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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Windows Vista: Aktivierungszeitraum lässt sich noch weiter ausdehnen



Burgerdri
19.03.07, 20:33
Bisher war bekannt, dass sich die Zeitdauer, in der Vista ohne Aktivierung genutzt werden kann, auf bis zu 120 Tage verlängern lässt. Microsoft selbst hat aber einen Registry-Eintrag dokumentiert, mit dem sich der Aktivierungszeitraum angeblich noch viel weiter ausdehnen lässt. Ein gefundene Fressen für Raubkopierer?

Wie ernst meint es Microsoft eigentlich mit seinen Maßnahmen gegen Software-Piraten? Dass man es bei einzelnen Anwender nicht so genau nimmt, hat diverse Gründe, wie wir erst kürzlich berichteten . Letztendlich könnte jeder Anwender, der eine Raubkopie eines Microsoft-Produktes heute verwendet, zu den Kunden von morgen gehören, den man nur ungern vergraulen möchte.

Mit Windows XP führte Microsoft 2001 erstmalig eine Aktivierungsroutine für das Betriebssystem ein, die von dem Anwender verlangt, das Betriebssystem innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes zu aktivieren. Dass diese Aktivierungsroutine alles andere als perfekt war und sich auch leicht umgehen ließ, brauchen wir an dieser Stelle nicht weiter zu vertiefen. Nun könnte man meinen, dass es bei Windows Vista besser gemacht wurde, aber dem scheint doch nicht so zu sein.

Der Windows-Experte und Autor Brian Livingston berichtet auf windowssecrets.com , dass Microsoft selbst alles in Windows Vista eingebaut hat, was man dazu benötigt, um das Betriebssystem für lange Zeit ohne Aktivierung nutzen zu können.

Zunächst einmal gilt, dass Windows Vista nach der Installation insgesamt 30 Tage genutzt werden kann und erst dann aktiviert werden muss. Seitens Microsoft selbst ist aber auch ein Befehl dokumentiert, über den sich der Aktivierungszeitraum insgesamt drei Mal um weitere 30 Tage verlängern lässt, so dass die Aktivierung erst nach 120 Tagen fällig wird.

Dieser Befehl lautet „slmgr –rearm“ und erst kürzlich hatte Microsoft erläutert, dass Anwender diesen Befehl nutzen dürfen und nicht gegen die Lizenzbestimmungen verstoßen.

So weit ist bisher alles bekannt, doch interessant ist ein weiterer Befehl, den Microsoft ebenfalls dokumentiert hat, einen kleinen Eingriff in die Registry erfordert, aber eine große Wirkung hat.


Microsoft Technet erläutert interessanten Registry-Eintrag

Wie bereits erwähnt, ist die Nutzung des Befehls nur drei Mal möglich. Und nun kommt der entscheidende Punkt: Ein Anwender wies Livingston auf diesen Beitrag im Microsoft Technet hin, in dem die Auswirkung des Vista-Registry-Eintrags „skiprearm“ erläutert wird.

Standardmäßig trägt dieser Registry-Eintrag den Wert „0“. Wird hier ein Wert von „1“ oder höher eingetragen, dann kann der Anwender den Aktivierungszeitraum erneut verlängert. Wie das funktioniert, erläutert Livingston Schritt für Schritt auf dieser Seite .
http://windowssecrets.com/comp/070315/#story1

Livingston vermutet, dass die Vista-Entwickler den „skiprearm“-Eintrag kreierten, um großen Unternehmen zu helfen, die viele Rechner auf Vista umstellen müssen. Auch hier muss die Aktivierung für jeden einzelnen Rechner innerhalb von 30 Tagen erfolgen und Microsoft erläutert in diesem Technet-Dokument , wie das Zurücksetzen des Aktivierungszählers verhindert werden kann – mit „Skiprearm“.

Tests von Livingston ergaben, dass der „Skiprearm“-Befehl insgesamt acht Mal genutzt werden kann. Rechnet man noch die drei Mal hinzu, die der Befehl „slmgr –rearm“ genutzt werden kann, dann kommt man auf eine Zeitdauer von rund einem Jahr, in der keine Aktivierung notwendig ist.

Getestet wurden jeweils Windows Vista Ultimate und Windows Vista Home Premium, beide erworben zum Vista-Start, also Ende Januar. Zusätzlich wurde das Ganze auch mit einer vor wenigen Tagen gekauften Version von Windows Vista Home Premium ausprobiert. Hier funktionierte der Trick aber nicht mehr, so dass anzunehmen ist, dass Microsoft hier nachgebessert hat.

Für Hacker, so ist sich Livingston aber sicher, sei es eine Leichtigkeit herauszufinden, wo genau Windows Vista die Informationen über „slmgr –rearm“ und „Skiprearm“ ablegt, um daraus dann eine Methode zu kreieren, die es erlaubt, Windows Vista dauerhaft ohne Aktivierung zu nutzen.

Auch Betrüger könnten diese Methode ausnutzen, um scheinbar Billig-Rechner mit Vista unter das Volk zu bringen. Auf den ersten Blick ist das Betriebssystem zwar - wie es sich bei einer OEM-Version gehört - aktiviert. Nach einige Monaten wird der Anwender dann aber mit der Aufforderung überrascht, das Betriebssystem zu aktivieren. Livingstons Ratschlag lautet daher, immer den Registry-Eintrag "Skiprearm" dahingehend zu überprüfen, ob er den Standardwert "0" trägt.

Quelle:
http://www.pcwelt.de/news/software/vista/74660/index2.html