Duke
12.08.07, 19:42
Gercke, der Berater des Europarats zu Themen der Internetkriminalität, schätzt die Effizienz des Bundestrojaners als gering ein. Die Gründe dafür lägen in den international nur selten anerkannten Beweismitteln, die durch deutsche Online-Durchsuchungen gesammelt würden.
Der Medienrechtler und Berater des Europarats zu Themen der Internetsicherheit Marco Gercke hält nur wenig von den geplanten Online-Durchsuchungen privater Computer. Gegenüber der dpa äußerte Gercke Bedenken darüber, dass es den Sicherheitsbehörden in der Regel nicht gelingen werde, die Software über E-Mails oder Datenströme in die Rechner mutmaßlicher Krimineller einzuschleusen. Das Hauptschwäche des Bundestrojaners sieht der Jurist jedoch an anderer Stelle: „Das größte Problem des Bundestrojaners aber ist, dass es ein deutscher Alleingang ist“, so Gercke.
So handle es sich bei mehr als 90 Prozent aller Straftaten im Internet um internationale Delikte. Problematisch sei in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass kaum ein Land die Beweise aus Online-Durchsuchungen anerkenne. Viele der so genannten Phisher säßen in Russland und würden mit falschen Internetseiten und E-Mails die Bankdaten ihrer Opfer auskundschaften: „Da bringt es überhaupt nichts, wenn deutsche Behörden Beweise sammeln, die in Russland nicht anerkannt werden.“, kritisiert Gercke. Zudem sei zu bezweifeln, dass Hersteller wie Microsoft ihre Betriebssysteme für die deutschen Ermittler öffnen.
Als Referent gehört Marco Gercke zudem zu den Teilnehmern beim Chaos Communication Camp 2007. In 76 Vorträgen und Arbeitsgruppen werden in einem Zeltlager des Chaos Computer Clubs auf einem früheren Militärflughafen Berlins unter anderem Themen der Computersicherheit und Online-Durchsuchungen diskutiert. Die hitzige Debatte über den Bundestrojaner wird jedoch frühestens am 10. Oktober ein Ende finden. Dann entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die Zulässigkeit der Online-Durchsuchungen.
pcwelt.de
Der Medienrechtler und Berater des Europarats zu Themen der Internetsicherheit Marco Gercke hält nur wenig von den geplanten Online-Durchsuchungen privater Computer. Gegenüber der dpa äußerte Gercke Bedenken darüber, dass es den Sicherheitsbehörden in der Regel nicht gelingen werde, die Software über E-Mails oder Datenströme in die Rechner mutmaßlicher Krimineller einzuschleusen. Das Hauptschwäche des Bundestrojaners sieht der Jurist jedoch an anderer Stelle: „Das größte Problem des Bundestrojaners aber ist, dass es ein deutscher Alleingang ist“, so Gercke.
So handle es sich bei mehr als 90 Prozent aller Straftaten im Internet um internationale Delikte. Problematisch sei in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass kaum ein Land die Beweise aus Online-Durchsuchungen anerkenne. Viele der so genannten Phisher säßen in Russland und würden mit falschen Internetseiten und E-Mails die Bankdaten ihrer Opfer auskundschaften: „Da bringt es überhaupt nichts, wenn deutsche Behörden Beweise sammeln, die in Russland nicht anerkannt werden.“, kritisiert Gercke. Zudem sei zu bezweifeln, dass Hersteller wie Microsoft ihre Betriebssysteme für die deutschen Ermittler öffnen.
Als Referent gehört Marco Gercke zudem zu den Teilnehmern beim Chaos Communication Camp 2007. In 76 Vorträgen und Arbeitsgruppen werden in einem Zeltlager des Chaos Computer Clubs auf einem früheren Militärflughafen Berlins unter anderem Themen der Computersicherheit und Online-Durchsuchungen diskutiert. Die hitzige Debatte über den Bundestrojaner wird jedoch frühestens am 10. Oktober ein Ende finden. Dann entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die Zulässigkeit der Online-Durchsuchungen.
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