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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Soll das Internet gelöscht werden ?



Ratatia
06.09.07, 11:50
Medienrechtler fordert ein Verfallsdatum für Informationen im Internet

(Miriam Bandar) Informationen im Internet sollten nach Ansicht des Medienrechtlers Viktor Mayer-Schönberger ein Verfallsdatum bekommen.

"Ich sehe unsere Gesellschaft bedroht", sagte der Wissenschaftler an der US-Universität Harvard in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa im Rahmen des Festivals Ars Electronica in Linz. Das Internet als ewiges und umfassendes Gedächtnis sei ein Problem, das weit über Diskussionen um Datenschutz und Privatsphäre hinaus gehe. Der Wissenschaftler fordert deshalb, künftig alle digitalen Daten nur ins Netz zu stellen, wenn sie sich nach einer bestimmten Frist von alleine löschen. Nur so könne der komplette Kontrollverlust und die verzerrte Darstellung persönlicher Informationen gestoppt werden.

Die Menschen seien seit Jahrtausenden darauf programmiert, das meiste zu vergessen. Durch diese natürliche Selektion von Informationen wirke gerade Erlebtes wichtiger und Vergangenes unwichtiger: "Vergessen ist Standard, Erinnern ist Ausnahme." Das Internet habe dies jedoch umgekehrt, im digitalen Netz sei jede noch so kleine Begebenheit für jeden zugänglich und für immer verewigt - eben auch Dinge, an die sich ein Mensch normalerweise nicht mehr erinnern kann. "Das führt dazu, dass Google mehr über uns weiß, als wir selbst", warnt Mayer-Schönberger.

Diese Entwicklung führt aus Sicht des Wissenschaftlers zu einem völligen Kontrollverlust über Informationen. Ist etwas erst einmal im weltweiten Netz, kann es bislang nicht mehr ausgelöscht werden. Da der Mensch jedoch auf Vergessen programmiert sei, könne er diese Flut von zeitlosen Informationen nicht verarbeiten, alles wirke gleich wichtig. Als Beispiel nennt der Wissenschaftler den Fall eines Kanadiers, dem die Einreise in die USA verweigert wurde, weil er vor 17 Jahren einmal wegen Drogenkonsums polizeilich erfasst wurde. Ebenfalls in den USA wurde einer angehenden Lehrerin das Diplom verweigert, da die Universität im Internet ein Foto von ihr im Piratenkostüm mit einem Glas in der Hand entdeckte. Der Titel des Fotos sei "Betrunkener Pirat". Für ihre Schüler, die dies im Internet sehen könnten, könne sie nicht mehr als Vorbild gelten, so die Begründung der Universität.

"Wir müssen das Vergessen wieder in Erinnerung rufen", fordert der Medienexperte. Hätten Daten wie Milchtüten ein Ablaufdatum, müsse der Nutzer sich automatisch mit Fragen von Gewichtung und Selektion auseinandersetzen. Softwarehersteller sollten automatisch ein Verfallsdatum von Daten in ihre Produkte integrieren, das nach Bedarf vom Nutzer verlängert werden könnte. So könnten auch Probleme des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre gelöst werden. Quelle siehe hier (http://www.satundkabel.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=24136&mode=thread&order=0&thold=0)


.....Ich finde das Vorgehen gut; frei nach dem Motto Adenauers :" ....was interessiert mich mein Gequatsche von gestern !!

....für das Board wäre das allerdings ein Problem .....nix mehr mit "Suchfunktion benutzen" :156::hat3::hat3::hat3:

Aber Spaß beiseite, was haltet Ihr davon ?

Gruß

hansie45
06.09.07, 11:54
Schlimm wird es erst,wenn auch das Board selbst ein Verfallsdatum hat :):)

Ratatia
06.09.07, 12:02
Schlimm wird es erst,wenn auch das Board selbst ein Verfallsdatum hat :):)
....ich meinte eigentlich das hier (http://www.google.de/search?q=hansie45) :boese-traurig0328::biggrin::biggrin:
LG

Hawak
06.09.07, 12:29
....ich meinte eigent das hier (http://www.google.de/search?q=hansie45) :boese-traurig0328::biggrin::biggrin:
LG

:coole0059:
Das ist gut!

Für unseren Hansie45 bedeutet dass: Beim evtl. Bewerbungsgespräch bloss nicht so anfangen: 'Guten Tag, mein Name ist Hansie45, ich......'

Mal im Ernst: Tatsache ist doch, dass selbst heute noch das Internet und auch weitere Datensammlungen weitgehend chaotisch organisiert sind. Informationen liegen in unglaublicher Menge vor, sind aber nur schwer zu verknüpfen und vor allem auszuwerten.

Fortgeschrittene Mechanismen wie Google und Co. zeigen allerdings schon ansatzweise, was auf uns zu kommt und die Informatik ist gerade in diesen Bereichen, in denen es darauf ankommt gewaltige Datenmassen zu organisieren, unglaublich dynamisch.

Ein Verfallsdatum für Daten ist unrealistisch, weil diese Funktion auch nur in Software umgesetzt werden könnte und damit schon wieder unzuverlässig und angreifbar wäre.

Für mich die einzige Möglichkeit, den potentiellen Datenhäschern aus dem Weg zu gehen, ist einfach so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen und diese auch noch nach Möglichkeit anonym zu halten, obwohl das wohl auch nur von begrenzter Wirkung ist...

Ratatia
06.09.07, 12:34
@Hawak

..genauso sehe ich das. Hier im Board ist man anonym; aber mach doch mal den Versuch mit Deinem realen Namen.

Ich schreibe beruflich bei meinem Arbeitgeber u.a. auch e-mails, natürlich unterzeichnet mit meinem realen Namen ....... und Du glaubst gar nicht, wo Informationen, die man eigentlich nur an einen Kunden weitergibt später im Original wieder im Internet auftauchen !!!!

Ratatia
08.09.07, 14:08
...ist eigentlich schade, dass sich so wenige user Gedanken machen, was in der heutigen Zeit der Technik so alles möglich ist :durcheinander-ersta

ADCMike
08.09.07, 22:10
Dann können die gleich auch das Fernsehgerät bzw. den History- Channel abschaffen... Der hat nur Angst dass er dadurch entbehrlich wird… :wink:

Kuttel_Daddeldu
09.09.07, 16:06
...ist eigentlich schade, dass sich so wenige user Gedanken machen, was in der heutigen Zeit der Technik so alles möglich ist :durcheinander-ersta
Jaja, zum Mond fliegen können sie.
Aber dass die S-Bahn mal pünktlich kommt, ist schon eine unverschämte Forderung.

:schilder0058: