte an der Bundesliga vermarkten. An wen sie gehen, wird sich erst im Frühjahr 2008 herausstellen. Klar sei jedoch, auf welche Weise die Vermarktung stattfinden wird, hieß es am Mittwoch in München: Die Rechte sollen versteigert werden. "Das ist absolut offen. Es gibt keine Vorabsprachen. Jeder kann, jeder darf mit bieten", sagte ein Kirch-Sprecher.Im Angebot stehen die Rechte für das frei empfangbare und das Abonnementfernsehen. Im Free-TV wird es insbesondere um die Frage gehen, ob es die "Sportschau" zur bewährten Uhrzeit am Sonnabend um 18.30 Uhr geben wird. ARD-Programmdirektor Günter Struve sagte dazu, er sei sicher, dass die Traditionssendung auch künftig sonnabends "deutlich vor 20 Uhr" zu sehen sein wird. Fest steht dies allerdings nicht, zumal Premiere mehr Exklusivität und damit die Abschaffung der "Sportschau" fordert. Erschwerend für die ARD ist, dass sie ihre Chefhändlerin Dagmar Brandenstein ausgerechnet an Kirch verloren hat. Ihre Nachfolge haben bei der von ARD und ZDF gemeinsam betriebenen Sportrechteagentur SportA gleich zwei Neulinge angetreten: Jörg Augustin vom ZDF und Maike Bremer vom Bayerischen Rundfunk. Die Tatsache, dass die beiden im Frühjahr 2008 mit ihrer Vorgängerin Brandenstein verhandeln müssen, wird ihre Position nicht gerade erleichtern.Ein Umstand dürfte den Öffentlich-Rechtlichen allerdings in die Hand spielen: Der Beginn der Fußball-Saison 2009/2010 wird just in die Zeit der Bundestagswahlen fallen. Kein Thema bewegt die Massen der Fußball-Fans mehr als die Tradition der "Sportschau" am gewohnten Sendeplatz. Das Thema dürfte mit Sicherheit ein Politikum werden und viel Stoff für Wahlkämpfe bieten.Um die Garantiesumme von 500 Millionen Euro jährlich einzuspielen, ist Kirch allerdings insbesondere auf die *******-Rechte angewiesen. Sie setzen entsprechende Exklusivitätsvereinbarungen voraus. Einziger *******-Anbieter in Deutschland ist Premiere. Doch die Vereinbarung zwischen Sirius und DFL sieht vor, dass *******-Anbietern ausschließlich fertig produzierte Live-Sendungen aufgezwängt werden sollen.Das Vorhaben stößt auf breite Kritik. "Wenn eine Pflichtabnahme der produzierten Beiträge von der DFL vorgesehen ist, würde dies eine Knebelung der Sender bedeuteten", erklärte der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Michael Konken. Er fürchtet das Ende unabhängiger Berichterstattung. Ganz so dramatisch sieht der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) die Gefahr nicht. Vizepräsident Hans-Joachim Zwingmann sagte, er glaube zwar nicht an einen "Propaganda-Sender" der DFL, baue dabei allerdings in erster Linie auf die Fans vor den Bildschirmen und die schreibende Presse. "Die Öffentlichkeit lässt sich nicht dauerhaft hinters Licht führen. Dann gibt es noch die Macht der Printjournalisten, die ein Auge darauf haben werden, was und wie berichtet wird", meinte Zwingmann.Premiere stemmt sich naturgemäß gegen die Vorgabe, fremdgefertigte Ware übernehmen zu sollen. Als Bieter für den Rechteerwerb werde man zwar auf alle Fälle antreten, versicherte Premiere. Die eigene Produktion sei jedoch "ein wichtiges Differenzierungsmittel". Premiere Vorstandsmitglied Carsten Schmidt sagte am Mittwoch: "Wir verkaufen ein hochwertiges Produkt und wollen das auch in Zukunft tun. Dazu gehört die eigene