PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Mediathek": ARD plant TV-Archiv ab November - GEZ-Gebühren steigen



fritzmuellerde
12.09.07, 17:09
"Mediathek": ARD plant TV-Archiv ab November - GEZ-Gebühren steigen

News (dpa/ar) Die ARD geht noch in diesem Jahr nach ZDF-Vorbild mit einer gemeinsamen "Mediathek" aller Landesanstalten zum Herunterladen von Fernseh- und Radiosendungen an den Start.

Für die Nutzer soll das Angebot, das spätestens im November kommt, kostenlos sein. "Was der Gebührenzahler mit seiner Gebühr schon bezahlt hat, das gehört ihm", sagte der ARD- Vorsitzende Fritz Raff am Mittwoch nach der Intendantenversammlung in Köln. Die Mediathek sei kein komplett neues Angebot, sondern bündele das, was derzeit schon auf den Webseiten der neun ARD-Anstalten angeboten werde, fügte Raff hinzu. Mit der Einführung testet die ARD zugleich ein Genehmigungsverfahren für solche neuen Projekte.

Es sei unstrittig, dass die ARD Sendungen mindestens eine Woche nach der Ausstrahlung zum kostenlosen Herunterladen anbieten dürfe, sagte Raff. Die ARD selbst sei gegen jede zeitliche Begrenzung. Es gebe aber auf politischer Seite Überlegungen, dass die Nutzer etwas bezahlen sollten, wenn sie auf länger zurückliegende Sendungen zugreifen wollten. "Aber wenn wir Geld nähmen, wäre klar, dass dies den Gebührenzahlern zugute käme, weil sich unsere Einnahmen erhöhen würden", sagte Raff.

Ein weiteres Projekt im digitalen Bereich ist der Ausbau von EinsExtra zum Informationskanal. An Werktagen gebe es dort künftig elf Stunden Nachrichten, kündigte ARD-Programmdirektor Günter Struve am Mittwoch in Köln an. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal. Raff fügte hinzu, dass die ARD dem ZDF angeboten habe, gemeinsam einen Informationskanal aufzubauen. "Wir waren bereit, es zu machen", sagte Raff. Das ZDF habe sich aber anders entschieden und verfolge eigene Pläne. Beim Kinderkanal Ki.Ka und bei Phoenix arbeiten ARD und ZDF zusammen.

Die Erhöhung der Rundfunkgebühren 2009 wird nach ARD-Plänen trotz des Bundesverfassungsgerichtsurteils nicht höher als die zu erwartende Inflationsrate liegen. "Wir haben unseren Bedarf für die neue Gebührenrunde äußerst zurückhaltend angemeldet", sagte Raff. Im Mai hatte MDR-Intendant Udo Reiter den angemeldeten ARD-Bedarf auf zusätzlich 95 Cent pro Monat beziffert. Derzeit beträgt die Gebühr für alle öffentlich-rechtlichen TV- und Radioprogramme zusammen 17,03 Euro monatlich.

Die ARD-Wünsche werden derzeit von der zuständigen Kommission KEF geprüft. Das Bundesverfassungsgericht hatte am Dienstag geurteilt, dass die Länder den KEF-Vorschlag 2005 unzulässigerweise gekürzt hatten. Zugleich hatten die Richter den öffentlich-rechtlichen Sender zugestanden, bei der nächsten Erhöhung einen Ausgleich zu verlangen. "Wir haben gestern Kölsch getrunken und keinen Champagner", sagte Raff zu den Reaktionen der ARD-Intendanten. Die Richter hatten zwar die Kürzung der vorgeschlagenen Erhöhung 2005 beanstandet, den Ländern grundsätzlich aber zugestanden, zum Beispiel in wirtschaftlich angespannter Lage den KEF-Vorschlag zu mindern.

Quelle Sat und Kabel (http://www.satundkabel.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=24436&mode=thread&order=0&thold=0)