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EssenWest
02.06.07, 15:37
Telekom soll Schächte für Konkurrenten öffnen

Die Bundesnetzagentur will die Telekom zwingen, ihre Kabelröhren für die Konkurrenz zu öffnen. Die könnte dann selbst Glasfaserkabel verlegen, um den Kunden schnelle Internetzugänge anzubieten.

Die Deutsche Telekom soll der Konkurrenz künftig Zugang zu den Kabelkanälen gewähren müssen. Das geht aus einem Verfügungsentwurf hervor, den die Bundesnetzagentur an die EU-Kommission und die Regulierungsbehörden der anderen EU-Staaten zur Stellungnahme versandt hat. Behördenpräsident Matthias Kurth sagte am Freitag in Bonn, damit werde den Wettbewerbern die Möglichkeit eröffnet, eigene Glasfasernetze für den superschnellen Internetzugang aufzubauen.

Die Telekom muss schon bisher die auch als Letzte Meile bezeichnete Teilnehmeranschlussleitung (TAL) an die Konkurrenten vermieten. Kurth wertete es als Erfolg, dass inzwischen rund fünf Millionen TAL von Telekom-Wettbewerbern genutzt werden - für Telefon- oder für DSL-Anschlüsse.

T-Konkurrenz soll selbst investieren

Um künftig VDSL-Technik mit Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde anbieten zu können, müssen die Telekom-Konkurrenten auch Glasfaserkabel bis zum Übergang zur TAL verlegen können. Mit der Verfügung, auch die vorhandenen Kabelkanäle der Telekom mitbenutzen zu können, würden die Wettbewerber in die Lage versetzt, «selbst Geld in die Hand zu nehmen und eigene Anschlussnetze für breitbandige Nutzungen aufzubauen», sagte Kurth.

Sie könnten dann mit gleichen Chancen und vergleichbaren Kosten wie die Telekom VDSL-Netze aufbauen. Nur für den Ausnahmefall, dass ein Zugang zu den Kabelkanälen nicht möglich ist, sieht die Regulierungsverfügung auch den Zugang zu unbeschalteten Glasfaserleitungen der Telekom vor. Nur durch die Mitbenutzung der Leerrohre, die nicht komplett neu verlegt worden seien, sondern vor dem VDSL-Ausbau der Telekom schon weitgehend vorhanden gewesen seien, lasse sich eine realistische Netzausbauplanung zeitnah bewältigen, erläuterte Kurth.

Marktdynamik soll am Laufen gehalten werden

Er appellierte an die Beteiligten, auf der Grundlage der Verfügung, die Ende Juni endgültig erlassen werden soll, rasch einvernehmliche technische Detaillösungen zu vereinbaren. «Nicht im Gegeneinander, sondern nur im Miteinander der Investitionen für den Breitbandnetzausbau werden wir das Optimale für die Kunden erreichen und gleichzeitig die wettbewerblich verursachte Dynamik beibehalten», sagte er. (AP)

Quelle: Netzzeitung.de (http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/661570.html)