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Burgerdri
05.02.07, 10:59
Millionen Menschen weltweit speichern und versenden ihre Fotos im JPEG-Format. Das will Microsoft ändern. Der Software-Riese plant mit einem eigenen, im Betriebssystem Windows Vista integrierten Bilderformat JPEG anzugreifen und auf Dauer vom Markt zu verdrängen.

Vista, die Neuauflage von Microsofts wichtigstem Produkt, ist auf dem Markt. Mit der überarbeiteten Windows-Version strebt der Software-Riese einen Richtungswechsel an, denn mit Betriebssystemen allein kann der Konzern nicht mehr wachsen. Die neue Strategie heißt digitale Unterhaltung.

Dazu gehört nicht nur Musik, sondern auch Fotografie und Bildbearbeitung. Millionen Menschen weltweit speichern und verschicken heute ihre Urlaubsfotos digital im JPEG-Format. Und kaum eine Firma oder Internetseite kommt mehr ohne das universell bekannte Format aus, das mittlerweile zum Industriestandard herangewachsen ist. Das will Microsoft jetzt ändern. Mit einem eigenen Bilderformat plant der Konzern JPEG anzugreifen und letztendlich vom Markt zu verdrängen.
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Bereits 2006 begann die Softwarefirma das Projekt unter dem Namen „Windows Media Photo“ zu bewerben, benannte es im November aber in „HD Photo“ („HD“ steht für „high definition“) um. Mögliche Geschäftspartner sollten nicht von dem für Microsoft typischen Wörtchen „Windows“ im Produktnamen abgeschreckt werden.

Sein Debüt gibt das neue Format jetzt mit der Veröffentlichung von Windows Vista, das HD Photo unterstützt. Josh Weisberg, Produktmanager bei Microsoft, ließ gegenüber dem Internetnachrichtendienst news.com keinen Zweifel an den Absichten der Firma: „Unser ultimatives Ziel ist es, dass die Leute irgendwann HD Photo als Standardformat für digitale Fotos verwenden.“

Verglichen mit JPEG zeigt HD Photo feinere Details, größere Farbtiefe – pro Farbkanal speichert es die Farben in 16 Bit gegenüber 8 Bit bei JPEG – und braucht bei gleicher Qualität nur die Hälfte des Speicherplatzes. Ein vergleichbares Produkt und eine Alternative zu JPEG gibt es allerdings schon. „Das Format JPEG2000 liefert bessere Bildqualität bei gleichem Speicherbedarf und konnte JPEG trotzdem nicht verdrängen“, sagt André Kramer, Redakteur der Computerzeitschrift c´t. Auch die Einführung von WMA (Windows Media Audio), Microsofts Alternative zu MP3, habe gezeigt, dass die Nutzer ein weit verbreitetes und offen zugängliches Format nicht ohne weiteres aufgeben. Microsoft werde versuchen, das neue Bildformat einzuführen, von einem Ersatz für JPEG könne aber zunächst keine Rede sein, so Kramer.

Nach Prognosen des Konzerns werden Ende dieses Jahres allerdings mindestens 100 Millionen Menschen weltweit in der Lage sein, ihre Fotos im HD Photo-Format zu speichern. Nämlich alle, die am größten Softwarelaunch der Geschichte teilgenommen, Windows Vista gekauft und gleichzeitig mit der Installation auf ihrem Rechner HD Photo eingerichtet haben.

Zusätzliche Unterstützung durch einflussreiche Geschäftspartner ist ebenfalls in Sicht. Außer dem eigenen Betriebssystem wird auch Adobe mit der Photoshop-Version CS3 das neue Format pushen. Das Unternehmen stellt mit den Photoshop-Produkten die bekannteste Software zur professionellen Bildbearbeitung her und arbeitet derzeit gemeinsam mit Microsoft an einem Zusatzprogramm, mit dem sowohl Windows- als auch Mac-Photoshop-Nutzer HD-Photo-Dateien speichern und öffnen können.

Mehr als sechs Jahre hat Microsoft mittlerweile schon auf die Entwicklung und Vermarktung verwandt. Der Konzern war sogar bereit, die Barrieren für Lizenzvergaben zu senken, um das Format für potenzielle Interessenten attraktiver zu machen. Ob Microsoft mit HD Photo das bewährte JPEG-Format verdrängen kann, hängt in erster Linie von der schnellen Verbreitung des Produktes und der Bereitschaft der Konsumenten ab, es zu nutzen.

Computerexperte André Kramer vermutet allerdings, dass obwohl HD Photo Eigenschaften bereits bekannter Formate vereint, der Wert eines standardisierten und bekannten Produktes zunächst mehr ins Gewicht fallen wird. Alle, die möglichst viele Menschen erreichen wollen, werden zumindest vorerst noch auf das am weitesten verbreitete Format setzen. Und das ist bis jetzt noch JPEG.

Quelle:
http://www.welt.de/data/2007/01/30/1194918.html

DigiPolak
13.02.07, 11:34
Und dann holen sich alle neue cams wa! Langsam sollte man microsoft bremsen!

Gekko_de
16.02.07, 16:39
Das wird doch eh ein Flop!
Wie lange gibt es denn schon PNG als GIF Konkurrenz.
Und siehe auch auch im Artikel: WMA vs mp3
Es ist alles eine Lizensfrage, solange es nix kostet wird es genutzt. Egal ob von Freewareprogrammierern oder von Profitgierigen Firmen um Geld zu sparen.
Und der Grund, das das "neue" besser seit, zieht auch nicht. mp3pro ist auch tot und AAC, OGG will auch keiner.