journalistische Leistung". Mit einem fertig produzierten Produkt würde das Premiere-Geschäftsmodell nicht funktionieren, sagte Schmidt.Ob und wie lange der Widerstand anhält, hängt allerdings auch von der Stimmung an der Börse ab, schließlich ist das Abonnementfernsehen existenziell auf die Übertragung exklusiver Fußballspiele angewiesen.Die Börse reagierte entsprechend sensibel auf das Milliardengeschäft mit dem Fußball und sieht Premiere offensichtlich als einen möglichen Verlierer an. Der Einbruch der Aktie setzte sich am Mittwoch fort. Sie sank im Handelsverlauf um fast neun Prozent auf 13,30 Euro.Ob Premiere tatsächlich der Verlierer des Rechtehandels sein wird, ist jedoch alles andere als ausgemacht. Immerhin bräuchte Kirch für die Produktion eines solchen "Bundesliga TV" die notwendige Infrastruktur mitsamt geeignetem Personal. Dass dies nicht ganz einfach auf die Beine zu stellen ist, bewies zuletzt der Anbieter Arena, der im Wettbewerb gegen Premiere antrat, sich aber nach kurzer Zeit schon wieder zurückzog.Überdies zeigte Arena, wie schwer es ist, eine ausreichende Zahl von Abonnenten zu gewinnen, um die Kosten für den Rechtekauf zu refinanzieren.Vor demselben Problem stünden folglich auch all jene Kabelnetzbetreiber und Telekommunikationsunternehmen, die von Kirch als mögliche Interessenten für den Rechtekauf in Erwägung gezogen werden dürften. Die Tatsache, dass Kirch fertig produzierten Live-Fußball anbietet, spricht zumindest für die Hoffnung auf Interessenten aus diesen Reihen, die Premiere mit Internetfernsehen Paroli bieten wollen, jedoch selbst nicht über Kompetenz in Sachen Fernsehproduktion und auch nicht über eine eigene Sportredaktion verfügen. Premiere gibt sich gelassen: "Wir kennen die handelnden Personen ganz gut und das ist ja positiv," sagte ein Unternehmenssprecher. Es komme nun auf die Details der Ausschreibung an, die im Frühjahr 2008 erwartet wird.Georg Kofler, bis vor wenigen Wochen Vorstandsvorsitzender von Premiere, hatte einst seine Karriere als Büroleiter von Leo Kirch begonnen. Am Mittwoch kommentierte er die Nachricht von Kirchs Rückkehr mit den Worten, man müsse "schon Respekt haben vor seiner Ausdauer und vor seiner Kampfeskraft".In Wahrheit steckt als strategischer Kopf hinter dem neuen Kirch-Machwerk wohl weniger der schwer an Diabetes leidende 80-Jährige, sondern insbesondere der risikofreudige Dieter Hahn, der als natürlicher Nachfolger des Patriarchen anzusehen ist und der mit der Wiederauferstehung eines neuen Kirch-Reichs die Grundlage für die eigene Zukunft legt. Hahn dementierte am Dienstag, Gedankenspiele, selbst wieder als Veranstalter eines Senders aufzutreten. Wie wenig solche Dementis wert sind, ist allerdings auch noch gut in Erinnerung.Der Zusammenbruch des Kirch-Imperiums bot damals Finanzinvestoren den Einstieg in die deutsche Fernsehlandschaft - sowohl bei Premiere als auch bei der Pro Sieben Sat.1 Media AG. Dort ist mittlerweile bereits die zweite Generation von Private-Equity-Unternehmern am Werk. Pläne, die Renditen weiter zu steigern, stoßen an Grenzen. Naturgemäß werden auch die aktuellen Eigentümer wieder verkaufen wollen. Dann könnte sich ein strategischer Investor anbieten, einer wie Dieter Hahn. Quelle (http://www.welt.de/welt_print/article1254079/Leo_Kirch_in_der_ersten_Reihe.html)